Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Plötzlich ist ein Loch im Bahnhof
Stuttgart 21: Steine lösen sich aus Fassade
Stuttgart Am denkmalgeschützten Gebäude des Stuttgarter Hauptbahnhofs haben sich mitten in der Nacht aus etwa 15 Metern Höhe schwere Steine gelöst und sind auf den Boden gestürzt. In der Fassade klafft nun ein Loch von rund drei Metern Durchmesser. Aus Sicherheitsgründen wurde der im Zuge des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 bekannt gewordene Bonatzbau gesperrt – ebenso der davor liegende Teil für die Taxis, wo die Steine auf den Boden prallten. Ursache und Schadenshöhe sind noch unklar. Der Zugverkehr wurde laut Bahn nicht beeinträchtigt.
Das fast hundert Jahre alte Empfangsgebäude und Wahrzeichen Stuttgarts wird seit 2019 von der Deutschen Bahn saniert. Bringt der Zwischenfall nun den Zeitplan des Großprojekts Stuttgart 21 durcheinander? Nein, betonte ein Bahnsprecher. „Verzögerungen im Projekt Stuttgart 21 sind nicht zu erwarten.“In dem betroffenen Bereich des Gebäudes seien früher Büroräume gewesen. Auch künftig sollen dort wieder Büros sein.
Der umstrittene Bahnhof mit einem Kostenrahmen von 8,2 Milliarden Euro soll nach diversen Kostensteigerungen und zeitlichen Verschiebungen 2025 fertig sein. Im Finanzierungsvertrag waren 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden. Im Rahmen des Großprojektes wird der bestehende Kopfbahnhof durch einen tiefergelegten und um 90 Grad gedrehten Durchgangsbahnhof ersetzt.