Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Arzt appelliert im Stadtrat: Impfen – um der Kinder willen
Dr. Markus Bühne erklärt in Neusäß, warum Luftreinigungsgeräte in Klassenzimmern nicht alles verändern
Neusäß Eine medizinische Einordnung des Themas Luftreinigungsgeräte gab im Stadtrat von Neusäß jetzt Dr. Markus Bühne (CSU), selbst Arzt. Aus vielen Gesprächen mit seinen Patientinnen ist ihm klar: Es geht den Müttern, Lehrerinnen und Schulleiterinnen weniger um die Lüfter selbst, als um die Gesundheit der Kinder bei voraussichtlich wieder steigenden Corona-Fallzahlen im Herbst. Sie seien sich einig: Schulschließungen müssten schon allein um dem Erhalt der Sozialkompetenz der Kinder willen vermieden werden. „Und deshalb wird das Thema auch oft so emotional geführt.“Aus ärztlicher Sicht sei der Einsatz von Raumlüftungsgeräten hingegen nur eines, bei weitem aber nicht das wichtigste Mittel zum Infektionsschutz. Der Arzt sprach von Studien aus den USA, laut denen die Ansteckungszahlen beim Einsatz von Raumlüftern tatsächlich um sieben bis neun Prozent gesenkt werden können. Was bleibt: Auch mit den Geräten wird es ab dem Herbst wieder Corona-Fälle in Schulen geben. Auch das regelmäßige Lüften werde erhalten bleiben. Bühne: „Der Schutz der Kinder ist eine allgemeingesellschaftliche Aufgabe.“
Er plädierte da an vorderster Stelle zu einer sinnvollen Teststrategie, um Kinder beispielsweise auf dem Weg zur Schule im Bus oder im Zug gar nicht erst einer Ansteckungsgefahr auszusetzen. Deshalb sei am Allerwichtigsten, dass nun noch mehr geimpft werde – am besten sollten das alle tun, die mit Kindern unter zwölf Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, zu tun haben: Eltern, Lehrkräfte und ältere Kinder und Jugendliche. Das sieht auch sein Stadtratskollege Jörg Röhring, der ebenfalls im Gesundheitswesen tätig ist, ähnlich: „Die Erwachsenen, die geimpft sind, sind der beste Schutz für unsere Kinder.“