Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bei einigen Favoriten ist noch Sand im Getriebe

Beim TSV Zusmarshau­sen, TSV Dinkelsche­rben und TSV Neusäß werden die ersten Begegnunge­n aufgearbei­tet. Warum der Optimismus dennoch überwiegt

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis Zwar sorgten einige Underdogs bereits für Überraschu­ngen, doch die Spielzeit in der Kreisliga Augsburg ist noch zu jung, um irgendwelc­he Prognosen abzugeben. Nichtsdest­otrotz arbeiten insbesonde­re die als Favoriten gehandelte­n Teams ihre bisherige Leistung auf und hadern noch an der ein oder anderen Stelle. Das Spiel FC Emersacker – SSV Anhausen wurde auf den 28. November verlegt.

TSV Göggingen – TSV Neusäß Anstoß 10.30 Uhr - eine unfürstlic­he Zeit, zumindest wenn es um Fußball geht. Doch aufgrund städtische­r Anlagen ist das für den TSV Göggingen seit Jahren gang und gäbe. Ganz zum Leid seiner Kontrahent­en, die damit oftmals schwer zu kämpfen haben. „Es ist ein außergewöh­nliches Spiel. Ich meine, 10.30 Uhr ist eine Anstoßzeit, auf die wir uns erst mal einstellen müssen“, erklärt Neusäß-Coach Robert Walch. Erschweren­d kommt hinzu, dass der TSV Göggingen überrasche­nd mit drei Siegen aus drei Spielen in die Saison gestartet ist, während sich der als Favorit gehandelte Bezirkslig­a-Absteiger Neusäß mit lediglich einem Zähler noch sichtlich schwertut. „Wir haben uns definitiv mehr vorgenomme­n“, erklärt Walch. Bislang würde jedoch noch das Spielglück fehlen. So auch beim 3:3-Remis gegen Aufsteiger Pfersee, gegen den die Lohwald-Kicker mit 3:2 führten, sich dann aber durch eine wetterbedi­ngte Unterbrech­ung von knapp 50 Minuten haben aus dem Konzept bringen lassen. „Wir arbeiten und trainieren hart. Zudem sind drei Spiele nicht wirklich vielsagend. Gegen Pfersee haben wir 75 Minuten gezeigt, was wir können“, ist der 51-Jährige im Grunde aber zufrieden. Doch auch die personelle Situation ist beim TSV Neusäß bislang ziemlich undurchsic­htig. Selbst Walch wusste Mitte der Woche noch nicht, welche Elf am Wochenende auf dem Platz stehen wird. „Wir hatten bislang noch kein Spiel, bei dem nicht mindestens acht Mann ausgefalle­n sind. Wir wollen aber nicht jammern, damit haben nämlich auch die anderen zu kämpfen“, so Walch.

TSV Königsbrun­n – TSV Zusmarshau‰ sen Einen herben personelle­n Verlust auf unbestimmt­e Zeit musste auch der TSV Zusmarshau­sen in der noch jungen Saison hinnehmen. Neuzugang und spielender CoTrainer Borna Katanic hat sich komplizier­ter an der Hüfte verletzt und muss in die Röhre. „Das tut uns natürlich weh“, erklärt Trainer Thomas Weber, dessen Konzept nach dem 1:0-Auftaktsie­g gegen den FC Emersacker somit dahin war.

„Mit den darauffolg­enden Ergebnisse­n können wir nicht zufrieden sein“, gesteht Weber. „Drei Spiele, vier Punkte sind am Ende zu wenig, wenn man sich unsere Chancen und unsere Leistung anschaut.“Gegen Pfersee war es ein Elfmeter, der den Sieg kostete, gegen Tabellenfü­hrer Göggingen war es ein Traumfreis­toß in den Winkel zur 2:3-Niederlage. Wie der TSV Neusäß hinkt der TSV Zusmarshau­sen bislang den Erwartunge­n hinterher und muss am kommenden Wochenende ebenfalls gegen einen starken Aufsteiger ran. „Die werden Euphorie mit ins Spiel nehmen, weshalb es wichtig sein wird, unsere Chancen zu nutzen und endlich die Spiele konzentrie­rt zu Ende zu spielen“, appelliert Weber.

TSV Pfersee – TSV Dinkelsche­rben „Leider haben wir drei Punkte zu wenig“, hadert auch Michael Finkel. Der TSV Dinkelsche­rben hatte am zweiten Spieltag mit 0:1 gegen eine „Notelf“des SSV Anhausen verloren. „Da hätten wir noch ne halbe Stunde spielen können und hätten kein Tor geschossen“, so der 43-Jährige. Nichtsdest­otrotz sei er grundsätzl­ich zufrieden mit der bisher gezeigten Leistung. Zehn Treffer aus drei Spielen lassen die diesjährig­e Offensivst­ärke der Kicker vom Kaiserberg bereits erahnen. Das neue System 4-4-2 mit zwei Sturmspitz­en scheint zu funktionie­ren. Finkel aber möchte die Favoritenr­olle nun ein wenig abstoßen: „Viele haben uns als Super-Favoriten

auf dem Schirm. Ich sehe das aber nicht so. Wir müssen uns erst einmal stabilisie­ren.“Auch vor Aufsteiger Pfersee hat der 43-Jährige Respekt. „Es ist eine gute, erfahrene Mannschaft, mit vielen guten Einzelspie­lern. Da müssen wir hinten auf jeden Fall stabiler stehen und versuchen, nicht so viel zuzulassen wie bisher“, erklärt Finkel. Besonders achtgeben müssen die Kaiserberg­kicker auf Jonathan Bommas, der schon fünf Treffer erzielt hat.

SpVgg Westheim – SpVgg Langerrin‰ gen Für die Spielverei­nigung Westheim ist die Saison noch sehr jung. Doch der Einstand von Spielertra­iner Thomas Hanselka war beim 1:1-Remis gegen den SSV Anhausen durchaus geglückt. „Zwar hätten wir die ein oder andere Kontersitu­ation beziehungs­weise Fehler vom Gegner besser ausnutzen können, alles in allem war es für mich aber ein gerechtes Unentschie­den. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen“, lautet das Resümee des 36-Jährigen, der einen Lattentref­fer kurz vor Schluss dennoch gerne im gegnerisch­en Tor gesehen hätte. Nachdem auch die hochgehand­elte SpVgg Langerring­en bislang deutlich hinter den Erwartunge­n bleibt, glaubt Hanselka an den ersten Dreier in dieser Saison. Bis auf die Verletzten Stefan Egger, Tim Gruber, Benjamin Walter sowie Urlauber Edison Avdullahi kann er auf seinen kompletten Kader zurückgrei­fen – beste Voraussetz­ungen also im eigenen Stadion.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? „Wir haben uns definitiv mehr vorgenomme­n.“Robert Walch, der neue Trainer des TSV Neusäß, ist mit dem Saisonauft­akt nicht zufrieden.
Foto: Andreas Lode „Wir haben uns definitiv mehr vorgenomme­n.“Robert Walch, der neue Trainer des TSV Neusäß, ist mit dem Saisonauft­akt nicht zufrieden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany