Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spiel, Spaß, Spielplatz

Kletterspi­nne, Seile zum Balanciere­n, Schaukel, Wippen und Rutschen – Spielplätz­e sind tolle Orte, an denen man gemeinsam spielen und toben kann. Warum sind sie so wichtig?

- VON LOUISA GRÜBLER

Stell dir einfach mal vor, dass du einen Tag lang Chef deiner Stadt bist. Und deine Aufgabe ist es, einen neuen Spielplatz zu gestalten. Wie sollte dieser Platz aussehen? Was darf auf keinen Fall fehlen?

Dürfte der neun Jahre alte Jakob einen Spielplatz planen, dann gäbe es dort „eine Hüpfburg. Vielleicht sogar ein Schwimmbad oder einen kleinen Pool“, sagt er. Der Junge lebt in der Stadt Leipzig im Bundesland Sachsen. Am liebsten nutzt Jakob die Zeit auf dem Spielplatz, um mit Freunden zu reden. Aber auch um sich zu bewegen. Für den Neunjährig­en ist jeder Spielplatz aber irgendwie gleich. „Jeder Spielplatz hat eine Rutsche, so ein kleines Kletterger­üst. Und eine Schaukel ist auch noch da“, sagt er. Das findet er doof.

Spielplätz­e planen meist Leute, die für das Gestalten von Landschaft­en ausgebilde­t sind. Die Landschaft­sgestalter und -gestalteri­nnen wüssten aber nur selten, was Kinder brauchen, sagt Günter Beltzig. Er kennt sich damit sehr gut aus. Denn er entwickelt schon seit etwa 50 Jahren Spielplätz­e. Er findet es schade, dass Spielplätz­e von Erwachsene­n geplant und gestaltet werden. „Die Kinder

können kaum noch selbst planen“, sagt er.

In Leipzig ist das zum Beispiel möglich. Dort können Kinder und Jugendlich­e ihre Wünsche für Spielplätz­e einbringen. Das sagt Heiko Rosenthal, Bürgermeis­ter

für Umwelt und Sport der Stadt. „Die Kinder und Jugendlich­en entwickeln eigene Kreationen, die wir dann mit Holzbauern und Landschaft­sarchitekt­en versuchen umzusetzen“, erklärt er.

Jakob träumt zum Beispiel von einer Kletterwan­d. Kletterger­üste mag er nicht so. „Bei der Kletterwan­d ist es so, dass man nicht so viel Platz zum Greifen hat. Das macht dann irgendwie mehr Spaß“, sagt er. Jakob ist es lieber, wenn ihm der Weg nicht vorgegeben wird. Er möchte selbst entscheide­n. Wie bei einem Kletterbau­m, bei dem auch nicht jeder Griff vorher feststeht.

Warum sind Spielplätz­e eigentlich wichtig? „Der Spielplatz ist wichtig als Treffpunkt“, sagt Experte Günter Beltzig. Dort trifft man Leute und kann sich austausche­n. Außerdem kann man lernen, wie man mit anderen und unbekannte­n Menschen am besten klarkommt. Der Spielplatz ist aber auch ein Ort, wo man träumen, toben und sich bewegen kann. Jedes Kind hat ein Recht auf Spiel und Freizeit. Das ist wichtig. Studien zeigen: Wenn man sich viel bewegt, dann kann man sich besser konzentrie­ren.

Da viele Kinder die Spielgerät­e nutzen, werden die Spielplätz­e streng kontrollie­rt, sagt Bürgermeis­ter Heiko Rosenthal. Wöchentlic­h wird geprüft, ob die Geräte sicher und belastbar sind. Zum Beispiel wird kontrollie­rt, dass keine Holzsplitt­er abstehen, damit sich niemand daran verletzt.

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Foto: dpa Manche Kinder mögen auf Spielplätz­en Kletterger­üste, andere lieber eine Klet‰ terwand.
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Foto: dpa Dieser Pfarrer segnet am Montag die beiden Frauen, die ein Paar sind. In der katholisch­en Kirche ist das eigentlich verboten.

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