Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Es gibt keine einfachen Antworten

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger‰allgemeine.de

Es ist so eine Sache mit den Stimmungen in dieser Pandemie.

Mal scheint die Stimmung besser als die Lage, dann ist es wieder anders rum. Nachdem die Spitze der dritten Corona-Welle offenkundi­g auch in Augsburg überwunden war, machte sich spürbar Zuversicht breit. Die ersten Lockerunge­n, etwa für Geschäfte und Schüler, schienen in greifbarer Nähe. Doch so schnell, wie man es sich wünschen würde, will die Corona-Kurve nicht nach unten gehen. Die Frage liegt auf der Hand: Was machen andere Städte, in denen die Lage entspannte­r ist, besser – etwa München? Mit einfachen Schuldzuwe­isungen kommt man in der CoronaPand­emie aber nicht weiter. Es gibt genug andere Städte und Kreise, die sich ebenfalls mit hohen und teils höheren Inzidenzen mühen.

Bekannt ist inzwischen, dass sozial schwächere Milieus von Corona stärker betroffen sind – aus einer Vielzahl von Gründen. Augsburg gilt als im Durchschni­tt relativ arme Stadt. Allerdings gibt es auch ländliche, viel bürgerlich­er geprägte Regionen, mit ähnlichen Infektions­zahlen. Auch darauf, dass in Augsburg dank der Bemühungen der Stadt wohl relativ viel getestet wird, kann man es nicht schieben. Man kann sogar den Schluss ziehen, dass die Zahlen noch höher wären, wenn nicht durch Tests Infektione­n entdeckt und Infektions­ketten durchbroch­en würden. Letztlich führt uns die Situation eines erneut vor Augen: Es ist ein langer Weg bis zum Ende der Pandemie. Es braucht Geduld – und jeden einzelnen. Nur wenn viele sich weiter an die Regeln halten, ist ein Zurück zur ersehnten Normalität möglich.

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