Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fürs Impfen sind ungewöhnliche Anreize erlaubt
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ie Menschen in Deutschland müssen künftig bereits ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 etwa in einem Lokal oder im Kino nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft, negativ getestet oder genesen sind. Gleichzeitig ist das Ende der kostenlosen Tests in Sicht.
Auch wenn es keine Impfpflicht gibt, zeigen die neuen Regeln doch deutlich, dass auf nicht immunisierte Bürgerinnen und Bürger Erschwernisse zukommen, wenn sie weiterhin ins Restaurant, ins Theater oder zum Vereinsabend gehen wollen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ermunterte am Dienstag die Menschen eindringlich, sich die Spritze verabreichen zu lassen. Augsburg tut seit Wochen einiges, um Hemmschwellen abzubauen. Mobile Impfstationen in Stadtteilen oder auf dem Plärrergelände helfen ebenso mit, die Impfquote zu erhöhen, wie eine Aktion in der WWKArena. Dass Augsburgs Landrat Martin Sailer sich für Impflinge sogar an den Grill stellt, mag belächelt werden. Doch auch derart ungewöhnliche Mittel sind legitim, wenn sie der Sache dienen.
Nicht nur die hohe Politik, sondern auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann dazu beitragen, dass sich unentschlossene Mitmenschen doch noch einen Ruck geben. Der Hausmeister einer Grundschule ging kürzlich sogar in Kneipen und Supermärkte, um für das mobile Impfen in seinem Stadtteil Oberhausen zu werben und an die Mitverantwortung seiner Mitmenschen zu appellieren. Respekt!