Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Corona: Wie kommt in die Bretman npunkte?
Report Egal ob Abstandsregeln oder Impfen: Mhe Milieus scheinen schwer erreichbar zu sein. Das hat viele Gründe und wird immer mehr zuoblem – auch in Augsburg. Was helfen könnte
Gefangen in der Pandemie. Zu sechst leben sie in einer Augsburger Wohnung auf 61 Quadratmetern. Der 19-Jährige mit den Eltern, den Geschwistern, dem Onkel. Sein Vater reinigt Busse. Im Dezember passierte es. Der Vater infizierte sich. Und nach ihm alle. Seine ganze Familie. „Mein Vater kann sich nur in der Arbeit infiziert haben, er ist sonst immer daheim“, erzählt der junge Mann, der vor fünf Jahren aus Syrien nach Augsburg gekommen ist und eine Ausbildung zum Mechatroniker macht.
Der Fall aus Augsburg ist kein Einzelfall. Denn auch in Augsburg kann man beobachten, was sich bundesweit nun als drängendes Problem zeigt: Menschen in beengten Wohnverhältnissen, Menschen mit Jobs, in denen Homeoffice nicht möglich ist, Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, Menschen, die sozial schwächer gestellt sind, Menschen, die wenig Geld haben, sie alle tragen ein höheres Risiko, schwer an Corona zu erkranken. Der Anstieg der Covid-19-Todesfälle fiel in sozial benachteiligten Regionen Deutschlands am stärksten aus – sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Das schreibt das RobertKoch-Institut. Und ergänzt: Im Dezember und Januar lag die Covid-19-Sterblichkeit in sozial stark benachteiligten Regionen um rund 50 bis 70 Prozent höher als in Regionen mit geringer sozialer Benachteiligung.
Ist Corona also auch eine Sache des Geldes? Eine Sache des sozialen Standes? Eine Sache der Bildung? Und wenn das so ist, warum wird es erst jetzt thematisiert? Warum werden erst jetzt Konzepte erarbeitet? Warum wird erst jetzt gesehen, dass gerade auch sozial Schwächere oft stärker zum Impfen motiviert werden müssen? Hätte man das nicht früher erkennen müssen? Und was muss überhaupt geschehen?
Gesehen wurden viele Probleme sicher schon früher. Davon ist Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverbands VdK, überzeugt. Auch wenn ganz zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr tatsächlich zuerst eher die Wohlhabenden, die Skiurlauber etwa, erkrankten. Doch sehr schnell habe sich das Blatt gewendet und es habe sich gezeigt, dass das höchste Risiko, sich anzustecken, andere tragen, Ärmere eben, Menschen in Jobs, in denen Kontakte unumgänglich sind, Pflegekräfte beispielsweise, Kassiererinnen, Beschäftigte in der Lebensmittelverarbeitung. Getan wurde nach Einschätzung von Bentele viel zu lange viel zu wenig. „Diese Menschen zu schützen ist schwierig, ja, aber es fehlte und fehlt an kreativen Konzepten, an Lösungen – bis heute.“Selbst die Hausärzte wurden ihrer Ansicht nach viel zu spät beim Impfen eingebunden. Denn auch die digitale Registrierung machte es vielen Menschen extrem schwer, zu einem Impftermin zu kommen. Haben doch gerade Ältere, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Ärmere oft nicht die digitalen Möglichkeiten, es fehlt ihnen an Geräten und Zugängen. „Hier müssen mehr niedrigschwellige und auch aufsuchende Angebote zum Impfen gemacht werden“, sagt Bentele.
