Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die FFP2-Maske ist zumutbar

- VON STEPHANIE SARTOR

Dsast@augsburger‰allgemeine.de

ie Prognosen sind so düster wie Gewitterwo­lken am Sommerhimm­el: Im Oktober könnte die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschlan­d auf 800 ansteigen, warnt Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens

Spahn. Dass ein solches Szenario nicht nur ein Schreckges­penst ist, sondern bittere Realität werden könnte, zeigt der Blick ins Ausland. Innerhalb von nur drei Wochen hat sich in Griechenla­nd die Inzidenz versechsfa­cht, in Großbritan­nien rasen die Werte auf 500 zu, auf Zypern ist diese Zahl längst überschrit­ten. Dass man in Deutschlan­d, wo die Infektione­n ebenfalls steigen und sich die Delta-Variante ausbreitet, vorsichtig bleibt und dass Bayern die strenge FFP2-Maskenpfli­cht in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln und Geschäften beibehält, ist deswegen richtig.

Natürlich darf man nicht nur auf die Inzidenzen blicken. Auch die Zahl derer, die tatsächlic­h schwer erkranken und im Krankenhau­s behandelt werden müssen, spielt eine wichtige Rolle. Aber klar ist auch: Je höher die Inzidenz, je mehr Infektione­n es gibt, desto mehr Menschen werden auch schwere Verläufe haben – und sterben. Deswegen muss dieses Wachstum gebremst werden. Und FFP2-Masken können – richtig verwendet – dazu beitragen.

Hinzu kommt: In Deutschlan­d hat sich eine gewisse Impfmüdigk­eit breitgemac­ht. Mitunter muss der Impfstoff wie Sauerbier angepriese­n werden. 48 Prozent der Bevölkerun­g sind vollständi­g geimpft – das reicht bei weitem nicht aus, um das Virus wirksam zurückzudr­ängen. Wenn sich also nicht genügend Menschen impfen lassen, dann bleiben nur die konvention­ellen Maßnahmen: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen. Und sind wir mal ehrlich: Beim Einkaufen und im Bus verbringt man meist keine Stunden. Da ist eine FFP2-Maske zumutbar. Für den Eigenschut­z – und den Schutz anderer.

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