Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Corona: Kinderarzt rät zu Impfungen
Nutzen überwiegt Nebenwirkungen
Der Leiter der Kinderkardiologie an der Kinderklinik des Augsburger Universitätsklinikums, Prof. Gernot Buheitel, hält eine schnelle Impfung von Kindern gegen Corona für sinnvoll, sobald es einen zugelassenen Impfstoff gibt. „Kinder, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, haben in der Tat sehr selten einen schweren Verlauf, aber erstens kann ein Kind auch schwer erkranken und zweitens sehe ich, fast noch häufiger im privaten Umfeld als im beruflichen, wie sehr Kinder unter den Kontaktbeschränkungen mit Gleichaltrigen leiden“, so Buheitel. Mit einer Impfung gewänne auch diese Altersgruppe wieder mehr Normalität zurück.
In sehr wenigen Fällen gebe es bei den Erwachsenen-Impfungen unerwünschte Nebenwirkungen, so Buheitel. „Der Nutzen der Corona-Impfung überwiegt diese jedoch bei Weitem. Die Pille kann in wenigen Fällen ebenfalls zu Thrombosen führen, und trotzdem wird sie millionenfach verschrieben und ohne Bedenken eingenommen.“Auch er habe schon Mädchen mit 15 oder 16 Jahren mit Lungenembolien, ausgelöst durch die Pille, behandelt. Buheitel plädiert ebenso für eine Impfung gegen Corona für junge Frauen, die schwanger werden möchten. Für Schwangere wird das Thema Impfungen derzeit diskutiert. Sie zählen zur Risikogruppe, allerdings gibt es noch keine Impfstudien für Schwangere.
Auf der Online-Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin wird es unter anderem um das Thema Impfen gehen. Die Tagung richtet sich vor allem ans Fachpublikum wie Kinderärzte und Ärzte in Weiterbildung, es können sich aber alle Interessierten im Internet unter https://sgkj-jahrestagung.de registrieren. Die Tagung findet am Freitag, 14. Mai, von 8.30 bis 18.30 Uhr und am Samstag, 15. Mai, von 8 bis 18 Uhr statt.