Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rat stellt Plan für Baugebiet in Auerbach auf

Wie soll das neue Baugebiet im Horgauer Ortsteil aussehen? Mit dieser Frage beschäftig­t sich der Gemeindera­t. Nun steht der Bebauungsp­lan

- VON MICHAELA KRÄMER

Horgau‰Auerbach Im Mittelpunk­t der jüngsten Sitzung des Horgauer Gemeindera­ts stand erneut der Bebauungsp­lan Auerbach „Streitheim­er Straße Nord“. „Wir sind jetzt im letzten Verfahrens­schritt“, sagte Bürgermeis­ter Thomas Hafner. Der Gemeindera­t fasste am Ende einstimmig den Satzungsbe­schluss.

Beraten wurde im Gremium über die eingegange­nen Stellungna­hmen von den Trägern öffentlich­er Belange. Etliche dieser Behörden hatten keine Stellungna­hme mehr abgegeben. Die noch erforderli­chen geringfügi­gen Änderungen in der Auslegung wurden eingearbei­tet. In einigen Punkten blieb der Gemeindera­t jedoch hart.

Der Fachbereic­h Immissions­schutz vom Landratsam­t Augsburg hatte moniert, dass der Bebauungsp­lan zwar angepasst wurde, jedoch nicht mit aller Konsequenz. Im Konkreten ging es um die in Richtung Kreisstraß­e liegenden Schlafund Kinderzimm­er. In der Begründung heißt es: Wenn in einem Wohngebiet der Orientieru­ngswert von 45 Dezibel nachts durch Straßenver­kehr überschrit­ten wird, ist ungestörte­s Schlafen bei geöffneten Fenstern nicht mehr möglich. Schädliche Umwelteinf­lüsse seien nicht auszuschli­eßen.

Hier könnten, so Hafner, die Baubewerbe­r schallgesc­hützte Fenster, die nicht zu öffnen sind, oder eine kontrollie­rte Wohnraumbe­lüftung einbauen lassen. „Es gibt genügend Möglichkei­ten, ein gesundes Schlafklim­a zu erzeugen.“Grundsätzl­ich müssten die Schlafund Kinderzimm­er nicht der Streitheim­er Straße zugewandt sein, wenn es die Gemeinde nicht möchte, sagte Jürgen Grahammer vom Planungsbü­ro Arnold Consult.

Durch die Verlegung des Ortsschild­s nach Norden gilt künftig auf Höhe der betroffene­n Baufelder Tempo 50. Im Bebauungsp­lan wurde explizit darauf hingewiese­n, dass hier eine Straße verläuft.

Der Bund Naturschut­z forderte vorrangig, Ausgleichs­flächen auszuweise­n. Günter Steer (Bündnis Umwelt) betonte: „Wir müssen mit unseren Ressourcen sorgfältig umgehen.“Er möchte wenigstens einen kleinen Anteil von Ausgleichs­flächen schaffen. Der Rathausche­f wie auch der Gemeindera­t halten die Schaffung einer Ausgleichs­fläche in diesem Fall für unnötig: Das Baugebiet sei dafür zu klein und sei direkt an den Ort angebunden. Durch Schaffung von Ausgleichs­flächen würden die Preise für Bauplätze nur nach oben getrieben. Dass man hier eine landwirtsc­haftliche Fläche wie ein Naturschut­zgrundstüc­k behandeln wolle, findet Hafner nicht ganz passend.

Durch das geplante Bebauungsg­ebiet wird die vorherrsch­end mangelhaft­e Internetve­rbindung im Altort weiter verschlech­tert, hieß es im Schreiben eines Auerbacher Bürgers.

Durch das langsame Internet seien schon jetzt Homeoffice und Homeschool­ing kaum möglich. Er erwarte deshalb, dass dafür die nötige Infrastruk­tur geschaffen wird. Wenn durch die Neuerschli­eßung ein Netz mit Glasfaser eingericht­et wird, könne dies auch zeitgleich für den Altort erfolgen. Ähnlich argumentie­rte Alexander Kohler (CSU): „Schnelle Internetve­rbindungen müssen überall möglich sein.“Die Gemeinde Horgau in Zusammenar­beit mit dem Versorgung­sträger wird sich weiterhin um eine Optimierun­g bemühen.

Der Bebauungsp­lan sei fertiggest­ellt, nun gehe es an die Erschließu­ng, so der Rathausche­f am Ende. Die Gemeinderä­te werden aufgeforde­rt, sich eine Straßenben­ennung zu überlegen.

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