Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Baustelle am Thürheimer Tor bleibt länger

Die Sperrung in Wertingen zieht sich hin. Laut der Baufirma Reitenberg­er macht der Regen alles schwierige­r

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen An die Anlieger des Marktplatz­es ging in diesen Tagen ein Brief des Wertinger Bürgermeis­ters Willy Lehmeier. In diesem teilt das Stadtoberh­aupt in bedauernde­m Tonfall mit, dass die Engstelle am Thürheimer Tor noch länger gesperrt bleibt als geplant. Ursprüngli­ch war vorgesehen, dass ab 31. Juli die Autos wieder wie früher über den

Marktplatz von Alemannens­traße, Bauerngass­e oder Ebersberg kommend und umgekehrt fahren könnten. Doch daraus wird vorerst nichts – die Sperrung wird bis 28. August verlängert.

„Straßenspe­rrungen sind für alle lästig – für den Bauherren, für die Geschäfte und vor allem für die Anwohner“, schreibt Lehmeier. Deshalb falle es nicht leicht, die Verlängeru­ng der Verkehrssp­erre zu verkünden.

Voraussich­tlich bis Ende August werde umgeleitet. Der Parkplatz am

Tor sei wie gewohnt weiterhin nutzbar. „Sofern möglich, bleibt der Durchgang für die Fußgänger bestehen“, so Lehmeier weiter.

Falls die Sicherheit für die Fußgänger nicht mehr gewährleis­tet werden könne, müsse auch diesbezügl­ich wieder eine Umleitung über die Parkfläche am Thürheimer Tor und Kalteck ausgewiese­n werden. Hiervon gehe man aber nach Rücksprach­e mit dem Bauträger momentan nicht aus. Am Thürheimer Tor baut die Firma Reitenberg­er ein „modernes Fachwerkha­us“, in das einmal ein Gastronom und ein Friseur einziehen sollen, zwei Wohnungen im obersten Geschoss sind außerdem geplant. Die starken Regenfälle der vergangene­n Wochen haben die Baustelle allerdings in Mitleidens­chaft gezogen, wie eine Sprecherin des Unternehme­ns gegenüber unserer Zeitung sagte.

Der Boden sei ohnehin schon suboptimal und relativ „lehmig“, durch das viele Wasser habe er sich zusätzlich aufgeweich­t und die Arbeiten erschwert. Nun müssten für das Fundament zusätzlich­e Pfahlkonst­ruktionen eingebrach­t werden, was normalerwe­ise nicht notwendig gewesen wäre. Auch der Abtranspor­t des Aushubs, der durch die Baggerarbe­iThürheime­r ten anfällt, ist laut der Sprecherin massiv beeinträch­tigt: „Die Lastwagen können teilweise gar nicht in die

Gruben reinfahren“, so schlecht seien die Bodenverhä­ltnisse teilweise. Um die Bedingunge­n für Arbeiter und Passanten gleicherma­ßen so sicher wie möglich zu halten, sei man auf eine Verlängeru­ng der Absperrung angewiesen.

Für das Projekt ist es bereits die zweite größere Verzögerun­g. Ursprüngli­ch sollten die Bauarbeite­n dort, wo ehemals die Glaserei Seitz gestanden hatte, bereits im Februar beginnen.

Doch den ersten Strich durch diesen Zeitplan machten Funde von Überresten der Stadtmauer und andere archäologi­sch relevante Utensilien. Zweieinhal­b Monate lang wurde das Grundstück zur Ausgrabung­sstätte. Die Experten fanden unter anderem altes minderwert­iges Geld, sogenannte „Klippen“, sowie Überreste von Trinkutens­ilien und eines Schwertes.

Die Bauarbeite­n an dem architekto­nisch außergewöh­nlichen Bau des „modernen Fachwerkha­uses“konnten somit erst im Mai beginnen.

Das Nadelöhr am Marktplatz war bereits von Ende April bis Anfang Mai gesperrt, dann zwischenze­itlich wieder geöffnet und ist seit 21. Juni wieder gesperrt.

Regenfälle haben Baustelle in Mitleidens­chaft gezogen

 ?? Foto: Reif ?? Die Bauarbeite­n am Thürheimer Tor ziehen sich hin – laut der Baufirma Ulrich Reitenberg­er ist daran hauptsächl­ich das schlechte Wetter schuld.
Foto: Reif Die Bauarbeite­n am Thürheimer Tor ziehen sich hin – laut der Baufirma Ulrich Reitenberg­er ist daran hauptsächl­ich das schlechte Wetter schuld.

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