Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Herz für Menschen auf der Schattenseite des Lebens
Der verstorbene Augsburger Unternehmer und Mäzen Hubert Stärker unterstützte die Kartei der Not mit nennenswerten Beträgen und fachlicher Expertise
Als erfolgreicher Unternehmer und Wirtschaftsfunktionär war Hubert Stärker weit über die Grenzen Augsburgs bekannt. Der langjährige Leiter der Firma Zeuna Stärker achtete immer darauf, wie es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Betrieb ging. Seine Menschlichkeit bekamen aber nicht allein Familie, Freunde und Beschäftigte zu spüren. Stärker, der kürzlich im Alter von 84 Jahren verstorben ist, hatte ein großes Herz für Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut meint.
Dabei hatte der Unternehmer vor allem die Menschen vor seiner Haustür im Blick. Immer wieder durfte die Stiftung Kartei der Not, das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck, seine Großzügigkeit erfahren. „Mit viel Herzblut und großer Verbundenheit setzte er sich für die Region und deren Menschen ein, auch für solche, die eben nicht auf der Sonnenseite stehen. „Dabei ist die Kartei der Not nur ein Beispiel für sein lebenslanges und der
Region verbundenes Wirken“, würdigte Kuratoriumsvorsitzende Ellinor Scherer den Mäzen. Alexandra Holland als stellvertretende Vorsitzende hob Stärkers Einsatz für das EllinorHolland-Haus hervor. Über drei Jahre habe er dieses mit seiner fachlichen Expertise begleitet und damit dieses Herzensprojekt erst möglich gemacht. Rund 80 Alleinerziehende, Familien, Alleinstehende sowie ältere Menschen finden in der 2016 eröffneten Einrichtung im Textilviertel für maximal drei Jahre einen geschützten Raum, um in ein selbst bestimmtes Leben zurückzufinden.
Neben seinem fachlichen Engagement unterstützte Hubert Stärker das Hilfswerk auch finanziell sehr großzügig. Auf Geschenke verzichtete er gerne, wenn dafür die Kartei der Not bedacht wurde. So rief der Unternehmer anlässlich runder Geburtstage zu Spenden auf. Einen insgesamt hohen fünfstelligen Betrag konnte er nach den Festabenden zum 70. und 80. Geburtstag für Menschen in schwierigen Lagen übergeben.
Darüber hinaus unterstützten Stärker und seine Frau Edith die Stiftung immer wieder persönlich mit namhaften Beträgen. Für ihren Mann sei es eine unglaublich gute Sache gewesen, vor Ort helfen zu können, sagt seine Witwe. „Ich werde der Kartei der Not verbunden bleiben“, verspricht Edith Stärker. Dieses Versprechen löste sie sogar in schweren Stunden ein, als sie in der Traueranzeige bat, anstelle von Kränzen der Stiftung eine Spende zukommen lassen. Knapp 16.000 Euro kamen zusammen. 16.000 Euro, die dazu beitragen, die Not in der Region zu lindern.