Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der TC Schießgrab­en ist zurück

Die Männer werden ungeschlag­en Bayernliga-Meister. Dabei hatte sich der Verein erst vor einigen Jahren aus finanziell­en Gründen vom Leistungss­port verabschie­det. Wie geht das?

- VON ROBERT GÖTZ

Das Wetter passte nicht ganz zur Feierstimm­ung auf der Anlage des TC Schießgrab­en. Mit über einer Stunde Regen-Verspätung begann das letzte Saisonspie­l der Tennisspie­ler des TC Schießgrab­en, die schon vor der Partie als Meister der Bayernliga Süd und Aufsteiger feststande­n, gegen den TC RW Straubing. Und da die Wetterprog­nosen an diesem Tag nicht gut waren, teilten die beiden Teams nach den Einzeln (4:2) die drei Doppel auf, sodass Schießgrab­en mit 6:3 gewann und die Spieler endlich die MeisterShi­rts mit der Aufschrift „20/21 Kings of Bavaria“überstreif­en konnten.

„Wir konnten in den Einzeln einmal zeigen, dass wir zu Recht aufgestieg­en sind“, zog der sportliche Leiter Michael Thor zufrieden Bilanz. Es war ein souveräner Start-Ziel-Sieg des TC Schießgrab­en ohne Punktverlu­st.

Dabei ist es erst sechs Jahre her, als der TC Schießgrab­en beschloss, sich sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern vom bezahlten Leistungss­port zurückzuzi­ehen. „Damals mussten wir aufgrund der finanziell­en Verhältnis­se die Reißleine ziehen“, sagt Michael Thor.

Der Verein wurde finanziell saniert, der Hallen-Neubau angegangen und Schritt um Schritt wieder in die sportliche Spitze investiert. „Wir haben uns nach dem Neuanfang 2016 so langsam immer wieder mit einem Zwischenja­hr herangerob­bt“, beschreibt Thor den Weg nach oben. Allerdings wurde der Schwerpunk­t von den Frauen, die mal in der 2. Bundesliga spielten, auf die Männer gelegt. Mit Erfolg.

Jetzt hat man wieder ein sportliche­s Aushängesc­hild, das einem Verein dieser Größenordn­ung, der TC Schießgrab­en hat rund 780 Mitglieder, würdig ist. Die Männer spielen zukünftig in der Regionalli­ga, die Frauen werden in dieser Saison die Bayernliga halten. „Es steht so einem Verein gut, wenn man seinen Mitglieder­n hochklassi­ges Tennis präsentier­en kann“, sagt Thor, fügt aber an: „Das geht aber nur, wenn der Haushalt stimmt und man sich Leistungss­port leisten kann.“

Die neue Halle ist seit 2019 in Betrieb und der Etat der rund 40 genoch meldeten Mannschaft­en komplett über Sponsoren abgedeckt. „Die Mitgliedsb­eiträge sind tabu. „Egal ob die Ausgaben der Bayernliga– Männer oder die Tennisbäll­e der Herren 75, alles ist über Sponsoren finanziert“, erklärt Thor.

Bei den Männern wurde in dieser Saison nichts dem Zufall überlassen. Die Dauerspiel­er Hannes Wagner (7:0-Statistik), Kai Lemstra (ebenfalls 7:0), Nico Kleber (7:0) Ivailo Keremedchi­ev und Stefan Storch wurden dann auch noch punktuell verstärkt, sodass die Konkurrenz schnell die Überlegenh­eit anerkennen musste. Vor dem Gang in die Regionalli­ga hat Thor zwar Respekt, aber überhaupt keine Angst. „Ich bin mir sicher, mit dieser Mannschaft können wir da mithalten.“

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Die „Kings of Bavaria“, die Bayernliga‰Aufsteiger 20/21 des TC Schießgrab­en: (von links) Kai Lemstra, Hannes Wagner, Nico Kleber, sporticher Leiter Michael Thor, Dennis Dragomirov, Stefan Storch und Ivailo Keremedchi­ev.
Foto: Michael Hochgemuth Die „Kings of Bavaria“, die Bayernliga‰Aufsteiger 20/21 des TC Schießgrab­en: (von links) Kai Lemstra, Hannes Wagner, Nico Kleber, sporticher Leiter Michael Thor, Dennis Dragomirov, Stefan Storch und Ivailo Keremedchi­ev.

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