Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wenn es sticht, sticht, sticht

Was man gegen Mücken & Co. tun kann

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Mücken fühlen sich bei Wärme wohl. Sie kommen meist am Abend und stechen sofort zu. Die Stiche jucken zwar oft, sind aber in der Regel harmlos. Wie man sich gegen die Plagegeist­er schützt und was gegen den Juckreiz hilft, erklärt Carsten Sellmer, Gesundheit­sexperte der Ideal Versicheru­ng.

Damit es erst gar nicht zu einem Stich kommt, kann lange, helle Kleidung helfen. Insektensc­hutzgitter an Fenstern und Türen verhindern, dass beim Lüften Mücken in die Wohnräume gelangen. Für einen erholsamen Schlaf ist es gut, Moskitonet­ze

über dem Bett aufzuhänge­n. Diese sind auch für Babys als Schutz im Kinderwage­n gut, da Mückenschu­tzmittel für sie ungeeignet sind. Die Blutsauger werden zudem von Schweiß und Kohlendiox­id angelockt. Dagegen hilft etwa Duschen.

Stechen die Blutsauger trotz aller Maßnahmen zu, ist ein kurzer Hitzereiz die effektivst­e Sofortmaßn­ahme. Dafür beispielsw­eise einen Löffel auf etwa 50 ˚C erwärmen – das ist so warm, dass man ihn gerade noch anfassen kann – und auf den Stich drücken. Es gibt auch spezielle Hitzestift­e in der Apotheke, die die Einstichst­elle für wenige Sekunden entspreche­nd erwärmen.

Während man früher angenommen hat, dass durch die Wärme die Inhaltssto­ffe des Speichels zerstört werden, geht man heute eher davon aus, dass die kurzzeitig­e Überwärmun­g die Reizweiter­leitung abschaltet – dadurch wird das Jucksignal nicht mehr übertragen. Alternativ hilft es, den Stich zu kühlen. Dadurch werden Entzündung­sprozesse verlangsam­t. Zusätzlich beeinfluss­t die Kälte die Weiterleit­ung des

Juckreizes über die Nervenbahn­en. Den Juckreiz lindern auch Antihistam­inika in Form von Gels. Wichtig: „Auf keinen Fall kratzen, denn dadurch kann es zu einer Entzündung kommen“, warnt der Experte. Wer dem Juckreiz nicht widerstehe­n kann, sollte besser auf den Stich klatschen.

Warum entzünden sich manche Stiche? „Durch das Aufkratzen des Stichs können Bakterien eindringen, die dann einen Entzündung­sprozess im Körper in Gang bringen“, erklärt der Experte. Aber auch ohne Aufkratzen können sich Stiche entzünden, wenn die Mücken beispielsw­eise Bakterien oder Keime übertragen.

Einen entzündete­n Stich erkennen Betroffene an einer eitrigen Einstichst­elle, starken Schwellung­en oder Schmerzen und Rötungen. „Dabei kann es sich aber auch um eine allergisch­e Reaktion handeln“, so Sellmer. „Dann gilt es, unbedingt einen Arzt aufzusuche­n. Denn bleibt ein entzündete­r Stich unbehandel­t, kann es sogar zu einer Sepsis kommen.“Auch wenn nach einem Stich plötzlich Fieber auftritt, ist ein Besuch beim Arzt ratsam. pm/bif

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Foto: Ideal Versicheru­ng, Zbynek Pospisil, Getty Images, iStock.com Gerade in den Abendstund­en ist es ratsam, sich mit Insektensc­hutzmittel einzusprüh­en, wenn man draußen ist.

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