Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Statt in der Adria gab es die Taufe im Naturfreibad
Ohne Corona-Pandemie würden 700 Konfirmanden und Konfirmandinnen aus dem Dekanat Augsburg jetzt an der italienischen Adriaküste campieren. Zur Not geht es aber auch zu Hause
Es ist der Höhepunkt eines jeden Konficamps des evangelischen Dekanats Augsburg: eine Taufe in der Lagune von Grado an der italienischen Adria. Am Strand würden Hunderte Jugendlicher auf Decken diesen Gottesdienst mitfeiern. Zu Corona-Zeiten ist all das nicht möglich, stattdessen hat sich die Evangelische Jugend Augsburg den „Konfisommer_Aux“ausgedacht. Konfirmandinnen und Konfirmanden aus 16 Kirchengemeinden aus Stadt und den Landkreisen Augsburg, Friedberg und Wertingen sind mit dabei. Selbstverständlich erlebten sie auch einen eindrucksvollen Taufgottesdienst – diesmal halt im Naturfreibad Haunstetten.
Eigentlich war’s kein Badewetter. Es regnete in Strömen. Doch fast wie bestellt riss der Himmel vor Beginn der Tauffeier auf. Die Sonne blitzte durch und die Band legte los. Acht junge Menschen fieberten ihrer Taufe entgegen. „Ja, ich will!“, lautete ihre prompte Antwort auf die Frage, ob sie getauft werden wollen. Mit ein bisschen Wasser über den Kopf war es hier aber nicht getan. Ihre Pfarrerinnen und Pfarrer tauften sie im See mit vollständigem Untertauchen, anschließend legten sie ihnen die Hände auf und segneten jeden Täufling einzeln.
„Als junger Mensch getauft zu werden ist eine bleibende Erinnerung und wenn man die eigene Taufe im Beisein von über 300 Jugendlichen erleben darf, ist das etwas ganz besonders Einprägsames. Wir sind sehr froh, dass wir den Jugendlichen gerade nach dem vergangenen Pandemiejahr dieses Erlebnis ermöglichen können“, sagt Diakon Andreas Lucke vom Evangelischen Jugendwerk. Nach dem Gottesdienst wagten sich noch viele „Konfis“ins Nass, sprangen von der Rampe, hatten Spaß auf der Badeinsel und genossen die Gemeinschaft, die so lange nicht möglich war.
Beim Konfisommer_Aux, der an diesem Sonntag mit großem Konzert
und einem Abendmahlgottesdienst am Augsburger Gaswerk endet, gab’s Campfeeling auch ohne Zelte. Beim Workshoptag standen Gummihuhn-Golf und Klettergartenaktionen, Tanzworkshops und Yoga, Kirchenorgeln entdecken und Singen im Popchor, Storytelling und T-Shirt Design sowie thematische Elemente wie zum Beispiel „Auf dem Weg in eine bessere Zukunft – über Flucht, Engagement und Zukunftsvisionen“auf dem Programm. Zahlreiche Kooperationspartner wie die Universität Augsburg, das Jüdische Museum, Augsburger Kinos, das Diakonische Werk und das Stetten-Institut beteiligen sich am Programm.
„Nichts war so, wie wir es gewohnt sind. Umso mehr freue ich mich, dass es vielen engagierten Menschen und fleißigen Händen gelungen ist, ein attraktives Angebot zusammenzustellen. Ein herzlicher Dank gilt auch unseren Kooperationspartnern“, sagte Dekan Frank Kreiselmeier aus Gersthofen, der für die Jugendarbeit im Dekanat zuständig ist.