Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Lockerungen in der Praxis nicht umsetzbar
Bei den Leichtathleten der SpVgg Auerbach übt man Kritik
Auerbach Langsam wird es auch für die Sportart Leichtathletik brenzlig. Seit einem Jahr ist wegen Corona – mit kleinen Unterbrechungen – kein geordneter Wettkampf- oder Trainingsbetrieb mehr möglich. Unter dieser Misere leidet auch die Leichtathletikabteilung der SpVgg Auerbach/Streitheim. Darum ist auch Abteilungsleiter Johann Kohler sehr enttäuscht, dass in der neuesten Erklärung der Staatsregierung in Bezug auf Lockerungen, mit keinem Wort der Sport erwähnt wurde. „Auch der Sport braucht Planungssicherheiten“, sind sich er und die Übungsleiter einig. Zwar wurde Ende April der gemeinsame Trainingsbetrieb mit maximal vier Kindern unter 14 Jahren wieder erlaubt, doch in der Praxis ist dies nicht umsetzbar, zumal die Übungsleiter zusätzlich einen negativen Test benötigten.
„Alle zwei Tage testen und dann nacheinander mehrere Vierergruppen als ehrenamtliche Trainer trainieren, ist in der realen Welt nicht durchführbar“, kritisiert Kohler. Nach neuesten Meldungen können sich jedoch Ehrenamtliche, die in der Jugendarbeit tätig sind, zur Impfpriorisierung registrieren lassen. „Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, ist er sich mit seinen Übungsleitern einig.
So können die Auerbacher Leichtathleten nur weiter hoffen, dass es bald wieder losgeht. Die große Frage wird aber sein, kommen auch wieder alle Aktiven, die aus dem gesamten Landkreis kommen, wieder auf die Rothtalanlage zurück. Ein großes Fragezeichen steht auch hinter den geplanten Veranstaltungen, für die die Abteilung die Ausrichtung übernommen hat. Für die beiden mittel- und nordschwäbischen Meisterschaften am 3. und 10. Juli sowie das nationale Abendsportfest am 4. August sind die Vorbereitungen bereits abgeschlossen.
Einen Vorteil hatten die Auerbacher Leichtathleten, die dem Kader des Bayerischen LeichtathletikVerbandes angehören. Sie durften im Kraftraum auf der Sportanlage Rothtal und in der Münchner Leichtathletikhalle an ihrer Form arbeiten. Dafür pendelte Auerbachs Trainer Lothar Schmitt, der zugleich BLV-Stützpunkttrainer ist, in der Woche mindestens dreimal pro Woche mit seinen Athleten nach München. Ohne Corona wären seit Mitte April die Bahnveranstaltungen in vollem Gange, doch bis auf Wettbewerbe mit Kaderathleten ist hier alles abgesagt.
Deshalb sind die beiden Auerbacher Spitzenathleten Angela Stockert und Tobias Stiastny auf den kommenden Sonntag, 9. Mai, voll fokussiert. Hier findet in München ein Wettkampf nur für Kaderathleten des BLV statt und beide sind mehr als gespannt, wo sie leistungsmäßig nicht nur in Bayern stehen. Sie wollen beide wieder in die Jahresbestenliste des Deutschen Leichtathletikverbandes, in der stand in der vergangenen Rumpfsaison 2020, Angela Stockert achtmal und Tobias Stiastny zweimal unter den besten 20 Athleten und bekamen dafür die deutsche Bestennadel.