Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Keine Panik im Umgang mit Wespen
Die Insekten sind lästig, aber nützlich
Berlin Im Sommer haben Wespen Hochsaison: Die schwarz-gelben Insekten tummeln sich auf Grillpartys, am Kaffeetisch und beim Picknick. Die oft lästigen Tiere seien jedoch ein unerlässlicher Bestandteil eines intakten Ökosystems, sagt Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere der Tierrechtsorganisation Peta. Wespen beschleunigen den Zersetzungsprozess alter Bäume, sorgen für eine natürliche Regulation von Zecken, Blattläusen, Fliegen und Mücken und bestäuben genau wie Bienen Pflanzen. Während sie bis jetzt nur Eiweiß zur Aufzucht ihrer Larven benötigt haben, gehen sie im Spätsommer gezielt und hartnäckig auf die Suche nach Zucker.
Eine in sicherer Entfernung aufgestellte Schale mit überreifem Obst kann daher die Tiere ablenken. Vor allem Weintrauben eignen sich laut Michler gut. Wespen lassen sich auch mit schlechten Gerüchen vertreiben – etwa mit einer halbierten Zitrone mit Gewürznelken, Räucherstäbchen oder Duftlampen. Es lohnt sich auch Speisen einfach abzudecken. Verschlossene Lebensmittel sind für Wespen nur halb so interessant. Andere Gerüche ziehen Wespen an: süße Parfüms oder duftende Kosmetikprodukte.
Haben sich die ungebetenen Gäste einmal zur Grillparty gesellt, sollte man nicht in Panik verfallen. „Immer mit der Ruhe“ist das beste Motto im Umgang mit den schwarzgelben Hautflüglern. Menschen sollten abrupte Bewegungen vermeiden und nicht um sich schlagen oder nach dem Tier pusten. Um das Verschlucken der Insekten zu vermeiden, sollte zur Wespenzeit ausschließlich mit einem Strohhalm aus Flaschen und Dosen getrunken werden.
Im Garten oder auf der Wiese im Schwimmbad ist es zudem sinnvoll, Schuhe zu tragen. Tritt man auf eine Wespe, riskiert man einen Stich. Im Normalfall sind Wespenstiche für Menschen laut der Expertin jedoch ungefährlich.