Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der wunde Punkt in der Annastraße
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er Einzelhandel lebt vom Wechsel. Dass Läden neu eröffnen, gehört ebenso zum Alltag wie das Aus einzelner Geschäfte. Leerstände in belebten Straßen sind kein schöner Anblick. Leerstand ist jedoch nicht gleich Leerstand. Da spielen Größe eines Geschäfts,
Lage und zeitliche Dauer des Leerstands eine Rolle.
Dass die Buchhandlung Pustet von der Karolinenstraße in die Annastraße zieht, ist für die Fußgängerzone ein Gewinn. Gerade dieser Bereich der Annastraße, der in Richtung Karlstraße geht, hat in den zurückliegenden Jahren an Qualität gewonnen. Der Übergang zur sanierten Steingasse hat eine Aufwertung erfahren. Es sind nicht allein die neuen Geschäfte, die für zusätzliche Frequenz sorgen. Die Außenbewirtung im Wirtshaus unter dem Bogen, vormals „Zum Weißen Hasen“, tut dem Straßenzug gut. Es zeigt sich, dass ein funktionierendes gastronomisches Konzept gleich mehr Leben mit sich bringt.
Die Annastraße präsentiert sich im Gesamtbild besser als ihr Ruf. Dennoch gibt es weiterhin ein Gebäude, das den Eindruck trübt. Im Dezember 2009 kam das Aus für das ehemalige Woolworth-Haus.
Zwölf Jahre Leerstand in bester Lage sind verheerend. Die Immobilie mit einer Fläche von 1400 Quadratmetern im Erdgeschoss gehört einer Gesellschaft des Modeunternehmens Peek & Cloppenburg.
Der Eigentümer zeigt wenig Interesse an einer Vermietung. Umbaupläne, die es in der Vergangenheit gegeben hat, wurden wieder verworfen. Es herrscht Stillstand. Die Annastraße leidet darunter.