Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Europa im Cyber‰Schock

Der neue Harlander über Viren-Attacken

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Der Journalist Wolf Harlander hat das Ohr am Puls der Zeit. Nach seinem Thriller „42 Grad“, einer ÖkoDystopi­e, wendet er sich in seinem neuen Roman „Systemfehl­er“dem Thema Cyberattac­ken zu. Auch das ein hochbrisan­tes Thema. Was er im ersten Teil des Thrillers schildert, ist wohl nicht weit entfernt von der Realität: Nach einem Hackerangr­iff fallen Ampeln aus, fahren keine Züge, fallen Flugzeuge vom Himmel. Ein hoch ansteckend­es Virus hat das europäisch­e Netz infiziert – mit bösen Folgen auch auf Trinkwasse­rund Stromverso­rgung. Im schnell wachsenden Chaos machen rechte „Heim-Brigaden“und Islamisten mobil. Das Ganze spitzt sich gefährlich zu. Aber natürlich ist Rettung nah. Der junge BND-Eleve Nelson Carius merkt schnell, dass der zunächst verdächtig­e Familienva­ter Daniel Faber der falsche Mann ist und die Fäden dieses Hacker-Netzes ganz woanders zusammenla­ufen. Doch bis er die Verantwort­lichen ausschalte­n kann, ist er auf Daniels Hilfe und die seines spielsücht­igen Sohnes Ben angewiesen. Zum Ende inszeniert Harlander einen vom Sturm auf das Weiße Haus inspiriert­en Showdown. Mit „Systemfehl­er“ist ein hochaktuel­ler und spannender Thriller gelungen – mit einigen Schwächen allerdings. Vor allem, was die klischeeha­fte Skizzierun­g der Personen angeht. Und was ist mit den Recherchen Nelsons in eigener Sache? Soll da noch was kommen? Sieht fast so aus.

Rowohlt Polaris, 495 S., 16 ¤

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Wolf Harlander Systemfehl­er

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