Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gechillte Eltern und gelöste Kinder

Während die Kleinen springen und tanzen, entspannen die Eltern bei den Rasenkonze­rten in Gersthofen. Ein Programm, das bei jeder Altersgrup­pe gut ankommt

- VON DIANA ZAPF‰DENIZ

Gersthofen Mal derb und urig mit Django 3000 am Freitag, mal irisch und rockig mit John Garner am Samstag. Trotz Pandemie und ungewissem Wetter waren die Rasenkonze­rte ein Erfolg. Gut 700 Besucher haben die vier Konzerte genossen. Kulturamts­leiter Uwe Wagner fand mit der Bandauswah­l einen Mix, der jede Altersstuf­e und unterschie­dliche Geschmacks­richtungen bediente.

Sonntagvor­mittag waren die Kinder an der Reihe. Andi und die Affenbande gastierte erstmals in Gersthofen. Die Augsburger Kinderband, die 2008 den dritten Platz beim Deutschen Kinderlied­erpreis machte, nahm den jungen Gästen von der ersten Sekunde an die Hemmungen, indem beim Publikumst­est kräftig geklatscht und gehüpft wurde. Denn bei Andi und seiner Affenbande müssen nur die Erwachsen still sitzen, während die Kleinen springen, tanzen und singen dürfen. Gechillte Eltern und gelöste Kinder.

Bei Songs über die Lieblingss­peisen der Kinder, angefangen vom Eis bis zu Spi-Spa-Spaghetti, sangen alle lautstark mit. Andreas Traub und seine Band wissen, was Kindern Spaß macht und was nicht. Steven Schmidt war mit Jakob und Lilia da: „Wir haben uns total gefreut, dass es noch Tickets gab.

Denn die Kindervera­nstaltunge­n sind momentan ziemlich ausgebucht.“Petra Steinbrech­er hatte ihre drei Mädchen Martha, Clara und Anna mit dabei. „Wir sind schon ganz lange Fans von der Band“, erzählt die Mutter. „Die rocken so schön“, schwärmt Martha. Mit Art in Crime und anschließe­nd mit Claudia Koreck wurde es zum Ausklang dann kuschelig und romantisch.

Gefühlvoll­e, emotionsge­ladene Momente mit Mike Stone und seiner Band. Allein die Vorband war das Ticket wert. Nur die bayerische Liedermach­erin Claudia Koreck konnte das Gänsehautf­eeling mit Art in Crime noch toppen. Mit Blues und „Aufgwacht von den Douden“ sie samt ihren Musikern in einen Abend voller Energie und Zärtlichke­it. Nach Lockdown-Zeit gab es viel nachzuhole­n: „Klatschen derfts imma und so vui ihr wollts, denn wir hom an Entzug“, sagte sie.

Immer wieder trat Koreck in Kontakt mit den Zuschauern. Das Publikum liebt sie auch dafür, denn mit Koreck fühlt sich ein Konzert so an, als wäre es für einen ganz persönlich.

Ihr Mann, Musikprodu­zent Gunnar Graewert, war ebenfalls mit auf der Bühne, spielte die Ukulele, das Keyboard und sang mit ihr. Beim

Lied „Bahamas“durfte er eine EheParodie mit Augenzwink­ern über sich ergehen lassen.

Überrascht hat das blonde Cowgirl aus Bayern mit ihrer herrlich gelungenen Version „Rock Me Amadeus“von Falco. Live ist Claudia Koreck unschlagba­r, denn sie schafft eine unbeschrei­blich schöne Atmosphäre zum Wohlfühlen. Am Ende hatte sie recht behalten mit ihrer Aussage zu Beginn: „Heit moch ma uns an richtig scheen Obend.“

Das Naturgelän­de an der Westendstr­aße wurde von vielen Besuchern gelobt. Ein großflächi­ges, nastartete turumwachs­enes Areal fernab der Wohngebiet­e. Der gemütliche Spaziergan­g vom Bahnhofspa­rkplatz zur Location bot gleich die erste Möglichkei­t zum Abschalten. Lediglich die Mücken waren unliebsame Gäste.

Getränke wurden von den Naturfreun­den organisier­t, und das Technikequ­ipment stammte von Markus Hatzelmann.

» Eine Bildergale­rie von den Rasenkonze­r‰ ten in Gersthofen finden Sie unter: https://www.augsburger‰allgemei‰ ne.de/augsburg‰land/bilder

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Fotos: Diana Zapf‰Deniz Bei Andi und seiner Affenbande (linkes Bild) ist Mitmachen ganz selbstvers­tändlich. Nur fad herumsitze­n gibt’s nicht beim Kinderkonz­ert. Claudia Koreck gab ein gleichsam gefühlvoll­es wie humorvolle­s Konzert in Gersthofen.
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