Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wird im Wald zu viel abgeholzt?
Der Aystetter Kurt Reising kritisiert die Zustände in den Westlichen Wäldern
Aystetten Beim Umgang mit den Westlichen Wäldern gibt es einen Zwiespalt: Einerseits sind sie wirtschaftlich wichtig für die Holzproduktion, andererseits sollen sie auch Erholungsgebiet sein. Manchen Spaziergänger, Fahrradfahrer oder Anwohner stören die Holzfällarbeiten, die dort aktuell durchgeführt werden. Am Donnerstag beschwerte sich im Aystetter Gemeinderat Kurt Reising, selbst ehemaliges Mitglied des Rates, über die aktuelle Situation. Er zeigte Bilder von tiefen Reifenspuren auf den Waldwegen und erklärte: „Bei Regen ist kein Spaziergang und kein Fahrradfahren möglich.“Reising appellierte: „Wir alle wissen, dass der Aystetter Wald ein schützenswertes Kleinod ist.“
Der ehemalige Lokalpolitiker betonte dessen Wert als Freizeitort und Schutzfilter gegen Lärm und Schadstoffe von der Autobahn. Er befürchtet, dass das Waldsterben, mit dem andere Regionen schon zu kämpfen haben, bald auch das Schicksal Bayerns sein wird: „Deshalb wäre es wichtig, dass wir in unserem Wald eine Reserve schaffen.“In der nächsten Sitzung des Aystetter Gemeinderats im Mai wird Forstbetriebsleiter Hubert Droste da sein und seine Perspektive erklären.
Ein Antrag zur Wasserversorgung wurde am Donnerstag kurz diskutiert, dann wurde das Thema aber erneut vertagt. CSU-Rat Patrick Junker wollte prüfen lassen, ob der Zweckverband Wasserversorgung Loderberggruppe für die Notwendigkeit von Wasserchlorung und Proben in Aystetten teilweise verantwortlich ist und deshalb in Regress genommen werden könne. Britta Martin (Freie Wähler) wandte ein, das sei schwierig, solange es keinen rechtssicheren Befund zur
Entstehung der coliformen Bakterien gebe, die vergangenes Jahr im Aystetter Wasser gefunden worden waren.
Dritte Bürgermeisterin Ursula Reichenmiller-Thoma schlug vor, mit dem Zweckverband Wasserversorgung Loderberggruppe über eine Beteiligung an den Kosten der Chlorung zu verhandeln. Bürgermeister Peter Wendel entgegnete: „Ich sehe da keine Erfolgsaussichten.“Die große Mehrheit des Rates stimmte dafür, das Thema zu vertagen.
Der Aystetter Gemeinderat bestimmte am Donnerstag auch seine Wahlleiter für die Bundestagswahl im Herbst. Diese Rolle übernimmt nun Christopher Huttner, stellvertretender Geschäftsleiter des Standesamtes. Seine Stellvertreterin wird Sandra Schaudi sein, die vor Kurzem eine Stelle im Rathaus angetreten ist.