Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Unwetter und Eigentor beeinflussen Resultate
Für die Landesligisten Aystetten und Gersthofen steht schon der zweite Spieltag an
Gersthofen/Aystetten Wie man ein Spiel gewinnen kann, ohne selbst ein Tor zu erzielen – dieses Kunststück ist zum Auftakt der Saison 2021/22 dem TSV Gersthofen beim 1:0-Sieg gegen den SV Mering gelungen. „Das Ergebnis geht in Ordnung, weil wir den Sieg mehr gewollt und mehr Herzblut investiert haben“, freute sich Trainer Gerhard Hild mann über den ersten Dreier, der nicht unbedingt eingeplant war. „Ich habe es erhofft, weil wir in der Vorbereitung vieles gut umgesetzt haben. Dass es gegen so einen Gegner klappt, ist umso erfreulicher“, sprach der 55-Jährige von einem interessanten Spiel. „Wenn Mering in Führung gegangen wäre, hätte es auch anders ausgehen können. Den Chancen nach auch 3:3 oder 4:4“, so der Coach.
Nach zwei guten Chancen für Mering brachte ein Eigentor den Landesliga-Aufsteiger in der 35. Minute auf die Siegerstraße. Als Merings Rechtsverteidiger Lukas Krebold völlig unbedrängt einen scharfen Rückpass spielte, überraschte er damit seinen Torhüter auf dem falschen Fuß. Julian Baumann probierte zwar noch alles – doch vergebens, der Ball lag im Netz.
Dieser kuriose Treffer verunsicherte den SV Mering sichtlich, während der TSV Gersthofen immer mehr Oberwasser bekam. „So ist Fußball. Plötzlich war es ein anderes Spiel. Das war ein Schock für uns. Wir haben uns gerade noch in die Halbzeitpause gerettet“, so Merings Trainer Ajet Abazi.
Gersthofen agierte auch nach dem Wechsel sehr selbstbewusst, sorgte mit vier zentralen Mittelfeldspielern für Druck. Vor allem seinem Youngster Ibrahim Neziri attestierte Hildmann eine Galavorstellung. Tore wollten jedoch keine mehr fallen. „Nachdem wir versäumt haben, das 2:0 zu machen, sind wir in den letzten 20 Minuten, als Mering ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne gestürmt ist, wahnsinnig unter Druck geraten“, fand Hildmann ein winziges Härchen in der Suppe.
Dass es kurz vor Schluss noch einmal hoch her ging, und es ein Gerangel ab, nachdem Okan Yavuz den Ball weggeschlagen hatte, war einem Derby geschuldet. Der Gersthofer Kapitän sah die Gelb-Rote und hinterher war wieder alles erledigt.
Lange freuen können sich die Gersthofer über ihren Auftaktsieg nicht. Bereits am Mittwoch steht die erste Auswärtsfahrt zum TSV Ol ching auf dem Programm. „Da müssen wir genauso konzentriert auftreten. Entscheidend wird das Anlaufverhalten sein, um die Olchinger Stärken nicht zuzulassen. Während die Mannschaft einmal trainiert hat, musste sich Stefan Heger in physiotherapeutische Behandlung begeben. „Ich hoffe, dass er spielen kann. Er tut der Mannschaft gut“, sagt Gerhard Hildmann über den ehemaligen Regionalligaspieler.
Ähnlich rasch wie die Witterung hat sich am Samstag die Gemütslage des SV Cosmos Aystetten geändert. Ein Gewitter sorgte dafür, dass die Partie beim 1. FC GarmischParten kirchen lange unterbrochen war. Sehr zum Unwillen der Gastgeber. Etwas aktionistisch wurde der Pfiff von Schiedsrichter Thomas Sprinkart eingestuft, zuckten die Blitze doch weit hinter Alp- und Zugspitze. Sei es, wie es wolle: So konnten sich die Cosmonauten, die nach 37 Minuten 0:2 zurück lagen, nach Rückschlägen neu sortieren. Die Hausherren hingegen bekamen wie vom Blitz getroffen kaum mehr einen Fuß auf den Boden. „Wir sind nicht mehr zurückgekommen“, sah FCP-Trainer Christoph Saller einen kompletten Bruch im Spiel gegen einen bis dato eher „biederen und duckmäuserischen“Gegner.
Doch Ersatzcoach Aleksandar Ca novic, der den aus privaten Gründen fehlenden Marco Löring vertrat, hat immer daran geglaubt, dass man etwas mitnehmen kann. Beim Zocken mit den Jokern bewies er dann ein „Goldenes Händchen“. Erst schickte er Filip Marjanovic aufs Feld, der zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:1 traf. „Viel Auswahl habe ich ja nicht gehabt“, lacht Canovic angesichts der dünn besetzten Bank, „aber man muss auch immer den richtigen Zeitpunkt erwischen.“In der 77. Minute kam dann Yildirim Dönmez ins Spiel, der nach einem Kreuzbandriss noch im Aufbau ist, aber in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleichstreffer markierte. „Wir sind selber schuld, wenn wir bei einem Ball, der fünf Sekunden in der Luft ist, das Kopfballduell nicht gewinnen“, kommentierte FCG-Trainer Saller sichtlich bedient den finalen Tiefschlag. „Wir haben ein bisschen Glück gehabt“, räumt auch Aleksandar Canovic ein.
Wenn für den SV Cosmos Aystetten am Mittwoch das erste Heimspiel der Saison ansteht, sind Trainer Marco Löring und eventuell mit Paul Zeller und Marcel Burda zwei Spieler mehr wieder dabei. Um 18.30 Uhr wird die Partie gegen die Regionalliga-Reserve des FC Mem mingen angepfiffen.