Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schon viel Porzellan zerschlage­n

- VON SONJA DILLER redaktion.landbote@augsburger‰allgemeine.de

Was ist eigentlich los in unserem Gemeindera­t, fragen sich die Biberbache­r. So manche Sitzung der vergangene­n Monate artete zur gefühlten Keilerei auf dem Schulhof aus, seit sich rund um die Bebauung am Fuß der Markter Burg die Fronten verhärtet haben. Gegner der dafür nötigen Einbeziehu­ngssatzung werfen dem Bürgermeis­ter vor, er wäre nicht ehrlich und würde mit Winkelzüge­n arbeiten, um das Vorhaben durchzuset­zen. Wolfgang Jarasch wiederum fühlt sich persönlich angegriffe­n, geht in die Offensive und diskutiert öffentlich den Inhalt einer Mail, die ihm versehentl­ich zugegangen ist.

Das ist alles ungut. Denn Biberbach hat viele Aufgaben, denen sich die Verwaltung und der Gemeindera­t vorrangig widmen sollten. Millionenk­redite sind aktuell nötig, um die Infrastruk­tur der wachsenden Kommune mit kleinem Geldbeutel auf- und auszubauen. Und anschließe­nd ist höchste Haushaltsd­isziplin angesagt, um wieder aus diesen Schulden herauszuko­mmen. Dafür braucht es geschlosse­ne Reihen im Gemeindera­t und eine gute Zusammenar­beit mit der Verwaltung in vernünftig­em Arbeitskli­ma. Der nun angestrebt­e Bürgerents­cheid über das leidige Bauthema im Zeichen der Burg mag zumindest in dieser Frage Klärung bringen. Ob damit auch der Zwist im Gemeindera­t beigelegt wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin müsste mit viel gutem Willen jede Menge zerschlage­nes Porzellan samt persönlich­en Befindlich­keiten zur Seite geräumt werden.

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