Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Favorit stürzt ab
Eine Kursänderung verwirrt van der Poel
Izu Eine britische Premiere, ein Schweizer Trostpreis und eine deutsche Enttäuschung: Der junge Engländer Tom Pidcock hat die Spezialisten überrascht und ist als erster Mann von der Insel MountainbikeOlympiasieger. Beim Erfolg des auch auf der Straße und im Cross aktiven 21-Jährigen reichte es für den Schweizer Top-Favoriten Mathias Flückiger nur zu Silber. Die deutschen Fahrer Maximilian Brandl und Manuel Fumic verpassten das Ziel Top Ten auf den Plätzen 21 und 28 deutlich.
„Ich hatte mir natürlich mehr vorgenommen. Aber es gibt so Rennen, da läuft es einfach nicht. Ich bin schon in der Startrunde nicht richtig vorgekommen“, sagte Fumic nach dem 28,25 Kilometer langem Rennen. Für den 39-Jährigen aus Kirchheim unter Teck waren seine fünften Sommerspiele zugleich der Abschied von der olympischen Bühne. Wohl auch deshalb fuhr der Routinier lächelnd und winkend über die Ziellinie. „Ich habe meine fünften Spiele auf einem guten Level beendet.“
Bei Pidcocks Goldfahrt waren zunächst alle Augen auf Mathieu van der Poel gerichtet. Der Niederländer hatte jüngst bei der Tour de France das Gelbe Trikot sechs Tage lang getragen und wollte sich nun im westlich von Tokio gelegenen Izu zum Olympiasieger krönen. Doch ein kapitaler Sturz nach einem Fahrfehler beendete bereits in der ersten von sieben Runden alle Medaillenhoffnungen. Schließlich stieg der Enkel von Tour-de-France-Legende Raymond Poulidor nach der vierten Runde verletzt aus.
Der Niederländer beklagte bei Instagram, dass nach dem letzten Trainingslauf eine Rampe auf der Strecke entfernt worden war. Unter ein Bild, das jene Holzkonstruktion zeigt, schrieb er: „Ich konnte die Strecke mit geschlossenen Augen fahren, aber ich wusste nicht, dass sie diese Rampe am Renntag entfernen.“Der 26-Jährige kam an jener Stelle heftig zu Sturz, seine Hüfte wurde in einem Krankenhaus geröntgt.