Dass man sich nicht früher intensiver um Menschen, die eines besonderen Schutzes bedürfen, kümmerte, ist für die VdK-Chefin umso unverständlicher, weil man ja seit langem weiß, dass gerade Menschen in prekären Arbeitsund Wohnverhältnissen generell ein wesentlich höheres Risiko haben, schwer zu erkranken. Das war schon vor Corona so. Für Bentele legt die Pandemie damit all die Probleme schonungslos offen, die schon vor Corona bestanden. Umso dringlicher findet sie es, dass endlich Gesundheitsleistungen für alle gleichberechtigt zugänglich sein müssen, unabhängig vom eigenen Geldbeutel, endlich mehr in Präventionsund Reha-Maßnahmen im Gesundheitsbereich investiert wird, endlich mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder realisiert wird und gerade Kinder endlich eine eigene finanzielle Absicherung, nämlich eine Kindergrundsicherung, erhalten, mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen und endlich mehr Verkehrsberuhigung in Ballungszentren gewährleistet wird, weil durch diese Umweltbelastungen gerade die Armen am meisten betroffen seien. Bentele sagt: „Diese Pandemie, die eine so massive soziale Spaltung zeigt, muss doch ein Weckruf für die Politik sein. Es muss endlich gehandelt werden und ändern muss sich viel.“
Die Politik will etwas tun. Auch in Bayern. Ministerpräsident Markus Söder erklärte in dieser Woche, dass die sozialen Brennpunkte beim Impfen eine Herausforderung seien. Dass nun Pläne erarbeitet würden.
Dass die Staatsregierung nun überlegt, wie sie mit ihrer Impfkampagne diese Menschen besser erreichen könne, sei richtig, findet Bayerns SPD-Landeschef Florian von Brunn. Allerdings wirft auch er der Regierung Söder vor, zu lange gewartet zu haben. „Es wäre wichtig gewesen, früher etwas zu unternehmen. Wir haben jetzt endlich mehr Impfstoff, da können wir es uns schon gar nicht erlauben, dass es so eine soziale Spaltung in der Gesellschaft gibt“, sagt von Brunn im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn auch der SPD-Politiker betont: „Wir haben tatsächlich ein großes Problem bei Menschen, die sozial benachteiligt sind oder einen Migrationshintergrund haben.“Das gelte sowohl bei den Impfungen wie auch bei den Infektionen. Und so gut es von Brunn findet, dass die Staatsregierung nun überlegt, wie sie mit ihrer Impfkampagne diese Menschen besser erreichen kann, fest steht für ihn: „Mit einem Aufruf an die Menschen, sich impfen zu lassen, ist es nicht getan. Der Freistaat müsste die Kommunen bei dieser Aufgabe stärker unterstützen, damit es in den betroffenen Stadtvierteln entsprechende Projekte geben kann.“Die Infos müssten verständlich, leicht zugänglich und mehrsprachig aufbereitet werden, fordert von Brunn. „Es gibt Menschen, die sicher gerne eine Corona-App hätten, aber kein Geld für ein Smartphone haben. Deswegen muss es verschiedene niederschwellige Informationsangebote geben.“
Rückendeckung erhält von Brunn von den Grünen: Man müsse jetzt dringend eingreifen, sagt Christina Haubrich, die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag. Die komplizierte Online-Anmeldung beim bayerischen Impfzentrum über die Software BayIMCO etwa müsse in mehreren Sprachen verfügbar sein – derzeit ist dort die Registrierung nur auf Deutsch möglich. „Wir f dern das schon seit langem“, sagt Haubr und ergänzt: „Ich kann einfach nicht ver hen, dass da bisher nichts passiert ist. Den ein großer Aufwand ist das eigentlich nich Ihrer Ansicht nach müsste es jetzt schnell bile Teams geben, die in die betroffenen V tel fahren und die Menschen direkt vor impfen. „Vielleicht gleich auf dem Parkp vor dem Supermarkt, wo sie ohnehin eink fen. Und da muss ein Dolmetscher dabei s damit Menschen, die kein oder kaum Deut sprechen, überhaupt verstehen, worum es g und was sie da unterschreiben.“
Aber auch bei der deutschsprachigen Bev kerung müsse die Informationskampagne v stärkt werden, fährt Haubrich fort. „Wir br chen auch hier mobile und niederschwel Angebote.“Es würden oft Verschwörun theorien über die Impfung kursieren, des gen „muss man da wirklich mehr aufklär auch über die sozialen Medien. Denn wir ben jetzt die Chance, mit den Impfungen verhindern, d wir im Herbst eine vierte W gehen“.
