Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Für Bezzel alias Eberhofer kann das Essen schon zur Qual werden
Das „Kaiserschmarrndrama“ist beim Lechflimmern zu sehen und der Hauptdarsteller verrät dabei auch, was er auf dem Tisch gar nicht mag
Schauspieler Sebastian Bezzel will zwar nichts von Kult wissen, aber sind die Krimiverfilmungen um Polizist Franz Eberhofer aus der niederbayerischen Provinz das nicht schon längst? Jedenfalls in Augsburg, wie ein Besuch beim Augsburger Lechflimmern bewies. Temperaturen und Wetterlage wie im April, aber die Fans waren da. Sie freuten sich auf Hauptdarsteller Sebastian Bezzel und auf das neue Kaiserschmarrndrama. Sogar ein Eberhofer-Stammtisch war aus Frontenhausen, dem Originaldrehort der Reihe, zum Kinostart nach Augsburg angereist.
Bezzel beantwortete bereitwillig Frage um Frage der Fans. Filmisch kamen diese ebenfalls auf ihre Kosten. Auch in der siebten Auflage unter der bewährten Regie von Ed Herzog stehen die Dialoge und Szenen mit Bezzel und Schwarz alias Eberhofer und Birkenberger im Fokus. Mit zum Erfolgsrezept dieser Reihe gehört aber auch das hochkarätig besetzte Ensemble bis in kleinste Nebenrollen des imaginären niederbayerischen Biotops Niederkaltenkirchen.
Im Kaiserschmarrndrama muss Franz Eberhofer den Tod zweier Webcam-Girls aufklären. Eigentlich geht es um den Bau eines Doppelhauses mit Gemeinschaftssauna für Bruder Leopold und Freundin Susi auf dem elterlichen Grundstück. Dann tauchen da auch noch die gefürchteten Niederkaltenkirchner
Rocker alias Rebles auf. Einzig Rudi Birkenberger kann diesmal nicht so, wie er will. Er sitzt im Rollstuhl und hasst diesen Kaiserschmarrn aus der Krankenhausküche.
Fragt man Sebastian Bezzel nach seiner Lieblingsspeise, so erklärt er, dass er da sehr offen sei. „Was ich aber hasse, sind Rosinen.“Als Star fühlt er sich nicht. Er wirkt eher ruhig und ein wenig in sich gekehrt. „Es ist für mich ein Glück, dass ich den Eberhofer spielen darf.“Dass hinter all dem harte Arbeit steckt, versteht sich von selbst. Jeder FalkKrimi bietet von den Kartoffelknödeln über Dampfnudeln und Sauerkraut bis zum aktuellen Kaiserschmarrn stets Kulinarisches aus Bayern. Dies jedoch nicht immer zur Freude der Akteure. „Das Essen im Film kann schon zur Qual werden“, verrät Bezzel, „deshalb brauche ich derzeit auch eher weniger Leberkäs oder Sauerkraut.“
Humor hat er auch, wenn er etwa über den berühmten Kreisverkehr von Niederkaltenkirchen philosophiert. „Den bin ich an manchen Tagen schon so fünfzig Mal gefahren. Aber er ist schön rund.“Einige Fans waren überrascht zu hören, dass Bezzel mit seiner Familie in Hamburg lebt. Vielleicht wirkt der Eberhofer ja deshalb hin und wieder so verloren, wenn er die Straßen der niederbayerischen Provinz patrouilliert. Die größte Freude kam beim Publikum auf, als Bezzel verriet, dass bereits der nächste EberhoferKrimi gedreht wird. Der Kult kann weitergehen.