Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Einer der besten Kicker aus Augsburg
Georg Lechner feiert seinen 80. Geburtstag
Der wöchentliche Stammtisch ist Georg Lechner heilig. Jeden Freitag trifft sich seit vielen Jahren in Westheim ein illustrer Freundeskreis zu dem auch der ehemalige Fußballprofi gehört und zu dem auch andere ehemalige Augsburger Fußballgrößen wie Werner Sterzik, Hannes Ripperger, Uwe Högg oder Schiedsrichter-Legende Artur Alt zählen. Am heutigen Mittwoch feiert der „Lechner Schorsch“, wie er nicht nur von den Augsburger Fußballfans, sondern auch von seinen Stammtischbrüdern genannt wird, seinen 80. Geburtstag.
„Er war einer der besten Fußballer, die je in Augsburg spielten“, singt Artur Alt ein Loblied auf Lechner. Der Neffe des legendären Schwabenspielers Georg Lechner senior kann auf eine äußerst erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er kickte in den Jugendmannschaften der Schwaben, des TSV Kriegshaber und des BCA. Sein Onkel, damals Trainer bei den Violetten, holte ihn zum TSV Schwaben, bei dem auch sein Bruder Hans hinter dem Leder herjagte, zurück. Mit seiner Mannschaft marschierte Georg Lechner von der Bayernliga in die Oberliga Süd (vor der Bundesliga die höchste Spielklasse) durch. Es waren damals Sternstunden des Fußballs zwischen Lech und Wertach, denn auch der BCA spielte erstklassig.
1963 folgte für den Offensivspieler die Berufung in die U-23-Nationalmannschaft. Deutschland verlor in Liverpool gegen England 1:4, Lechner erzielte den Ehrentreffer. 1964 wechselte er zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt, bei dem er bis 1966 unter Vertrag stand. In den beiden Jahren im Oberhaus stand der Augsburger 45-mal im Team (16 Tore), gehörte zu den Leistungsträgern und spielte mit Stars wie Torhüter Peter Kunter, dem Österreicher Willi Huberts oder dem späteren Weltmeister Jürgen Grabowski. Lechner war nach Erwin Metzger (wechselte 1963 zum Karlsruher SC) der zweite Augsburger, der in de Bundesliga spielte.
Wie Torjäger Kurt Haseneder, der eine Saison bei Hessen Kassel unter Vertrag stand, kehrte Lechner 1966 zu den Schwaben zurück. Allerdings, der Sprung in die Bundesliga gelang den Schwabenrittern nicht. Im Augsburger Fusionsjahr wechselte der Stürmer zum TSV Göggingen und anschließend noch für ein Jahr zum SSV Ulm. An der Donau beendete er seine Laufbahn.
Selbst ordentlich dotierte Lizenzspieler wie Lechner konnten damals vom Fußball allein nicht leben. Er arbeitete auch während seiner gesamten Laufbahn bei Aufzug Bauer in Augsburg im Außendienst.