Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gemeinden erwarten Ansturm auf Briefwahl

Wer nicht ins Wahllokal möchte, kann Unterlagen beantragen. In Neusäß geht das schon vorab per Mail

- VON BIANCA DIMARSICO

Landkreis Augsburg Wer regiert in Berlin? Darüber stimmen die Bürger am Sonntag, 26. September, ab. Geht man ins Wahllokal, hat man noch über einen Monat Zeit, um sich zu überlegen, wem man seine Stimme gibt. Briefwähle­rinnen und Briefwähle­r müssen ihre Stimme schon etwas früher per Post abgeben. Die Städte im Landkreis Augsburg rechnen dieses Jahr mit einem regen Interesse daran aufgrund der Corona-Pandemie.

In Gersthofen wurden die Wahlbenach­richtigung­en vor einigen Tagen an die Bürgerinne­n und Bürger verschickt. Die meisten Bewohner hätten ihre Wahlbenach­richtigung bereits am Mittwoch bekommen, so die Leiterin des Bürgerserv­icezentrum­s Susanne Hafner. Die Stadt Gersthofen rechnet mit einem leichten Anstieg der Briefwahlq­uote. „Wir haben jetzt schon über 800 Briefwahla­nträge erhalten“, so die Sachgebiet­sleiterin. Bei der vergangene­n Bundestags­wahl 2017 betrug die Gesamtwahl­beteiligun­g 75 Prozent. Davon wählten 34 Prozent per Briefwahl. Dieses Jahr rechnet die Stadt mit einer Briefwahlb­eteiligung von 40 Prozent. Doch nicht alle zurückgese­ndeten Unterlagen enden als gültige Stimmen. „Manche Leute versenden ihre Briefwahlu­nterlagen nicht korrekt. Diese Stimme wird dann, auch bei korrektem Ausfüllen der Stimmzette­l, ungültig“, so Susanne Hafner.

Auch die Stadt Neusäß rechnet mit einem hohen Anteil an Briefwahle­n bei der Bundestags­wahl. Laut Josef Hoppe, Leiter des Ordnungsam­tes in Neusäß, bestellte die Stadt dieses Jahr deutlich mehr Briefwahlu­nterlagen: „Bei der letzten Bundestags­wahl hatten wir etwa 8000 Briefwahlu­nterlagen bestellt. Dieses Jahr waren es 12.000.“In Neusäß lag die Wahlbeteil­igung bei der Bundestags­wahl 2017 bei 80 Prozent. Davon wählten 30 Prozent der Bürgerinne­n und Bürger per Briefwahl. Der Ordnungsam­tsleiter sagt, dass es in den vergangene­n

Jahren bereits einen Anstieg der Briefwahlb­eteiligung gab. Man müsse seit ein paar Jahren keinen Grund mehr für die Briefwahl angeben, was den Anteil steigen lasse. „Und jetzt mit der Pandemie steigert sich das natürlich noch mal“, so Hoppe. Die Stadt Neusäß verschickt ab Dienstag, 24. August, die Wahlbenach­richtigung­en. Bis Ende nächster Woche sollte in Neusäß dann jeder seine Benachrich­tigung erhalten haben, so der Ordnungsam­tsleiter. Bürgerinne­n und Bürger können die Briefwahl aber bereits vor Erhalt der Wahlbenach­richtigung per E-Mail beantragen. Dies sei für Leute, die in dem Zeitraum in den Urlaub fahren, besonders praktisch, so Josef Hoppe. „Wir haben bereits einige Anfragen per E-Mail bekommen“, erzählt der Amtsleiter.

Stadtberge­n hat vor Kurzem die Wahlbenach­richtigung­en an Bürgerinne­n und Bürger verschickt, heißt es im Rathaus. Die Gemeinde rechnet dieses Jahr mit einem Briefwahla­nteil von etwa 50 Prozent.

Auch die Gemeinde Biberbach rechnet mit einem hohen Anteil an Briefwahl. Bei der letzten Kommunalwa­hl sei der Anteil bei über 50 Prozent gelegen, so Thomas Binapfl von der Gemeinde Biberbach. Bei 2750 Wahlberech­tigten wurden 1000 Briefwahlu­nterlagen bestellt, um der hohen Nachfrage nachzukomm­en.

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