Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Siegtreffer durch ein Eigentor
Aufsteiger TSV Gersthofen feiert gegen den SV Mering einen erfolgreichen Saisonauftakt. Warum der 1:0-Sieg hoch verdient war
Gersthofen „Wenn hinten die Null steht, kann man nicht verlieren“, hatte Gersthofens Trainer Gerhard Hildmann vor dem Landesliga-Auftaktspiel gegen den SV Mering noch gescherzt. Wenn der Gegner dann noch ein Eigentor schießt, kann man sogar gewinnen.
Der 1:0-Sieg in einer heiß umkämpften Begegnung vor
350 Zuschauern war nach 98 Minuten jedoch absolut verdient und durfte entsprechend bejubelt werden. Schon am Mittwoch geht es in Olching weiter.
Heute Heimspiel – steht auf einem großen Banner, das neuerdings am Zaun der Abenstein-Arena hängt. Darauf ist auch ein Fußball abgebildet, unter dem die Flammen lodern. Heiß waren auch die Kicker des TSV Gersthofen auf die Rückkehr in die Landesliga, aus der man sich nach der Saison 2014/15 verabschieden musste. Damals gab es gegen den SV Mering zwei deftige mit 0:7 und 0:8. Diesmal zeigten die Lechstädter ihre flammende Leidenschaft.
Bevor sie diese ausleben durften, gab es zunächst einmal eine Schweigeminute. Der BFV hatte alle Vereine in Bayern aufgerufen, sich mit den Opfern der Hochwasser-Katastrophe solidarisch zu zeigen. Der TSV Gersthofen gedachte aber auch seines langjährigen Hausmeisters Elmar Lettrari, der vergangene Woche im Alter von 54 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.
„Das ist eine Mannschaft mit hoher Qualität, die mit viel Selbstbewusstsein kommt. Die haben die letzten Jahre fast immer gewonnen und kommen dementsprechend mit breiter Brust“, hatte Merings Trainer Ajet Abazi die Seinen vor dem Spiel noch gewarnt. Zunächst musste sich der TSV Gersthofen einmal akklimatisieren. Lukas Kristen jagte eine Flanke von Dominik Schön über den Kasten (6.). Nach einer knappen Viertelstunde hatte sich der Aufsteiger gefangen, doch auch die zweite Gelegenheit gehörte den Gästen. Als die ansonsten sehr bissige Abwehr nach einem Einwurf nicht aufgepasst hatte, stand Jeton Abazi plötzlich allein vor Niklas Gordy. Mit dem Kopf vereitelte der TSV-Keeper diese Möglichkeit. Nur fünf Minuten später verpasste Abazi nach einer Hereingabe von Lukas Krebold den Einschuss.
Wie aus heiterem Himmel dann das 1:0. Eine Rückgabe von Krebold ließ Torhüter Julian Baumann passieren und ein Eigentor war perfekt, das Missgeschick von Pedri im EMSpiel Spanien gegen Kroatien erinnerte. Dieser kuriose Treffer verunsicherte den SV Mering ganz gewaltig, während die Gersthofer immer mehr Oberwasser bekamen. Insbesondere der überragende Ibrahim Neziri sorgte für Daueralarm.
Mit seinen Hochgeschwindigkeitsdribblings beschäftige er auch nach dem Wechsel die MSV-Hintermannschaft. Seine tolle Vorarbeit schaufelte Ferkan Secgin drüber (50.), die Auflage von Secgin schoss Neziri aus zwölf Meter vorbei (55.). Bei den wenigen Meringer Angriffen hatte Niklas Gordy zunächst das Glück des Tüchtigen, als er verletzt am Boden liegend von Abazi angeNiederlagen schossen wurde, gegen Dominik Krachtus Geschoss parierte er mit einem Reflex (67.).
Nachdem Ibrahim Neziri zweimal die endgültige Entscheidung verpasste und der eingewechselte Simon Achatz am Torhüter scheiterte, musste der TSV Gersthofen am Ende noch einmal bange Minuten überstehen. Zumal Matthias Steger noch einmal frischen Wind ins Meringer Spiel brachte. Nachdem Burhan Bytyqi auch die letzte Ausgleichschance vergeben hatte (81.), durfte der TSV Gersthofen jubeln. Die Gelb-Rote Karte gegen Oktay Yavuz fiel nicht mehr ins Gewicht. Die Party im Biergarten der Stadiongaststätte konnte beginnen. TSV Gersthofen: Gordy – Halilovic, Hild mann, Gai, Durner Heger, Okan Yavuz, Oktay Yavuz, Neziri (90.+1 Secgin) – Bau meister (90.+5 Ciritci), Secgin (75. Achatz).
SV Mering: Baumann – Krebold (59. Ker ber), Ebeling, Sakrak, Bytyqi, Krachtus, Wiedemann, Kristen, Utz (69. Steger), Schön, Abazi.
Tore: 1:0 Krebold (26./Eigentor). – Schiedsrichter: Eberhardt (FV Burgberg).
Zuschauer: 350.