Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Wir haben uns ein gutes Gefühl erspielt“

Warum Gersthofen­s Trainer Gerhard Hildmann optimistis­ch in das erste Saisonspie­l gegen den SV Mering geht und Zweiflern am Klassenerh­alt energisch widerspric­ht

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Man weiß nicht, wo man steht – dieses Erkenntnis ist ja keineswegs neu. Dieses Gefühl kennt man zu Beginn jeder Saison. Durch die lange Corona-Pause hat sich das vielleicht noch verstärkt. „Wir haben uns ein gutes Gefühl erspielt“, sagt Gerhard Hildmann, der Trainer des Landesliga-Aufsteiger­s TSV Gersthofen, vor dem Saisonauft­aktspiel am heutigen Freitag (Anpfiff 19.30 Uhr, Abenstein-Arena) gegen den SV Mering. Die Testspiele haben ihm Zuversicht gegeben, auch wenn gleich zwei davon nicht über 90 Minuten gespielt werden konnten. Einmal sorgte ein Unwetter, einmal eine schwere Verletzung für ein vorzeitige­s Ende. Das sollte heute Abend nicht der Fall der sein.

„Wir haben gut miteinande­r gespielt, wollten immer das nächste Tor schießen“, blickt Hildmann zurück. Einziges Manko sei die Absicherun­g gewesen. „Man vergisst, dass man in einen Konter reinlaufen kann. Auch gegen den SV Mering dürfen wir nicht zu euphorisch werden und denen auf den Leim gehen. Da müssen wir routiniert­er werden.“

Routine kann man jedoch nicht trainieren, die muss man sich in vielen Spielen erarbeiten. Da kommt ein Neuzugang wie Sebastian Heger gerade recht. Einer, der über 300 Regionalli­ga-Spiele für den FC Memmingen hinter sich hat, könnte der künftige Taktgeber werden und die jungen Spieler wie Ibrahim Neziri, Aladin Halilovic oder Simon Achatz führen. Vom Neuzugang aus Dinkelsche­rben hält Hildmann große Stücke: „Er ist konditione­ll unser bester Mann, ist in einer hervorrage­nder körperlich­en Verfassung in Gersthofen angekommen“, sagt er über den 20-jährigen Sportstude­nten. Sorgen bereitet ihm jedoch ausgerechn­et Heger, der sich mit Leistenpro­blemen herumplagt. „Sein Ausfall wäre bitter. Das würde mir gar nicht reinpassen“, hofft Hildmann, dass Physiother­apeut Olaf Falkner Wunder wirken kann. An Nachwirkun­gen seines Kreuzbandr­isses laboriert Michael Göttler. Rudi Kine, Fabian Hampel und Manuel Lippe sind im Urlaub. „Dann müssen halt andere in die Bresche springen“, ist Gerhard Hildmann von seinem Kader überzeugt. „Sie können sich jetzt für den langen Aufstiegsk­ampf belohnen.“Dass seine Mannschaft von einigen Experten als Abstiegska­ndidat eingestuft wird, grätscht der ehemalige Abwehrspie­ler ab: „Das langweilt mich. Auch mit dem FC Ehekirchen hat man uns keine Chance gegeben“, blickt er auf sein letztes Engagement zurück. „Wir sind keinesfall­s chancenlos, auch wenn sich das neue System erst einspielen muss.“

Zu diesem gehört in jedem Fall ein Torwart. Drei davon hat Hildmann im Kader. Noch, denn Niklas

Gordy verabschie­det sich im August zu einem Auslandsse­mester in die USA. Noch kämpft er mit Jürgen Engelleite­r und Neuzugang Dennis Ortner (vom FC Gundelfing­en) um den Posten zwischen den Pfosten. „Ich habe mich entschiede­n“, sagt Hildmann.

Mit Safet Konakovic konnte der TSV Gersthofen diese Woche noch einen weiteren Neuzugang verpflicht­en. Der 21-Jährige hat einen Kreuzbandr­iss überstande­n. Zuvor war er für Schwaben Augsburg und den SV Cosmos Aystetten am Ball. „Für Freitag kommt er noch nicht in Frage“, sagt Hildmann.

Acht Neuzugänge hat der SV Mering zu vermelden. Prominente­ster davon ist Dominik Schön. Der 32-Jährige verfügt über langjährig­e höherklass­ige Erfahrung und war zuletzt für den TSV 1860 II in der Bayernliga aktiv. Dazu verstärken Benjamin Sakrak, Dominik Krachtus (Schwaben Augsburg), Damian Canovic (Türkgücü Königsbrun­n), Deniz Eryildirim (FC Stätzling), Mathias Steger (FC Affing), Manuel Ebeling (TSV Schwabmünc­hen) und Manuel Salzmann (FC Königsbrun­n) den Kader von Chefcoach Ajet Abazi, der künftig von Roland Pankratz unterstütz­t wird. Nicht mehr dabei sind unter anderen der Ex-Gersthofer Fatih Cosar (Türkgücü Königsbrun­n) oder Markus Gärtner (TSV Meitingen).

Gerhard Hildmann ist sich sicher, dass der SV Mering in dieser Saison oben mitspielen wird: „Das ist ein ordentlich­es Kaliber.“Wie groß, wird man nach 90 Minuten wissen. „So lange die Null steht, verlieren wir nicht“, lacht der Coach.

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Foto: Oliver Reiser Ärmel hoch! Youngster Aladin Halilovic (links) und der kickende Co‰Trainer Michael Hildmann starten mit dem TSV Gersthofen in die Landesliga.

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