Dass man ra in sogenannten zialen Brennpu ten aktiv wer und dort m impfen muss, f dern längst a Ärzte. Auch P fessor Axel Heller. Er ist der Direktor der nik für Anästhesiologie und Operative Int sivmedizin am Universitätsklinikum Au burg. Denn von einer Entspannung spüren Ärzte und Pflegekräfte dort noch nichts – a wenn die Inzidenzen nun sinken. In den Int sivstationen ist die Lage noch immer aus sprochen angespannt, sagt Heller. Am M wochmorgen sei zunächst kein einziges Cov Bett mehr auf den Intensivstationen frei ge sen. Durch Verlegungen konnte man zwar Situation entschärfen, doch müsste aufgr der covidbedingten Kapazitätsengpässe im wieder abgewogen werden, wie rasch Pati ten mit anderen schweren Erkrankungen etwa Krebs operiert werden können.
Die jetzigen Covid-Patienten sind jün sagt Heller, und liegen länger. Auch bestä der Mediziner, was bisher in Augsburg m hinter vorgehaltener Hand berichtet wird: d es überproportional viele Menschen mit grationshintergrund und Menschen aus so schwächeren Stadtteilen wie Oberhausen Lechhausen sind, die mit schweren Covid-V läufen in der Uniklinik behandelt werden. E sprechende Inzidenzverteilungen zeige a das Lagemonitoring der Stadt, erklärt Hel der auch der Ärztliche Leiter für die Krank hauskoordinierung im Rettungszweckverb ist. Und gerade weil man genau weiß, wo
Es gibt Menschen, die hätten gerne eine CoronaApp – sie haben aber kein Geld
für ein Smartphone
tspots liegen, steht für Heller fest, dass die iorisierung nun angepasst werden sollte und r allem Menschen in Stadtteilen geimpft rden müssen, die besonders gefährdet sind. ein einen Impfbus jeweils vor Ort vorfahren lassen, reicht seiner Einschätzung nach aldings nicht aus. „Wir brauchen vor allem rmittler, beispielsweise Menschen aus Veren, die das Vertrauen der Leute genießen.“Vertrauen gerade bei Menschen mit Migranshintergrund genießen aber auch die Ärzte,
selbst ausländische Wurzeln haben. Dr. jr Bannout zum Beispiel. In seiner hellen, räumigen Praxis im Augsburger Stadtteil chfeld liegen Informationsschreiben über rona-Impfungen in arabischer Sprache aus. e Hälfte seiner Patienten sind Araber, sagt r Mediziner, der einen im weißen Kittel und t Maske empfängt. „Sie kommen aus Syrien, m Irak und aus Nordafrika.“Der 67-Jährige selbst gebürtiger Syrer, seit über 40 Jahren t er in Deutschland. Dass Menschen mit Mitionshintergrund bei der Bekämpfung der ndemie nun verrkt in den Fokus cken, findet er chtig. Denn die isten seiner an vid-19 erkrankPatienten seien sländer. Als e der Haupturhen dafür nennt ch er die beeng
Wohnverhältse. Hinzu komme, dass die Menschen in ößeren Familien lebten als die Deutschen. ßerdem seien die Araber mobiler: „Da wird ch mal zu einer Verlobungsfeier in eine anre Stadt gereist.“Neulich, erzählt Bannout, be ihm ein Patient von einer Familienfeier t 30 Teilnehmern berichtet. Er versuche ja, ne Patienten auf die Gefahren hinzuweisen, tont er. „Aber ich schimpfe nicht mit ihnen, e ich auch meine Patienten nicht schimpfe, rauchen oder viel Alkohol trinken.“Bei der pfbereitschaft unter den Arabern mache er erdings gute Erfahrungen. „Ich habe in meir Praxis einen richtigen Ansturm.“
Auch Hausarzt Arif Sezer, der in Augsburg r allem Patienten mit türkischem Hinterund behandelt, hat derzeit viel zu tun: „Die chfrage nach Impfungen ist enorm“, sagt er. e Angst vor Corona spiele dabei eine Rolle. r viele aber sei es wichtig, problemlos in die rkei reisen zu können, um Urlaub zu maen oder Verwandte zu besuchen, berichtet r 61-Jährige. Wie sein Kollege Bannout beachtet auch Sezer, dass ihr Klientel lieber m Hausarzt geht, der ihre Muttersprache icht, als in das Impfzentrum. Die meisten reckten wegen sprachlicher Probleme und r dem Ausfüllen von Formularen zurück. ben seinen Stammpatienten riefen jetzt viele enschen mit türkischem Hintergrund an, die noch nie zuvor bei ihm waren, und bäten um eine Impfung. „Viele von ihnen haben keinen Hausarzt in Augsburg.“Umso wichtiger findet es der Mediziner, dass mobile Impfteams in Augsburger Stadtteile wie etwa Oberhausen ausrücken, in denen viele Migranten leben.
