Augsburger Allgemeine (Land Nord)
TCA muss auf spanische Spitzenkraft verzichten
Zweitliga-Männer hoffen dennoch, die Niederlagenserie mit den nächsten beiden Spielen zu beenden
Sie hätten den spanischen Kollegen so gut brauchen können, die Tennisspieler des TC Augsburg, denn nach bisher drei Saison-Niederlagen stehen sie derzeit am Tabellenende der zweiten Bundesliga Süd. Doch nun ist der internationale Routinier Guillermo García López krank geworden und steht für das Heimspiel am Freitag (ab 13 Uhr) gegen die SpVgg Hainsacker auf der Anlage am Siebentischwald nicht zur Verfügung. Wahrscheinlich auch nicht am Sonntag bei der Auswärtspartie beim TC BW Oberweier.
„Erst hatten sie kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“, flüchtet sich Teammanager Helmut Martin angesichts dieser schlechten Nachricht in Galgenhumor. Denn dem TCA könnte es den Klassenerhalt kosten, dass die mit viel Aufwand verpflichtete spanische Spitzenkraft
nun in der entscheidenden Saisonphase fehlt.
López war zu seinen besten Zeiten auf Rang 23 der Weltrangliste geführt, kam bei allen vier GrandSlam-Turnieren unter die Top Fünf und gewann fünf Titel auf der ATP Tour. Heute ist er bereits 38 Jahre alt und steht auf Weltranglistenplatz 256, für das Augsburger Team aber hätte er zum entscheidenden Vorteil im Kampf um den Liga-Erhalt werden können. „Allein schon sein Name ist für Gegner respekteinflößend. Und unsere jungen deutschen Spieler hätten sich an ihm orientieren und hochziehen können“, sagt Martin, „doch nun sind all unsere Planungen für die Mülltonne“.
Der Spanier ist nämlich nicht das einzige Personalproblem des TCA in dieser Saison. Die begann schon damit, dass der tschechische Spitzenspieler Filip Polasek vorzeitig zu den Olympischen Spielen abreiste.
Und sein Landsmann Jan Satral durfte anfangs wegen eines CoronaVerdachts nicht antreten. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in dieser Saison solche Probleme hinsichtlich unserer internationalen Spieler bekommen“, gesteht Martin. Doch jammern helfe nichts, sagt er. „Ich bleibe optimistisch, denn wir haben immer noch eine gute und hoch motivierte Mannschaft. Und wir bleiben unserem Credo treu, unsere eigenen jungen Spieler einzusetzen.“
So wird der TC Augsburg im Heimspiel gegen Hainsacker nun auf jene Aufstellung setzen, die sich gegen Reutlingen bewährt hat. Nur mit 4:5 hatte das Team nach einem 6:10 im Match-Tiebreak des letzten Doppels verloren. TCA-Vorsitzender Jakob Schweyer befürchtet für Freitag dennoch eine „Hängepartie“, schließlich ist der Gast auf allen sechs Positionen mit hochklassigen ausländischen Spielern bestückt.
„Wir müssen auf ein kleines Wunder hoffen und dass der Knoten endlich aufgeht“, sagt Schweyer.
Er ist allerdings immer noch verärgert über den Spieltag in Reutlingen. Dort hatten die Gastgeber kurzerhand auf Schiedsrichter verzichtet. Deshalb hätte es im letzten Spiel im entscheidenden Match-Tiebreak bei umstrittenen Szenen große Diskussion gegeben. Letztendlich seien dann Reutlingen die Punkte gutgeschrieben worden, berichtet Schweyer. Er habe in dieser Sache auch bereits einen Beschwerdebrief an den Verband geschrieben. „Das geht nicht. Da spart sich ein Verein fast 1000 Euro pro Spieltag an Schiedsrichterkosten und steckt das Geld stattdessen in die Mannschaft. Das ist doch Wettbewerbsverzerrung“, ärgert sich Schweyer. Zumal es in dieser „Corona“-Saison für solche Unkorrektheiten auch keine Strafzahlungen geben soll.