Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auffrischung muss schneller gehen
Die Corona-Pandemie hat die Schwächsten am härtesten getroffen: Mehr als 130 Bewohner sind in den Seniorenheimen im Landkreis im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 15 Einrichtungen waren dem Landratsamt zufolge von Corona-Fällen betroffen - einige davon schwer, wie das Haus Rafael in Schwabmünchen oder das Seniorenzentrum St. Albert in Zusmarshausen. Eine solche Tragödie darf sich nicht wiederholen. Umso wichtiger ist es, alten und kranken Menschen umgehend eine dritte Impfdosis anzubieten. Denn die Daten der Impfstoff-Hersteller zeigen, dass in dieser verletzlichen Gruppe der Schutz vor einer Ansteckung nach einigen Monaten nachlässt. Je schneller die Auffrischung erfolgt, desto geringer das Risiko einer schweren Erkrankung.
Schon das vergangene Jahr hat gezeigt, dass bei der Bekämpfung der Pandemie die Schnelligkeit entscheidet. Dass bereits ein Jahr nach Ausbruch der Krise ein Impfstoff zur Verfügung stand, ist ein enormer wissenschaftlicher Erfolg. Doch viele Hürden verlangsamten die Verteilung des Vakzins.
Bei der Auffrischungsimpfung sollte es nun schneller gehen, denn die Infrastruktur steht. Auch gibt es ausreichend Impfstoff, um die vulnerablen Gruppen zu schützen. Ein Privileg, denn während hierzulande über Drittimpfungen diskutiert wird und Impfdosen verfallen, warten in ärmeren Ländern immer noch tausende Menschen auf ihre erste Spritze.