Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für Bezzel alias Eberhofer kann das Essen schon zur Qual werden

Das „Kaiserschm­arrndrama“ist beim Lechflimme­rn zu sehen und der Hauptdarst­eller verrät dabei auch, was er auf dem Tisch gar nicht mag

- VON CLAUDIUS WIEDEMANN

Schauspiel­er Sebastian Bezzel will zwar nichts von Kult wissen, aber sind die Krimiverfi­lmungen um Polizist Franz Eberhofer aus der niederbaye­rischen Provinz das nicht schon längst? Jedenfalls in Augsburg, wie ein Besuch beim Augsburger Lechflimme­rn bewies. Temperatur­en und Wetterlage wie im April, aber die Fans waren da. Sie freuten sich auf Hauptdarst­eller Sebastian Bezzel und auf das neue Kaiserschm­arrndrama. Sogar ein Eberhofer-Stammtisch war aus Frontenhau­sen, dem Originaldr­ehort der Reihe, zum Kinostart nach Augsburg angereist.

Bezzel beantworte­te bereitwill­ig Frage um Frage der Fans. Filmisch kamen diese ebenfalls auf ihre Kosten. Auch in der siebten Auflage unter der bewährten Regie von Ed Herzog stehen die Dialoge und Szenen mit Bezzel und Schwarz alias Eberhofer und Birkenberg­er im Fokus. Mit zum Erfolgsrez­ept dieser Reihe gehört aber auch das hochkaräti­g besetzte Ensemble bis in kleinste Nebenrolle­n des imaginären niederbaye­rischen Biotops Niederkalt­enkirchen.

Im Kaiserschm­arrndrama muss Franz Eberhofer den Tod zweier Webcam-Girls aufklären. Eigentlich geht es um den Bau eines Doppelhaus­es mit Gemeinscha­ftssauna für Bruder Leopold und Freundin Susi auf dem elterliche­n Grundstück. Dann tauchen da auch noch die gefürchtet­en Niederkalt­enkirchner

Rocker alias Rebles auf. Einzig Rudi Birkenberg­er kann diesmal nicht so, wie er will. Er sitzt im Rollstuhl und hasst diesen Kaiserschm­arrn aus der Krankenhau­sküche.

Fragt man Sebastian Bezzel nach seiner Lieblingss­peise, so erklärt er, dass er da sehr offen sei. „Was ich aber hasse, sind Rosinen.“Als Star fühlt er sich nicht. Er wirkt eher ruhig und ein wenig in sich gekehrt. „Es ist für mich ein Glück, dass ich den Eberhofer spielen darf.“Dass hinter all dem harte Arbeit steckt, versteht sich von selbst. Jeder FalkKrimi bietet von den Kartoffelk­nödeln über Dampfnudel­n und Sauerkraut bis zum aktuellen Kaiserschm­arrn stets Kulinarisc­hes aus Bayern. Dies jedoch nicht immer zur Freude der Akteure. „Das Essen im Film kann schon zur Qual werden“, verrät Bezzel, „deshalb brauche ich derzeit auch eher weniger Leberkäs oder Sauerkraut.“

Humor hat er auch, wenn er etwa über den berühmten Kreisverke­hr von Niederkalt­enkirchen philosophi­ert. „Den bin ich an manchen Tagen schon so fünfzig Mal gefahren. Aber er ist schön rund.“Einige Fans waren überrascht zu hören, dass Bezzel mit seiner Familie in Hamburg lebt. Vielleicht wirkt der Eberhofer ja deshalb hin und wieder so verloren, wenn er die Straßen der niederbaye­rischen Provinz patrouilli­ert. Die größte Freude kam beim Publikum auf, als Bezzel verriet, dass bereits der nächste EberhoferK­rimi gedreht wird. Der Kult kann weitergehe­n.

 ?? Foto: Peter Fastl ?? Sebastian Bezzel hat den neuen Eberhofer‰Krimi „Kaiserschm­arrndrama“ins Lech‰ flimmern gebracht.
Foto: Peter Fastl Sebastian Bezzel hat den neuen Eberhofer‰Krimi „Kaiserschm­arrndrama“ins Lech‰ flimmern gebracht.

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