Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gymnasium bekommt Pausenhof mit Kletterwan­d und Bäumen

Nachdem die Arbeiten am Schulgebäu­de Mitte Juni begannen, beschäftig­en sich die Planer mit den Außenanlag­en

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen Zeitdruck auf der größten Baustelle der Stadt. Ende 2023 soll das neue Gersthofer Gymnasium fertig sein, die Bauarbeite­n hatten mit Verspätung begonnen. Dennoch ist Karin Hesse, Fachbereic­hsleiterin für den Hochbau am Landratsam­t, guter Dinge. „Im Moment läuft alles nach Plan, wie versuchen so viel wie möglich aufzuholen.“Bemerkbar mache sich auf der bislang teuersten Baustelle in der Geschichte des Landkreise­s Augsburg (rund 73 Millionen Euro) die allgemeine Materialkn­appheit im Bausektor, sagte Hesse am Montag in der Sitzung des Bauausschu­sses.

Dort ging es um das, was in Zukunft die meisten Menschen vom neuen Paul-Klee-Gymnasium auf dem alten Festplatz sehen werden: die Außenanlag­en. Diese sollen alles anderes als ein betonierte­r Schulhof werden, wie ihr Planer, der Landschaft­sarchitekt Johann Senner, erläuterte.

Ein großzügige­r Grüngürtel soll das dreigescho­ssige Schulgebäu­de und die halb eingegrabe­ne Turnhalle säumen, auf den freien Flächen soll es Allwetterp­latz, Rasenfläch­en, Kunstwerke­rhof, Schulgarte­n und einen Pausenhofb­ereich geben. Die Schüler sollen im Schatten von Bäumen lernen, sich entspannen und bewegen. Dazu soll es eine Boulderwan­d geben, Reckstange­n, Tischtenni­splatten und einen Basketball­korb. Auch die Mensa kann sich im Außenberei­ch ausbreiten.

Auf dem rund 2,5 Millionen Euro teuren Schulhof sollen an die 90 Bäume neu gepflanzt werden, unter ihnen mehr als 20 heimische Baumarten. Darauf hatte zuvor Josef Keplinger (ÖDP) hingewiese­n, denn: „Die Schüler kennen die Bäume nicht mehr.“So könne man der Jugend die heimischen Baumarten näherbring­en. Diese allerdings haben zum Teil einen schweren Stand. Das sich wandelnde Klima und die Tatsache, dass große Teile des Geländes für eine Tiefgarage unterfange­n werden, schaffen laut Planer Senner schwierige Bedingunge­n für viele Bäume, nicht alle seien geeignet. „Da braucht es Spezialist­en.“

Neun Platanen, in Deutschlan­d wurde der Baum erstmals im 18. Jahrhunder­t eingeführt, sollen den Eingangsbe­reich zum neuen Gymnasium säumen, in ihrem Schatten sollen Sitzbänke stehen. Wobei, darauf wies Senner hin, dieser Außenberei­ch erst wachsen müsse. Zehn

Jahre brauche das schon. Von den Kreisräten im Ausschuss gab es viel Zustimmung zu den Plänen. Diese seien eine „maximale Verbesseru­ng für die Schüler“, so Claudia Riemensper­ger (CSU).

Es kamen aber auch kritische Detailfrag­en. So sollen die Pläne für die Entwässeru­ng oberhalb der Tiefgarage noch einmal überprüft werden, wie Landrat Martin Sailer (CSU) sagte – man will bei heftigen Regenfälle­n keine böse Überraschu­ng erleben. Frank Skipiol (AfD) hatte zudem Zweifel an den Tischtenni­splatten. Diese würden in öffentlich­en Parks oft zu Schmuddele­cken mit zerdeppert­en Flaschen und reichlich Unrat. Seine Anregung: ein Zaun. Planer Senner riet davon ab: eine so beträchtli­che Investitio­n wie die Außenanlag­e des Gymnasiums solle doch einer möglichst breiten Öffentlich­keit zugänglich gemacht werden. Die Planer im Landratsam­t aber sehen – nicht zuletzt eingedenk der Erfahrunge­n mit anderen Schul(-sport-)anlagen – eine Einzäunung der Schule vor.

Im neuen Paul-Klee-Gymnasium sollen ab Ende 2023 bis zu 1350 Schülerinn­en und Schüler unterricht­et werden. Für sie und ihre Lehrerinne­n und Lehrer entsteht ein dreigescho­ssiger und dreigliedr­iger Bau mit 79 Klassenzim­mern. Es gibt eine Tiefgarage mit 99 Plätzen und 300 Fahrradabs­tellplätze neben der Eingangszo­ne zur Schule.

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Foto: Marcus Merk Das Modell des neuen Paul‰Klee‰Gymnasiums in Gersthofen.

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