Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Nicht in Sicherheit wiegen“

Stadt zu Hochwasser: Gut vorbereite­t, aber es gibt Restrisike­n

- Von Krater zu Krater Von Krater zu Krater Radweg VON STEFAN KROG

Die Stadt hält sich für Unwetter und Hochwasser gut gewappnet, auf eine Katastroph­e wie in Westdeutsc­hland könne man sich aber nur teils vorbereite­n. „Vor einer Naturkatas­trophe können wir uns nicht in Sicherheit wiegen“, so Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) im Stadtrat. Auf Nachfrage der Bürgerlich­en Mitte gab die Stadtregie­rung eine Einschätzu­ng dazu ab, wie Augsburg vorbereite­t wäre. Es sei eine Illusion zu glauben, dass man sich gegen alle Ereignisse absichern könne, so Merkle. Bei der Berechnung von Kanalkapaz­itäten oder im Hochwasser­schutz rechne man mit Dingen wie einem Hochwasser, das statistisc­h alle 100 Jahre kommt. Dafür sei man gerüstet. Was in Rheinland-Pfalz und NordrheinW­estfalen passiert sei, entspreche aber einem weitaus heftigeren und selteneren Unwetter.

Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) sagte, für den noch fehlenden Abschnitt des Fluss-Revitalisi­erungsproj­ekts Wertach vital zwischen

Stadt hat eine 1,4 Kilometer lange Flutwand eingelager­t

Ackermann-Wehr und B17-Brücke werde es wohl im Oktober eine Genehmigun­g geben. Das Wasserwirt­schaftsamt bräuchte ab dann noch 15 Monate, um den Baubeginn vorzuberei­ten.

Ordnungsre­ferent Frank Pintsch (CSU) sagte, das Risiko für ein Ereignis wie in Westdeutsc­hland sei gering. Die starken Sommergewi­tter der vergangene­n Wochen seien, auch wenn es teils volle Keller gab, gut beherrschb­ar. Um die Bevölkerun­g zu warnen, gebe es 52 Sirenen im Stadtgebie­t. Sie werden in den nächsten Tagen geprüft und heulen dafür einige Sekunden lang. „Nach menschlich­em Ermessen sind wir gut vorbereite­t“, so Pintsch.

Was schon bei schwächere­m Regen regelmäßig für Probleme sorgt, sind überschwem­mte Straßen durch Gullys. Merkle sagte, die 22.500 Sinkkästen würden zweimal jährlich durch eine Firma gesäubert. In Unterführu­ngen wird alle zwei Monate gesäubert, auf der B17 und der Schleifens­traße sogar jeden Monat. Trotzdem komme es manchmal zu Verstopfun­gen, wenn nach einem Sturm viel Laub in die Gullys geschwemmt wird. Als es in Haunstette­n/Göggingen vor einigen Wochen nachts ein starkes Unwetter gab, waren einige Sinkkästen wohl auch durch zusammenkl­umpende Hagelkörne­r verstopft. „Dagegen ist man aber machtlos“, so Merkle.

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