Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spielplatzdrama: Polizei erwartet Gutachten zum Baum
Im Juli war ein Kleinkind in Oberhausen gestorben, weil ein Ahorn umstürzte. So ist der Stand der Ermittlungen
Das Entsetzen und die Bestürzung nicht nur in Augsburg waren groß: Der Tod eines kleinen Mädchens, das von einem Baum erschlagen wurde, erschütterte viele Menschen. Das Unglück passierte am 10. Juli auf einem Spielplatz in Oberhausen. Die Mutter des 22 Monate alten Kindes wurde schwer verletzt. Warum der Ahorn umgefallen ist, bleibt weiter offen. Die Polizei äußert sich auf Nachfrage unserer Redaktion zum Stand der Ermittlungen.
Demnach wartet die Polizei jetzt auf das Ergebnis eines Baumgutachtens. Nach dem Unglück war ein Baumgutachter eingeschaltet worden, um den umgestürzten Baum näher zu untersuchen. „Vom Ergebnis des Gutachtens wird abhängig sein, wie es bei den Ermittlungen weitergeht“, sagt ein Polizeisprecher. Mit dem Ergebnis sei wohl in den nächsten Tagen zu rechnen. Wahrscheinlich wisse man noch im August mehr.
Bekannt ist, dass der etwa 20 Meter hohe Baum auffallend schräg gewachsen war. Fotos des Ahorns machten zudem deutlich, dass der Baum nicht samt Wurzel umfiel, sondern kurz über der Oberfläche abbrach. Zu erkennen war ferner, dass der Baum im unteren Bereich hohl gewesen ist. Die schwarze Färbung ließ vermuten, dass womöglich die Fäulnis ebenfalls eine Rolle gespielt hat. Bei den Untersuchungen geht es wohl auch darum zu klären, inwieweit die Stürme, die es Tage vor dem Unglück gegeben hat, Einfluss nahmen.
Der Spielplatz in der Dieselstraße ist zwischenzeitlich wieder freigegeben. Der umgestürzte Baum wurde nach den Untersuchungen vor Ort entfernt. Als unmittelbare Folge des tragischen Unglücks hatte die Stadt Augsburg zwischenzeitlich einige
Spielplätze gesperrt, um die Baumpflege zu intensivieren.
Die Polizei hatte frühzeitig betont, dass es weder einen konkreten Beschuldigten noch einen Tatvorwurf gebe. Die Ermittler prüften jedoch, ob alle Vorschriften eingehalten worden seien. Es handelt sich um einen städtischen Spielplatz. Regelmäßige Baumkontrollen sind vorgeschrieben. Dem Gutachten komme bei den Ermittlungen eine „große Bedeutung“zu, hieß es zuletzt bei der Polizei.
Bei dem Unglück fiel der Ahorn auf die Mutter und ihre 22 Monate alte Tochter. Die fünfjährige Tochter stand daneben und erlebte alles mit. Ersthelfer waren schnell zum Unglücksort gekommen. Es gelang ihnen, Mutter und Tochter von der Last des Baumes zu befreien. Die knapp Zweijährige starb Stunden später an den Folgen ihrer Verletzungen im Universitätsklinikum Augsburg.