Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vier Jahrzehnte Rappelkiste
Die Geburtstagsparty für die Rappelkiste in Altenmünster fällt wegen Corona aus. Grund zur Freude gibt es trotzdem. Der Erweiterungsbau soll 2022 fertig sein
Altenmünster Seit vierzig Jahren rappelt es am Hennhofer Weg in der Kiste: So lange besteht der Kindergarten Rappelkiste in Altenmünster, den Bischof Josef Stimpfle am 5. Juli 1981 einweihte. Die ersten Kinder, die Anfang der 1980er-Jahre die Tagesstätte besucht haben, stehen heute mitten im Berufsleben, und längst geht deren Nachwuchs in die Igel-, Tiger- oder eine der anderen Gruppen.
Anfangs betreuten drei Mitarbeiterinnen insgesamt 74 Kinder in vier Halbtagsgruppen – jeweils zwei Gruppen am Vormittag und am Nachmittag. Inzwischen gehören acht volle Gruppen zur Tagesstätte: vier Kindergartengruppen, eine Mischgruppe und drei Krippengruppen. Die Kinderkrippe auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde Ende 2012 eröffnet und war von Anfang an sehr gefragt. Für das neue Kindergartenjahr ab September sind 110 Kindergartenkinder und 30 Krippenkinder angemeldet, wie die Gemeindeverwaltung mitteilt.
Mit der Zahl der Gruppen und Kinder wuchs auch der PersonalbeDerzeit sind 27 Mitarbeitende in den beiden Tagesstätten beschäftigt, die von Doris Bunk-Erdner geleitet werden.
Wurde in den Anfangsjahren und in der Planungszeit für die Kinderkrippe bisweilen in der Bevölkerung, aber auch im Gemeinderat bezweifelt, dass Betreuungsangebote für Kinder, speziell für die Jüngsten, auf dem Land überhaupt notwendig seien, so ist die Bedeutung der Tagesstätten inzwischen unbestritten. Immer wieder musste die Gemeinde Notgruppen beispielsweise in der Schule und im Pfarrheim St. Vitus einrichten, um der Nachfrage Herr zu werden.
Derzeit entsteht im Anschluss an das bestehende Gebäude neben dem Sportplatz in Altenmünster ein Erweiterungsbau, der vier Gruppen Platz bieten wird. „Anfang des Jahres 2022 sollen dann alle ausgelagerten Gruppen zurück ins Hauptgebäude geholt werden“, kündigt Bürgermeister Florian Mair an.
Er verbindet eigene Erinnerundarf. gen mit der Rappelkiste, denn er war von 1987 bis 1989 selbst dort Kindergartenkind. Jetzt reihte er sich zum Jubiläum zwischen Kindern und Erzieherinnen ein und bildete mit ihnen zusammen auf dem Fußballfeld des Sportplatzes die überdimensionale Zahl 40. Das Erinnerungsfoto, das Stephan Trippel mit seiner Drohne aus großer Höhe aufnahm, ist ein kleiner Ersatz für die geplante Geburtstagsparty, die wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste.