Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Problem mit dem Problemmüll
Künftig wird im Augsburger Land nicht mehr nur samstags, sondern auch dienstags und donnerstags gesammelt. Das gefällt nicht allen Gemeinden
Landkreis Augsburg Mit dem Problemmüll gibt es ein Problem: Ab dem Herbst kann er nicht mehr allein an Samstagen an Wertstoffhöfen im Augsburger Land abgegeben werden. Das sorgt in einigen Gemeinden für Ärger.
In Allmannshofen im nördlichen Landkreis wurden die angepeilten neuen Termine abgelehnt. Für Westendorf ist die umstrukturierte Problemabfallsammlung nicht tragbar. So berichtete es die Leiterin des Abfallwirtschaftsverbands, Daniela Bravi, in der jüngsten Werkausschuss-Sitzung des Kreistags. Sie erläuterte auch die Hintergründe, warum der Problemmüll künftig in verschiedenen Gemeinden auch dienstags und donnerstags gesammelt wird.
Der Vertragspartner Remondis, der den Problemabfall abholt, könne sich keine Verstöße mehr gegen Tagesarbeitszeiten sowie Lenk- und Ruhezeiten erlauben. Bereits im Jahr 2019 hätte das Unternehmen gebeten, die Touren abzuändern, da sonst die Arbeitszeit inklusive Anund Abfahrt zwischen zwölf und 13 Stunden liege. Der Landkreis könnte jetzt allerdings auf seinen Vertrag mit dem Entsorger pochen: Denn in der Ausschreibung wurde die Tourenplanung vorgegeben für die mobile Sammlung bis zum Jahr 2023 genau vorgegeben.
Demnach muss es im Frühjahr und Herbst zehn Termine geben, Sammeltermine sind ausschließlich an Samstagen zwischen 8 und 17 Uhr. Der Landkreis befindet sich allerdings in einer Zwickmühle: Denn laut Daniela Bravi gebe es
zu wenig Firmen, die überhaupt Problemmüllsammlungen durchführen. Landrat Martin Sailer pflichtete ihr in der jüngsten Werkausschuss-Sitzung bei und sagte: „Mangels Alternative ist es nicht anders möglich.“
Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises hatte im Juni die Gemeinden im Augsburger angeschrieben und die Sammeltermine für das nächste Jahr bekannt gegeben. Bis zum Juli hätten sich 30 Kommunen rückgemeldet. Vier von ihnen hätten Bedenken gegen die Änderung der Termine vorgebracht, sagte Daniela Bravi. Es wurde daraufhin versucht, im Einderzeit zelfall Lösungen für die Kommunen anzubieten. Will heißen: Es werde künftig zwischen Samstag, Dienstag und Donnerstag in den Kommunen abgewechselt.
Sollten einzelne Kommunen den Dienstag als Sammeltermin verweigern, dann sei der Abfallwirtschaftsverband gezwungen, die Sammlung im jeweiligen Ort einzustellen. Dann müsste die Problemmüllsammlung in Nachbarorten stattfinden. Die Abfallwirtschaftsverbands-Chefin Daniela Bravi hofft, dass sich in den nächsten Jahren das Problem lösen lasse, wenn über das Wertstoffhof-Konzept diskutiert wird.