Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jede dritte Straße ist marode
Schwaben steht noch am besten da
München Mehr als ein Drittel der Staatsstraßen im Freistaat ist sanierungsbedürftig. Es handele sich um ein historisch gewachsenes Netz, dessen Straßenaufbauten zum Teil nicht auf die heutigen Verkehrsmassen ausgelegt seien, erläutert das Verkehrsministerium auf eine Anfrage der Landtags-SPD. Rund 4800 Kilometer und somit etwa 36 Prozent der Staatsstraßen seien in schlechtem Zustand. Am besten sieht es noch in Schwaben aus, wo nur knapp 28 Prozent der Straßen Reparaturbedarf haben. In Niederbayern sind es sogar 43 Prozent.
„Auf jeder dritten bayerischen Staatsstraße herrscht Schlaglochalarm“, wettert der Initiator der Anfrage, Markus Rinderspacher. Der Landtagsvizepräsident hält dies für eine versteckte Staatsverschuldung: „Die Kosten für die Reparatur von Bayerns Buckelpisten bürdet die Söder-Regierung künftigen Generationen auf.“
Auch das Verkehrsministerium räumt ein, dass in den nächsten Jahren teure substanzverbessernde Maßnahmen und grundhafte Erneuerungen nötig sind, um den Zustand vieler Straßen nachhaltig zu verbessern. Wie viel Geld dafür nötig wäre, lasse sich wegen einer Systemumstellung derzeit nicht beziffern. Bei einer Anfrage im Jahr 2018 seien bei einer nahezu gleichen Kilometerzahl – ohne Brücken und Ähnliches – bayernweit 908 Millionen Euro angesetzt worden, erläutert die SPD.