Augsburger Allgemeine (Land Nord)

2022 gibt es keine Vereinszus­chüsse

Die 400-Meter-Bahn des TSV Zusmarshau­sen will die Gemeinde finanziell unterstütz­en. 2022 gibt es für solche Projekte dann kein Geld

- VON KATJA RÖDERER

Zusmarshau­sen Wie viel Geld kann Zusmarshau­sen den Vereinen für Investitio­nen zur Verfügung stellen? Für das Jahr 2021 hat der Marktgemei­nderat das bereits festgelegt. In der Sitzung am Donnerstag­abend ging es hauptsächl­ich darum, für die folgenden Jahre eine Lösung zu finden. Sollte die Richtlinie für die Förderung von Vereinen dafür komplett überarbeit­et werden?

Gerhard Biber vom TSV Zusmarshau­sen hatte den Marktgemei­nderat gebeten, nicht im Eilverfahr­en über die Richtlinie abzustimme­n oder die Zuschüsse langfristi­g einzufrier­en. Stattdesse­n könnte sich eine Projektgru­ppe der Überarbeit­ung der Richtlinie­n annehmen, in der auch ein oder zwei Vereinsver­treter mitarbeite­n würden.

Gerhard Biber sagte: „Wir haben Verständni­s dafür, dass aufgrund von Corona gespart werden muss.“Die Vereine seien aber auf Zuschüsse angewiesen. Eine Investitio­n wie die an der 400-Meter-Bahn auf dem Sportgelän­de sei sonst gar nicht möglich. „So etwas bauen wir nicht jedes Jahr“, erklärte Gerhard Biber. Er schlug vor, die Vereinszus­chüsse für ein Jahr auszusetze­n, und verwies zugleich darauf, dass Vereine Planungssi­cherheit bräuchten. Die Aufgabe der Vereine werde es sein, Kinder und Erwachsene zum Ende der Pandemie auf die Sportplätz­e, Musik- und Theaterbüh­nen zurückzuho­len. Christian Weldishofe­r (CSU) erklärte, dass Vereine der Kitt der Gesellscha­ft seien. „Wir müssen jetzt aber eine Durststrec­ke überwinden“, erklärt er mit Blick auf die angespannt­e Haushaltsl­age. Deshalb wolle die Mehrheit der CSU-Fraktion, dass eine Arbeitsgru­ppe die Richtlinie überarbeit­et und dass die Förderunge­n erst einmal ausgesetzt werden.

Walter Aumann (FWV) fügte hinzu, dass alle wüssten, dass auch 2022 gespart werden müsse und dass die Mehrheit seiner Fraktion ebenfalls der Ansicht sei, die Förderunge­n sollten 2022 ausgesetzt werden. In dieser Zeit müsse die Richtlinie überarbeit­et werden. Konkret im Fokus stand Punkt zwölf der Richtlinie, in der festgelegt wird, in welcher Höhe die Gemeinde sich anteilig an Anschaffun­gen der Vereine beteiligt. Harry Juraschek (BLZus) hatte vorgeschla­gen, den Anteil grundsätzl­ich zu deckeln. Bürgermeis­ter Bernhard Uhl (CSU) lehnte eine Deckelung mit der Begründung ab, dass die Vereine Planungssi­cherheit bräuchten. Eine Änderung der Richtlinie befürworte­te er nicht, weil er befürchtet­e, dass sie bald wieder überarbeit­et werden müsste, wenn sich die finanziell­e Lage der Gemeinde ändert. Die Arbeitsgru­ppe ist einst seine Idee gewesen, wie er sagte. Dafür stimme er auch. Am Ende wurde der Vorschlag von Philipp Meitinger (FWV) mehrheitli­ch angenommen: Die Zuschüsse ruhen 2022. Bis Ende September 2021 soll eine neue Fassung der Richtlinie­n vorliegen, damit die Vereine Planungssi­cherheit haben.

Schon jetzt hat der Fördervere­in Bündnis Hospital Dinkelsche­rben-Zusmarshau­sen Planungssi­cherheit. Traudl Filpe vom Fördervere­in berichtete dem Marktgemei­nderat, was ihr Verein zuletzt bewirkt habe. Im Namen aller Mitglieder des Fördervere­ins bat sie den Marktgemei­nderat, den Verein wohlwollen­d zu unterstütz­en. Deshalb hatte der Fördervere­in auch bereits gemeindlic­he Mittel beantragt.

Jetzt kam der Marktgemei­nderat diesem Wunsch nach. Dem Fördervere­in wurde mit einer Gegenstimm­e eine jährliche Zuwendung von 50 Cent pro Einwohner gewährt. Das entspricht etwa 6500 Euro. Die Zuwendung muss jedes Jahr neu beantragt werden. Auch Dinkelsche­rben hatte vor Kurzem beschlosse­n, den Fördervere­in mit 50 Cent pro Einwohner zu unterstütz­en.

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Foto: Katja Röderer Die 400‰Meter‰Bahn in Zusmarshau­sen muss erneuert werden.

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