Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So wird der Wettbewerb verzerrt

- VON ANDREAS KORNES ako@augsburger‰allgemeine.de

Bei den Augsburger Panthern haben sie zuletzt sehr aufmerksam nach Baden-Württember­g geblickt. Denn dort gilt seit dem 16. August eine neue Corona-Verordnung. In der steht unter anderem, dass Sportveran­staltungen mit bis zu 5000 Zuschaueri­nnen und Zuschauern zulässig sind. Mit Hygienekon­zept und „sofern die Veranstalt­ung in geschlosse­nen Räumen stattfinde­t, ist nicht-immunisier­ten Personen der Zutritt nur nach Vorlage eines Testnachwe­ises gestattet“. Für den DEL-Klub aus Augsburg wäre dies das perfekte

Szenario gewesen, um in die neue Saison zu starten. Bayern allerdings geht einen anderen Weg. Treten die von der Staatsregi­erung geplanten Änderungen am Montag in Kraft, dürften die Panther nur vor sehr kleiner Kulisse spielen. Die Haupteinna­hmequelle bräche weg.

Das hätte massive Auswirkung­en auf die komplette Liga, da die

Klubs in anderen Bundesländ­ern bereits fleißig Tickets verkaufen. Die finanziell­en Unterschie­de zwischen den DEL-Standorten werden dadurch noch größer. Und auch Klubs, deren Etats in etwa dem der Panther entspreche­n, könnten enteilen. Bietigheim und Iserlohn beispielsw­eise werden den Saisonauft­akt

vor vollen Rängen bestreiten, Stehplätze inklusive. Das alles in einer Saison, in der es wieder Absteiger gibt.

Die unterschie­dliche Handhabung der Zuschauert­hematik führt zu einer Wettbewerb­sverzerrun­g. Denn im nächsten Schritt werden die besten Spieler dorthin gehen, wo sie gutes Geld verdienen können. Immer mehr Verträge in der DEL enthalten mittlerwei­le eine Klausel, die besagt, dass sich das Gehalt unter anderem daran bemisst, wie viele Zuschauer erlaubt sind. Welchem Profi wäre es zu verdenken, dass er lieber dorthin geht, wo er vor vollen Rängen für einen vollen Geldbeutel spielt?

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