Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spielplatz­drama: Polizei erwartet Gutachten zum Baum

Im Juli war ein Kleinkind in Oberhausen gestorben, weil ein Ahorn umstürzte. So ist der Stand der Ermittlung­en

- VON MICHAEL HÖRMANN

Das Entsetzen und die Bestürzung nicht nur in Augsburg waren groß: Der Tod eines kleinen Mädchens, das von einem Baum erschlagen wurde, erschütter­te viele Menschen. Das Unglück passierte am 10. Juli auf einem Spielplatz in Oberhausen. Die Mutter des 22 Monate alten Kindes wurde schwer verletzt. Warum der Ahorn umgefallen ist, bleibt weiter offen. Die Polizei äußert sich auf Nachfrage unserer Redaktion zum Stand der Ermittlung­en.

Demnach wartet die Polizei jetzt auf das Ergebnis eines Baumgutach­tens. Nach dem Unglück war ein Baumgutach­ter eingeschal­tet worden, um den umgestürzt­en Baum näher zu untersuche­n. „Vom Ergebnis des Gutachtens wird abhängig sein, wie es bei den Ermittlung­en weitergeht“, sagt ein Polizeispr­echer. Mit dem Ergebnis sei wohl in den nächsten Tagen zu rechnen. Wahrschein­lich wisse man noch im August mehr.

Bekannt ist, dass der etwa 20 Meter hohe Baum auffallend schräg gewachsen war. Fotos des Ahorns machten zudem deutlich, dass der Baum nicht samt Wurzel umfiel, sondern kurz über der Oberfläche abbrach. Zu erkennen war ferner, dass der Baum im unteren Bereich hohl gewesen ist. Die schwarze Färbung ließ vermuten, dass womöglich die Fäulnis ebenfalls eine Rolle gespielt hat. Bei den Untersuchu­ngen geht es wohl auch darum zu klären, inwieweit die Stürme, die es Tage vor dem Unglück gegeben hat, Einfluss nahmen.

Der Spielplatz in der Dieselstra­ße ist zwischenze­itlich wieder freigegebe­n. Der umgestürzt­e Baum wurde nach den Untersuchu­ngen vor Ort entfernt. Als unmittelba­re Folge des tragischen Unglücks hatte die Stadt Augsburg zwischenze­itlich einige

Spielplätz­e gesperrt, um die Baumpflege zu intensivie­ren.

Die Polizei hatte frühzeitig betont, dass es weder einen konkreten Beschuldig­ten noch einen Tatvorwurf gebe. Die Ermittler prüften jedoch, ob alle Vorschrift­en eingehalte­n worden seien. Es handelt sich um einen städtische­n Spielplatz. Regelmäßig­e Baumkontro­llen sind vorgeschri­eben. Dem Gutachten komme bei den Ermittlung­en eine „große Bedeutung“zu, hieß es zuletzt bei der Polizei.

Bei dem Unglück fiel der Ahorn auf die Mutter und ihre 22 Monate alte Tochter. Die fünfjährig­e Tochter stand daneben und erlebte alles mit. Ersthelfer waren schnell zum Unglücksor­t gekommen. Es gelang ihnen, Mutter und Tochter von der Last des Baumes zu befreien. Die knapp Zweijährig­e starb Stunden später an den Folgen ihrer Verletzung­en im Universitä­tsklinikum Augsburg.

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Foto: Silvio Wyszengrad So sah der umgestürzt­e Ahorn nach dem Unfall auf einem Spielplatz in Oberhausen aus.

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