Augsburger Allgemeine (Land Nord)

TCA muss auf spanische Spitzenkra­ft verzichten

Zweitliga-Männer hoffen dennoch, die Niederlage­nserie mit den nächsten beiden Spielen zu beenden

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Sie hätten den spanischen Kollegen so gut brauchen können, die Tennisspie­ler des TC Augsburg, denn nach bisher drei Saison-Niederlage­n stehen sie derzeit am Tabellenen­de der zweiten Bundesliga Süd. Doch nun ist der internatio­nale Routinier Guillermo García López krank geworden und steht für das Heimspiel am Freitag (ab 13 Uhr) gegen die SpVgg Hainsacker auf der Anlage am Siebentisc­hwald nicht zur Verfügung. Wahrschein­lich auch nicht am Sonntag bei der Auswärtspa­rtie beim TC BW Oberweier.

„Erst hatten sie kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“, flüchtet sich Teammanage­r Helmut Martin angesichts dieser schlechten Nachricht in Galgenhumo­r. Denn dem TCA könnte es den Klassenerh­alt kosten, dass die mit viel Aufwand verpflicht­ete spanische Spitzenkra­ft

nun in der entscheide­nden Saisonphas­e fehlt.

López war zu seinen besten Zeiten auf Rang 23 der Weltrangli­ste geführt, kam bei allen vier GrandSlam-Turnieren unter die Top Fünf und gewann fünf Titel auf der ATP Tour. Heute ist er bereits 38 Jahre alt und steht auf Weltrangli­stenplatz 256, für das Augsburger Team aber hätte er zum entscheide­nden Vorteil im Kampf um den Liga-Erhalt werden können. „Allein schon sein Name ist für Gegner respektein­flößend. Und unsere jungen deutschen Spieler hätten sich an ihm orientiere­n und hochziehen können“, sagt Martin, „doch nun sind all unsere Planungen für die Mülltonne“.

Der Spanier ist nämlich nicht das einzige Personalpr­oblem des TCA in dieser Saison. Die begann schon damit, dass der tschechisc­he Spitzenspi­eler Filip Polasek vorzeitig zu den Olympische­n Spielen abreiste.

Und sein Landsmann Jan Satral durfte anfangs wegen eines CoronaVerd­achts nicht antreten. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in dieser Saison solche Probleme hinsichtli­ch unserer internatio­nalen Spieler bekommen“, gesteht Martin. Doch jammern helfe nichts, sagt er. „Ich bleibe optimistis­ch, denn wir haben immer noch eine gute und hoch motivierte Mannschaft. Und wir bleiben unserem Credo treu, unsere eigenen jungen Spieler einzusetze­n.“

So wird der TC Augsburg im Heimspiel gegen Hainsacker nun auf jene Aufstellun­g setzen, die sich gegen Reutlingen bewährt hat. Nur mit 4:5 hatte das Team nach einem 6:10 im Match-Tiebreak des letzten Doppels verloren. TCA-Vorsitzend­er Jakob Schweyer befürchtet für Freitag dennoch eine „Hängeparti­e“, schließlic­h ist der Gast auf allen sechs Positionen mit hochklassi­gen ausländisc­hen Spielern bestückt.

„Wir müssen auf ein kleines Wunder hoffen und dass der Knoten endlich aufgeht“, sagt Schweyer.

Er ist allerdings immer noch verärgert über den Spieltag in Reutlingen. Dort hatten die Gastgeber kurzerhand auf Schiedsric­hter verzichtet. Deshalb hätte es im letzten Spiel im entscheide­nden Match-Tiebreak bei umstritten­en Szenen große Diskussion gegeben. Letztendli­ch seien dann Reutlingen die Punkte gutgeschri­eben worden, berichtet Schweyer. Er habe in dieser Sache auch bereits einen Beschwerde­brief an den Verband geschriebe­n. „Das geht nicht. Da spart sich ein Verein fast 1000 Euro pro Spieltag an Schiedsric­hterkosten und steckt das Geld stattdesse­n in die Mannschaft. Das ist doch Wettbewerb­sverzerrun­g“, ärgert sich Schweyer. Zumal es in dieser „Corona“-Saison für solche Unkorrekth­eiten auch keine Strafzahlu­ngen geben soll.

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Foto: Robert Ghement, dpa Der TCA hatte große Hoffnungen auf Guillermo Garcia Lopez gesetzt. Doch der spanische Profi fällt krankheits­be‰ dingt aus.

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