Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kreisverwaltung zählt Menschen und Gebäude
Der Zensus wurde wegen Corona verschoben. Nun laufen Vorbereitungen an
Landkreis Augsburg Wie viele Menschen leben in den deutschen Städten, Märkten und Gemeinden? Gibt es genügend Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger? Werden mehr Schulen, Studienplätze oder Altenheime benötigt? In welche Bereiche muss der Staat zukünftig mehr investieren? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, findet in regelmäßigen Abständen ein sogenannter Zensus statt. Dieser umfasst eine bundesweite Zählung der Bevölkerung, aber auch der Gebäude und Wohnungen. Die Erhebung wird alle zehn Jahre gemeinsam von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführt. Normalerweise wäre der Zensus 2021 geplant gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde er aber um ein Jahr verschoben.
Neben der Ermittlung der Einwohnerzahlen möchte man durch Zählung auch die Erhebung zentraler Strukturdaten erreichen, die eine Aussage darüber erlauben, wie die Menschen in Deutschland leben, wohnen und arbeiten. In erster Linie werden hierfür Daten aus Verwaltungsregistern genutzt, sodass der Großteil der Bevölkerung keine Auskunft leisten muss. Die registergestützte Bevölkerungszählung wird in Deutschland aber durch Stichproben ergänzt und mit einer
Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert. In den Landkreisen und kreisfreien Städten werden kommunale Erhebungsstellen eingerichtet, welche die Befragungen koordinieren und zusammen mit ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten durchführen. Für die ausgewählten Haushalte besteht in diesem Zusammenhang eine Auskunftsverpflichtung kraft Gesetzes. Die Daten werden ausschließlich anonymisiert ausgedie wertet. Für die Erhebung sucht der Landkreis Augsburg insgesamt ca. 400 sogenannte Erhebungsbeauftragte. Deren Aufgabe sei es, von Mai bis Ende Juli 2022 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu befragen und die relevanten Informationen in einem (Online-)Fragebogen zu erfassen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Dafür gebe es eine Aufwandsentschädigung von rund 700 Euro.