Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Verstärkung für das Endspiel
Am Freitag soll Spitzenspieler Guillermo Garcia-Lopez in München landen und den TC Augsburg zum Sieg gegen den TC Weinheim führen. Zum Klassenerhalt braucht es aber mehr
Helmut Martin hat am Freitagabend eine ganz wichtige Aufgabe zu erledigen. Dann spielt der Mannschaftsführer des TC Augsburg Chauffeur und holt am Münchner Flughafen Spitzenspieler Guillermo Garcia Lopez ab. Der Spanier fliegt mit der Lufthansa von seinem Wohnort Alicante ein und bestreitet dann am Sonntag (ab 11 Uhr) das letzte Saisonspiel für den Zweitligisten TCA gegen den TC Weinheim 1921 auf der Anlage am Siebentischwald.
„Mit Guillermo steigen unsere Siegchancen enorm“, ist sich Christian Lechner, der sportliche Leiter des TCA sicher. Der 38-jährige Spanier wird an Nummer eins antreten. Damit rutschen die anderen TCASpieler eine Position nach hinten, was ihre Siegchancen erhöht. Ein Beispiel: Jan Satral hat bisher sechs Spiele als Nummer eins bestritten und davon vier gewonnen. Rückt er nach hinten, ist ein Erfolg des Tschechen noch wahrscheinlicher. Und da die Gäste aus Weinheim (bei Heidelberg) schon gerettet sind, glaubt Lechner, dass sie ihre Finanzen schonen werden und nicht mehr mit der stärksten Besetzung anreisen werden.
Es ist ein echtes Endspiel für den TCA im Kampf um den Klassenerhalt, den der Klub aber nicht nur auf dem roten Sand führt. Noch liegt der TCA nach einer Saison mit unglaublichen Personalsorgen, bisher hatte der TCA noch nie in Bestbesetzung antreten können, mit 0:14 am Ende der Tabelle. Nur der Letzte, so ist derzeit der Stand der Dinge, muss absteigen.
Vor dem TCA steht der TC BW Würzburg mit 4:8 Punkten. Die Franken haben noch zwei Spiele zu absolvieren. Am Freitag erwarten sie den souveränen Tabellenführer Ludwigshafen, der sich auf den Weg in die Bundesliga keine Blöße geben wird. „Da werden sie wohl verlieren“, rechnet Lechner vor. In der letzten Partie gesteht er Würzburg einen Sieg zu, also würden sie mit 6:10 Punkten vor dem TCA stehen.
Doch da läuft ja noch der Protest des TCA gegen die Wertung der 3:6-Niederlage im direkten Duell. Mit einer Wertung für den TCA und einem Sieg gegen Weinheim könnte der TCA die Würzburger überholen. Die hatten ihren ukrainischen Spitzenspieler in Augsburg einsetzen wollen, der von einem Turnier aus Spanien angereist war, ohne, nach Überzeugung des TCA, die geltenden Einreisebestimmungen für ein Hochrisikogebiet beachtet zu haben. Würzburg notierte ihm auf dem Spielberichtsbogen, der TCA ließ ihn aber nicht auf die Anlage. Aus TCA-Sicht sein größtes Versäumnis: Er habe sich nicht über das Einreiseportal der Bundesrepublik angemeldet. „Der Spieler hätte aus unserer Sicht nach den Einreisebedingungen nicht in Augsburg sein dürfen und war damit nicht spielberechtigt“, sagt Lechner. Der Rechtsanwalt weiter: „Das muss man berücksichtigen und uns das Spiel zusprechen. Wenn ein nicht spielberechtigter Spieler auf dem Spielberichtsbogen steht, ist das ganze Spiel für den Verein verloren.“, sagt Lechner.
Der TCA hat sich gewappnet, alles mit dem Gesundheitsamt abgeklärt, die Einreiseformalitäten erfüllt. Garcia-Lopez fällt als TennisProfi und Negativ-Getesteter nicht unter die Quarantäne-Pflicht, weil er seinen Beruf nachgeht. Am Montag wird er Deutschland wieder verlassen. Der TCA hofft, mit einem Sieg im Gepäck.