Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit der letzten Faser dagegenhalten
Beim TSV Gersthofen ist Trainer Gerhard Hildmann zuletzt über die mangelnde körperliche Bereitschaft enttäuscht. Das soll sich gegen Durach ändern
Gersthofen Die Fußball-Landesliga Südwest macht nach wie vor einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Ein Gundelfingen (oben) oder Kaufbeuren (unten) wie im abgelaufenen Spieljahr 2019/21 scheint es nicht zu geben. So trennen den mit drei Siegen gestarteten TSV Gersthofen auf Platz sieben vor dem Aufeinandertreffen mit dem Drittletzten des Klassements, dem VfB Durach, nur vier Punkte. Ebenso viele wie vom Tabellendritten SC Ichenhausen. Ein ganz wichtiges Spiel also, das an diesem Freitagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) auf dem Plan steht.
Neben den spielerischen Qualitäten sind unbändiger Einsatz und Teamgeist gefragt – das hat der TSV Gersthofen zuletzt etwas vermissen lassen, wie Abteilungsleiter Klaus Assum nach der 1:4-Pleite beim FC Ehekirchen bemängelte: „Mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei geht in dieser Liga gar nichts.“
Trotz einer 1:0-Führung wurde der Aufsteiger mit vier Toren innerhalb von elf Minuten förmlich in seine Einzelteile zerlegt. Auffällig, dass nach dem ersten Gegentreffer jegliche Ordnung verloren ging. Das war auch schon am Mittwochabend bei der 0:4-Heimklatsche gegen den FC Illertissen II der Fall. Auch Trainer Gerhard Hildmann kann sich das nicht erklären: „Fakt ist, dass das Zutrauen fehlt.“
Der Gersthofer Coach war ziemlich genervt von dem Auftritt bei seinem Ex-Verein in Ehekirchen. Vor allem von den Toren, die der TSV kassiert hat. „Ein Tor der Saison, ein Tor des Lebens“, blickt er nochmals zurück auf den Kunstschuss von Matthias Rutkowski, der inzwischen bereits im Fernsehen rauf und runter läuft. Auf diese Popularität würde man beim TSV Gersthofen gerne verzichten.
Während man in Egg weiter gekämpft habe und gegen Illertissen erst am Schluss die Abwehr geöffnet hat, zeigte sich Hildmann über die mangelnde körperliche Bereitschaft in Ehekirchen enttäuscht: „Da sind wir untergegangen.“Nach sechs Spielen will Hildmann jetzt ein gesundes Mittelmaß finden: „Wir fliegen nicht so hoch, wie wir nach den ersten drei Spielen gehängt wurden, wir sinken aber auch nicht so tief, wie es nach den letzten drei Spielen der Fall zu sein scheint.“Man müsse jedenfalls schnellstens lernen, zu fighten und körperlich präsent zu sein, wenn man in der Liga bestehen will. „Man muss in jedem Spiel mit der letzten Faser dagegenhalten“, nimmt Gerhard Hildmann das Auftaktspiel gegen den SV Mering als Vorbild.
Im Heimspiel gegen den VfB Durach soll daran angeknüpft werden. „Wir schauen nicht nach vorne, sondern wollen uns raus aus der Mitte von hinten weg heben“, würde der Coach einen Sieg als sehr wichtig erachten. Mithelfen können dabei wieder Aladin Halilovic, der aus dem Urlaub zurück ist, sowie die Neuzugänge Safet Konakovic, der zuletzt zweimal als Einwechselspieler überzeugen konnte und auf einen Platz in der Startformation hoffen darf, und Niklas Kratzer, der erstmals im Kader stehen wird.