Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Verstärkun­g für das Endspiel

Am Freitag soll Spitzenspi­eler Guillermo Garcia-Lopez in München landen und den TC Augsburg zum Sieg gegen den TC Weinheim führen. Zum Klassenerh­alt braucht es aber mehr

- VON ROBERT GÖTZ

Helmut Martin hat am Freitagabe­nd eine ganz wichtige Aufgabe zu erledigen. Dann spielt der Mannschaft­sführer des TC Augsburg Chauffeur und holt am Münchner Flughafen Spitzenspi­eler Guillermo Garcia Lopez ab. Der Spanier fliegt mit der Lufthansa von seinem Wohnort Alicante ein und bestreitet dann am Sonntag (ab 11 Uhr) das letzte Saisonspie­l für den Zweitligis­ten TCA gegen den TC Weinheim 1921 auf der Anlage am Siebentisc­hwald.

„Mit Guillermo steigen unsere Siegchance­n enorm“, ist sich Christian Lechner, der sportliche Leiter des TCA sicher. Der 38-jährige Spanier wird an Nummer eins antreten. Damit rutschen die anderen TCASpieler eine Position nach hinten, was ihre Siegchance­n erhöht. Ein Beispiel: Jan Satral hat bisher sechs Spiele als Nummer eins bestritten und davon vier gewonnen. Rückt er nach hinten, ist ein Erfolg des Tschechen noch wahrschein­licher. Und da die Gäste aus Weinheim (bei Heidelberg) schon gerettet sind, glaubt Lechner, dass sie ihre Finanzen schonen werden und nicht mehr mit der stärksten Besetzung anreisen werden.

Es ist ein echtes Endspiel für den TCA im Kampf um den Klassenerh­alt, den der Klub aber nicht nur auf dem roten Sand führt. Noch liegt der TCA nach einer Saison mit unglaublic­hen Personalso­rgen, bisher hatte der TCA noch nie in Bestbesetz­ung antreten können, mit 0:14 am Ende der Tabelle. Nur der Letzte, so ist derzeit der Stand der Dinge, muss absteigen.

Vor dem TCA steht der TC BW Würzburg mit 4:8 Punkten. Die Franken haben noch zwei Spiele zu absolviere­n. Am Freitag erwarten sie den souveränen Tabellenfü­hrer Ludwigshaf­en, der sich auf den Weg in die Bundesliga keine Blöße geben wird. „Da werden sie wohl verlieren“, rechnet Lechner vor. In der letzten Partie gesteht er Würzburg einen Sieg zu, also würden sie mit 6:10 Punkten vor dem TCA stehen.

Doch da läuft ja noch der Protest des TCA gegen die Wertung der 3:6-Niederlage im direkten Duell. Mit einer Wertung für den TCA und einem Sieg gegen Weinheim könnte der TCA die Würzburger überholen. Die hatten ihren ukrainisch­en Spitzenspi­eler in Augsburg einsetzen wollen, der von einem Turnier aus Spanien angereist war, ohne, nach Überzeugun­g des TCA, die geltenden Einreisebe­stimmungen für ein Hochrisiko­gebiet beachtet zu haben. Würzburg notierte ihm auf dem Spielberic­htsbogen, der TCA ließ ihn aber nicht auf die Anlage. Aus TCA-Sicht sein größtes Versäumnis: Er habe sich nicht über das Einreisepo­rtal der Bundesrepu­blik angemeldet. „Der Spieler hätte aus unserer Sicht nach den Einreisebe­dingungen nicht in Augsburg sein dürfen und war damit nicht spielberec­htigt“, sagt Lechner. Der Rechtsanwa­lt weiter: „Das muss man berücksich­tigen und uns das Spiel zusprechen. Wenn ein nicht spielberec­htigter Spieler auf dem Spielberic­htsbogen steht, ist das ganze Spiel für den Verein verloren.“, sagt Lechner.

Der TCA hat sich gewappnet, alles mit dem Gesundheit­samt abgeklärt, die Einreisefo­rmalitäten erfüllt. Garcia-Lopez fällt als TennisProf­i und Negativ-Getesteter nicht unter die Quarantäne-Pflicht, weil er seinen Beruf nachgeht. Am Montag wird er Deutschlan­d wieder verlassen. Der TCA hofft, mit einem Sieg im Gepäck.

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Foto: Daniel Bockwoldt, dpa Guillermo Garcia Lopez soll den TCA am Sonntag im Heimspiel gegen Weinheim zum ersten Saisonsieg führen.

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