Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Schmutterbrücke soll weichen
Das Wasserwirtschaftsamt will das Gelände ummodellieren und den Fluss in ein neues Bett verlegen. Dies ist nur eines der vielen Projekte, die in Nordendorf anstehen
Nordendorf Angesichts der zahlreichen kostenintensiven Maßnahmen, über die der Gemeinderat zu entscheiden hätte, mahnten Matthias Füller und Petra Pfützner in der vorhergehenden Sitzung den Haushalt für dieses Jahr an. Ohne einen Überblick über die vorhandenen finanziellen Rahmenbedingungen seien Entscheidungen nicht mehr vertretbar, hieß es. Bürgermeister Tobias Kunz gab daher wie zugesagt in der jüngsten Sitzung einen VorabÜberblick zum Stand der wichtigsten aktuellen Projekte. Zudem kündigte Kunz für die folgende Sitzung am Dienstag, 18. Mai, Informationen zum Haushalt und zur Personalsituation in der Verwaltungsgemeinschaft durch Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Marco Schopper an. Die Verabschiedung sei in der Juni-Sitzung vorgesehen.
● Waldkindergarten Die Vorbereitungen für den Waldkindergarten laufen, sodass mit dem Betriebsbeginn zum neuen Kindergartenjahr gerechnet werden kann. Derzeit stünden 13 Interessenten auf der Liste. Zur Herstellung der Verkehrssicherheit muss noch ein „Rodungsantrag“gestellt werden. Grobe Arbeiten sind aber erst nach der Brutzeit ab Oktober möglich. Als Ersatz für die bearbeiteten Flächen müssen an anderer Stelle 3500 Quadratmeter aufgeforstet werden. Hochwasserschutz: Auch die Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Nordendorf befinden sich im Zeitplan. Vonseiten des zuständigen Wasserwirtschaftsamtes ist für den Bereich der Schmutterbrücke beim Bauhof eine neue Planung vorgestellt worden, bei der das Gelände so „ummodelliert“wird, dass am Ende ein ökologischer Mehrwert erzielt wird. Dabei würde die jetzige Brücke entfernt und die Schmutter in ein neues Bett verlegt. Bis Ende diesen Jahres soll ein Planungsbüro ausgewählt werden, das dann die konkrete Planung erstellt.
Vorteil für die Gemeinde sei, dass die ökologischen Ausbaumaßnahmen vom Freistaat getragen werden. Die Gemeinde muss die Hälfte der reinen Hochwasserschutzmaßnahmen übernehmen. Es wird noch zu klären sein, ob die bestehende Kastanie erhalten werden kann.
● Baugebiet Derzeit läuft die Ausschreibung der Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Sonniger Südwesten IV“. Kunz informierte, dass sich für das Baugebiet insgesamt 190 Interessenten gemeldet hätten, davon 30 Einheimische. Diese würden nun angeschrieben, um die Bewerbungen zu konkretisieren.
● Spielplätze Nach Verzögerungen durch Lieferprobleme ist der Spielplatz am Baderweg nun so weit fertiggestellt, dass der Rasen angesät werden kann. Nach etwa vier Wochen könne die Nutzung aufgenommen werden. Bei der Einrichtung der Dirtbike-Strecke am Spielplatz beim Sportplatz kann die bestehende Seilbahn aufgrund ihres Zustands nicht mehr versetzt werden. Sie wird deshalb zunächst erhalten und später durch eine neue ersetzt.
● Heizung Die Pelletheizung des Bürgersaals muss wohl durch eine neue ersetzt werden. Aus den Reihen des Gemeinderates kam die Anregung, auch über eine alternative Heizform nachzudenken, da die Pelletheizung von Anfang an Probleme bereitet hat.
● Beleuchtung Über die Kosten einer Beleuchtung des Geh- und Radweges zwischen Nordendorf und Blankenburg hatte der Bürgermeister bereits in der vergangenen Sitzung informiert. Nun sprach sich das Gremium mit 9:5 Stimmen dafür aus, das Angebot der Firma LVN über 58.100 Euro anzunehmen, damit im Zuge der Kabelverlegungsarbeiten auch die Beleuchtung mit erstellt werden kann. Die Befürworter sahen darin eine günstige Gelegenheit, die bereits seit Längerem diskutierte Beleuchtung zu realisieren, während die Gegner die Notwendigkeit anzweifelten oder eine vermeidbare Lichtverschmutzung sahen.