Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auch ein Umzug in die Region ist schwierig

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger‰allgemeine.de

Die große Mehrheit der Augsburger­innen und Augsburger wohnt zur Miete. Die angespannt­e Lage am Mietwohnun­gsmarkt trifft mittlerwei­le so gut wie alle. Nicht nur Leute mit wenig Geld und Mittelstan­dsfamilien tun sich sehr schwer, etwas Bezahlbare­s zu finden. Auch Besserverd­iener suchen in Augsburg oft lange und manchmal vergeblich, obwohl sie mehr Geld fürs Wohnen ausgeben können. Es fehlt schlicht und einfach am Angebot. Die Neubautäti­gkeit reicht nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen. Branchenke­nner gehen davon aus, dass dies noch länger so bleiben wird.

Ein Grund ist, dass es in Augsburg einen großen Nachholbed­arf im Wohnungsba­u gibt. Die Einwohnerz­ahl ist in den vergangene­n Jahren gewachsen. Auch der Druck von Münchnern, die sich die schwindele­rregenden Preise in der Landeshaup­tstadt nicht mehr leisten können, ist immer deutlicher spürbar und wird sich in den kommenden Jahren wohl weiter in Augsburg bemerkbar machen. Diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage lässt sich nicht auf die Schnelle schließen. Zwar wird in Augsburg derzeit einiges gebaut – auch im Bereich der Sozialwohn­ungen. Trotzdem ist absehbar, dass insbesonde­re der Zuwachs an bezahlbare­n Angeboten nicht ausreichen wird. Weil immer mehr Sozialwohn­ungen aus der Bindung fallen, bleibt das Angebot knapp und wird eher noch kleiner – auch wenn die städtische Wohnbaugru­ppe nach Kräften versucht, mit neuen Angeboten dagegenzuh­alten.

In der Immobilien­branche geht man davon aus, dass einigermaß­en bezahlbare Mietwohnun­gen und Häuser auch in den kommenden Jahren weiterhin knapp bleiben werden. Denn viele Bauvorhabe­n in der Stadt haben inzwischen eine relativ lange Vorlaufzei­t, bis sie realisiert werden können. Eine Möglichkei­t für Wohnungssu­chende könnte sein, ins Umland auszuweich­en. Doch auch dort sieht es mit preiswerte­n Wohnangebo­ten teils nicht viel besser aus. Wichtig wäre dennoch, den öffentlich­en Nahverkehr in der Region massiv auszubauen. Dann wäre es leichter, bezahlbar auf dem Land zu wohnen und zügig zur Arbeit nach Augsburg einzupende­ln.

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