So in etwa sieht auch der Plan der Stadt aus. Augsburgs Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) will aber gar nicht so weit gehen und von sozialen Brennpunkten in der Fuggerstadt sprechen. Er sehe jene Viertel eher als „Stadtteile mit besonderen Herausforderungen“. Diese liegen für ihn in den Wohnverhältnissen und im Bildungshintergrund der Bewohner – unabhängig ihrer Nationalitäten. Ihm und den Verantwortlichen der Stadt, das wird in Gesprächen immer wieder deutlich, ist es wichtig, dass die Verbreitung von Corona nicht am Faktor Migrationshintergrund festgemacht wird. Es sei ein Problem des sozial schwachen Milieus. Für Schenkelberg hat die Stadt drei Aufgaben, die zum Teil längst erfüllt würden: die Bewusstseinsbildung der Bürger, dass Corona eine Gefahr darstelle und Regeln weiter eingehalten werden müssen, sowie die Impfaufklärung über mehrsprachige Kanäle und unter Mithilfe von Menschen, die in den Vierteln ein gewisses Ansehen genießen, gute Multiplikatoren sind. Die dritte Aufgabe sind künftig gezielte Impfangebote in Stadtteilen mit engen Wohnverhältnissen und geringem Bildungsstand. „Dort sollen aber alle Menschen zum Impfen eingeladen werden“, betont Schenkelberg. Man wolle keine Diskussion, dass sich die Stadt nur an bestimmte Gruppen richte. Man wolle nicht stigmatisieren, sondern müsse gerade bei diesem Thema auf die Wahrung des sozialen Friedens achten.
Ja, man muss in der Tat vorsichtig sein, hier niemanden zu diskriminieren. Das hebt auch Gudrun Brendel-Fischer hervor. Sie ist die Bayerische Integrationsbeauftragte. Doch auch sie bestätigt: Die Impfbereitschaft unter Geflüchteten und Migranten ist tatsächlich niedrig. „Mancherorts im einstelligen Prozentbereich, würde ich schätzen.“Da es bayernweit aber keine Zahlen darüber gebe, wie viele Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund bereits geimpft seien, müsse sie sich bei ihrer Einschätzung auf Berichte und Erfahrungen von Integrationslotsen, Ehrenamtlichen und Engagierten aus Helferkreisen stützen. Und hier werde ihr rückgespiegelt, „dass sich bislang wenige Flüchtlinge und Menschen mit Migrationsbiografie impfen lassen wollen“.
