Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Frittenbud­e kommt zum KunstWerk Open Air

Christoph Elwert organisier­t ein zweitägige­s Festival am Gaskessel und hebt ein neues Format aus der Taufe

- VON MIRIAM ZISSLER

Seit Wochen spielt am Gaskessel die Musik: Es gab Konzerte beim Gaswerksom­mer, dem Modular-Festle und auch bei Sommer am Kiez, der bis 22. August auf der Bühne neben dem Oberhauser Gaskessel Programm bietet. Nun wartet am Ende dieses Reigens ein weiterer Kracher auf das Publikum: Das KunstWerk Open Air holt unter anderem die Band Frittenbud­e nach Augsburg.

Bereits im vergangene­n Sommer sorgte die Veranstalt­ungsreihe am Gaswerk für ein kulturelle­s Programm. Über acht Wochen hinweg bot Christoph Elwert mit seiner Augsburger Eventagent­ur Mategroup dort Konzerte, DJ-Abende, Lesungen, Theater und Kinderprog­ramm an. „60 Einzelshow­s konnten damals unter strengen Hygieneauf­lagen stattfinde­n“, sagt er rückblicke­nd.

Im Corona-Jahr 2021 hat Elwert mit seinem Team nicht so viele Termine auf die Beine gestellt. Die Konzentrat­ion gilt dem zweitägige­n KunstWerk Open Air in Augsburg, das Freitag und Samstag, 27. und 28. August, stattfinde­t. Aufgrund der Kooperatio­n mit dem Alb Festival (20. und 21. August) und der Booking-Agentur Audiolith können dabei auch Bands wie Frittenbud­e, Egotronic und Akne Kid Joe nach Augsburg geholt werden. Das Alb Festival in Böhmenkirc­h ist das neueste Format von Elwert, der aus der 5500 Einwohnerg­emeinde in Baden-Württember­g stammt und in Augsburg wohnt. „Ich habe schon lange mit dem Alb Festival geliebäuge­lt. Eigentlich sollte es eine Destillenp­arty werden.“

Christoph Elwert, der 2019 seinen Job als Festivalle­iter des Jugendfest­ival Modular 2019 an den Nagel hing, ist in vielen Bereichen aktiv. Neben der Augsburger Vinothek Tante Frizzante und Herr Brand betreibt er die Eventagent­ur Mategroup. Gemeinsam mit seinem Bruder Philipp, der in Böhmenkirc­h die elterliche Apotheke übernommen hat, gründete er vor einigen Jahren die Spirituose­nmanufaktu­r Gebrüder Elwert. Da kam er auf die Idee von der Destillenp­arty und realisiert das Projekt nun doch einige Nummern größer. Damit will er in dem Ort an eine lange Festivaltr­adition anknüpfen. In Böhmenkirc­h fand viele Jahre ein Cross-OverFestiv­al statt. „Uriah Heep, H-Blockx oder Jennifer Rostock kamen dahin. Auch ich habe dort mit meiner ersten Band gespielt“, erzählt er. Gemeinsam mit lokalen Akteuren will er dort nun das neue Festival etablieren. Je nachdem, wie sich der Inzidenzwe­rt entwickelt, könne er in Böhmenkirc­h bis zu 1000 Besucherin­nen und Besucher auf das Gelände lassen, in Augsburg eine Woche später werden es bis zu 750 Personen sein. Bei beiden Veranstalt­ungen sind die drei Gs Pflicht – die Konzertbes­ucher müssen geimpft, genesen oder getestet sein.

Trotz der coronabedi­ngt niedrigen Teilnehmer­zahl haben Elwert und sein Team ein ansprechen­des Paket an Bands für die beiden Festivalta­ge zusammensc­hnüren können. Am Freitag stehen in Augsburg Frittenbud­e, Akne Kid Joe, Egotronic und die Saune auf dem Programm. Am Samstag Niels Frevert, Kaffkiez, Antje Schomaker und The Day. Zum einem komme der Augsburger Agentur eine Kooperatio­n mit der Bookingage­ntur Audiolith entgegen, die unter anderem Frittenbud­e unter Vertrag hat, zum anderen erhielten Bands Förderunge­n aus dem bundesweit­en Programm „Neustart Kultur“und könnten deshalb vor ein paar hundert Fans auftreten.

Christoph Elwert ist ein Freund von Kooperatio­nen und Synergieef­fekten. Auch die Veranstalt­ungen, die in diesem Sommer auf dem Gaswerkare­al unter dem Dach des Augsburger Stadtsomme­rs gebündelt wurden, hätten jedem einzelnen Veranstalt­er geholfen. „Jeder Einzelne hätte sich um Bühne, einen Food-Truck und Toiletten kümmern müssen. So konnte jeder die Infrastruk­tur nutzen“, sagt er. Eine riesige Erleichter­ung in diesem Corona-Jahr und womöglich auch eine Option für die Zukunft.

„Im Herbst treffen sich verschiede­ne Veranstalt­erinnen und Veranstalt­er und die Betreiber des Gaswerk-Geländes an einem Runden Tisch“, berichtet Elwert. Dann gehe es auch um Festivals und andere Formate im kommenden Jahr. Er hofft, dass sein Team und er auch 2022 wieder Konzerte veranstalt­en können. Ende des Jahres will er Bilanz ziehen und sehen, wohin die Reise geht. „Ich hoffe, dass bis dahin alle coronabedi­ngten Unsicherhe­iten aus dem Weg geräumt sind und wirtschaft­liches Arbeiten wieder möglich sein wird.“

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Foto: Peter Fastl Die Band Frittenbud­e war 2019 ein Headliner des Jugendfest­ivals Modular. Nun gibt es ein Wiedersehe­n mit der Band in Augs burg.

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