Ähnliches bestätigt auch Alexander Thal vom Bayerischen Flüchtlingsrat – jedoch mit einer Differenzierung: „Unserer Erfahrung nach hängt es sehr davon ab, in welcher Einrichtung die Menschen wohnen“, sagt er. In mehreren Ankerzentren beispielsweise sei die Bereitschaft vergleichsweise hoch. Die Menschen seien gerade erst in Deutschland angekommen, seien hoffnungsfroh und würden oft von sich aus nach einer Corona-Impfung fragen. „Anders sieht es jedoch in den Sammelunterkünften aus“, so Thal. Viele Menschen dort seien den deutschen Behörden gegenüber skeptisch und ablehnend eingestellt. „Nach einer langen Zeit mit Abschiebe-Bescheiden, Duldungen und Arbeitsverboten haben viele die Erfahrung gemacht, dass alles, was vom Staat kommt, sowieso nur etwas Schlechtes bedeuten kann – auch wenn es sich um einen Aufklärungsflyer über die Corona-Impfung handelt.“Dabei hätten viele Menschen aus Syrien, Afghanistan oder Somalia häufig in ihren Heimatländern positive Erfahrungen mit dem Impfen gemacht, betont Thal. „Beispiel Polio. Da haben sie gesehen, wie erfolgreich Impfungen im Kampf gegen solche Krankheiten sein können.“Doch warum lassen sich dann trotzdem so wenige gegen Corona impfen?
Ein Grund, da sind sich Brendel-Fischer und Thal einig, ist die Sprachbarriere und der komplizierte Weg, um sich für einen Impftermin anzumelden. Ein anderes Problem sieht Brendel-Fischer in Gerüchten, die innerhalb der verschiedenen Kulturkreise die Runde machen. Da gebe es Gerüchte über Unfruchtbarkeit, Lähmungen oder dass der Staat leichter abschieben könne, sobald jemand geimpft sei. „Doch es ist niemand da, der so was aufklärt und ihnen klarmacht: Die Impfung ist etwas Gutes.“Alexander Thal und Gudrun BrendelFischer setzen ihre Hoffnungen daher in ehrenamtliche Helfer, die auf diese Personen zugehen, sich Zeit nehmen, um aufzuklären und Ängste zu nehmen. „Es braucht Menschen, die das Vertrauen der Geflüchteten genießen“, sagt Thal. „und die mit falschen Gerüchten aufräumen können.“Wenn das passiert sei und die ersten Flüchtlinge und Migranten geimpft seien, „dann wird sich das mit Sicherheit rumsprechen, dass die Impfung etwas Gutes ist“.
Gudrun Brendel-Fischer macht sich darüber hinaus für eine Reihe politischer Maßnahmen stark. In Absprache mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will sie etwa verstärkt Impfteams einrichten, die zu den Unterkünften und in die Stadtviertel fahren. Überhaupt setzt die Integrationsbeauftragte auf niederschwellige Angebote. „Ich finde Söders Idee von den Impfungen in den Supermärkten zum Beispiel auch gar nicht schlecht“, sagt sie. Oder man richte Impfstationen in Suppenküchen oder an den Tafeln ein. „Auch gegen Angebote wie ein warmes Essen, das es zu einer Impfung dazugeben könnte, habe ich nichts einzuwenden.“Aber auch die geplanten Freiheiten für Geimpfte und Genesene werden aus ihrer Sicht ein Anreiz für eine Impfung sein.
Ob man mit Versprechen für mehr Freiheit auch diejenigen erreicht, die oft alles verloren haben? Denn eine Gruppe darf bei den Anstrengungen fürs Impfen nicht vergessen werden: Menschen, die auf der Straße leben. In der Augsburger Einrichtung des Sozialdienstes Katholischer Männer erhalten sie und Menschen, denen das Geld kaum zum Leben reicht, eine kostenlose, warme Mahlzeit. Mit der Impfbereitschaft unter den Besuchern der Wärmestube ist es nicht immer einfach, berichtet Sozialpädagogin Carina Huber. „Viele leiden unter Vorerkrankungen – auch als Folge ihres Alkoholkonsums. Sie haben Angst vor möglichen Nebenwirkungen einer Impfung.“Zwar versuche man, die Menschen aufzuklären und zu beraten, helfe ihnen auch bei der Online-Registrierung, aber bei manchen seien die Bemühungen einfach aussichtslos.
Flüchtlinge haben oft die Erfahrung gemacht: Alles, was vom Staat kommt,
bedeutet Schlechtes