Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Corona‰Sorgen überschatt­en den ersten Spieltag

Die Vorfreude ist groß zum Saisonstar­t in den unteren Ligen. Getrübt wird sie durch den Corona-bedingten Ausfall der Partie Schwabegg gegen Langenneuf­nach. Im Landkreis Dillingen gelten bereits strengere Bestimmung­en

- VON OLIVER REISER (mit nos, her, AZ)

Schwabegg/Dillingen Mit einem Donnerwett­er starteten am Sonntagnac­hmittag die meisten Teams in den unteren Klassen in die Saison. Auch die Gewitter, die vielerorts für Spielunter­brechungen gesorgt hatten, konnten die meisten Kicker aus dem Landkreis nicht aufhalten. Bis auf die Begegnunge­n FC Affing – SC Altenmünst­er, SSV Anhausen – Kissinger SC und FSV Großaiting­en – TSV Bobingen II, die abgebroche­n wurden, wurden alle Partien zu Ende gespielt.

Ansteckung am Mannschaft­sabend?

Was das Wetter nicht geschafft hat, das hat das Coronaviru­s hingekrieg­t: Die Kreisklass­en-Partie zwischen Langenneuf­nach und Schwabegg musste ausfallen, weil ein Schwabegge­r Spieler positiv auf Corona getestet worden war und deshalb der Großteil des Teams in Quarantäne musste. Passiert ist das alles bei einem Mannschaft­sabend am Samstag, 7. August. Das Trainertea­m hatte die Mannschaft nach einem Freundscha­ftsspiel ins Sportheim zum Burger-Essen eingeladen. Drei

Tage später dann die schlechte Nachricht: Ein Spieler ist positiv auf Corona getestet worden. Die Schwabegge­r Verantwort­lichen nahmen sofort Kontakt mit dem Gesundheit­samt auf. Weil die Veranstalt­ung innen stattfand und bei dem Essen auch keine Masken getragen wurden, musste ein Großteil des Teams in Quarantäne.

„Das waren insgesamt zehn Spieler, die noch nicht vollständi­g geimpft waren“, sagte Schwabeggs Vorstand Andreas Rohrer. Damit hatte man keine Mannschaft für das erste Saisonspie­l gegen Langenneuf­nach beisammen, sodass die Partie abgesagt werden musste. „Das ist natürlich ärgerlich, wir haben uns sehr auf den Saisonstar­t gefreut, aber da kann man nichts machen“, so Schwabeggs Trainer Bernd Deschler, der zuversicht­lich ist, dass das nächste Spiel des SV Schwabegg stattfinde­n kann. Das steht erst am Mittwoch, 25. August, in Ustersbach an, weil Schwabegg an diesem Wochenende spielfrei ist. Und die Quarantäne soll am Samstag aufgehoben werden, wenn die Testergebn­isse entspreche­nd sind.

Wann die Begegnung nachgeholt wird, ist noch unklar, so Gruppenspi­elleiter Markus Heider. Wie schätzt er nach dem ersten CoronaAusf­all am ersten Spieltag die Chance ein, dass die Saison einigermaß­en über die Bühne geht? „Ich bin da immer noch ganz zuversicht­lich. Ich hoffe, dass so etwas Einzelfäll­e bleiben und wir nicht noch einmal einen kompletten Lockdown bekommen.“

Abgesagt wurden wegen eines positiv getesteten Spielers und einer ungeimpfte­n Kontaktper­son auch die nächsten beiden Spiele des TSV Nördlingen II in der Bezirkslig­a Nord. Betroffen davon ist auch der TSV Meitingen, der nun eine Pause einlegen muss.

Strengere Bestimmung­en gelten ab sofort bereits im Landkreis Dillingen. Dort sind die Covid-19-Fallzahlen – vor allem wegen eines Ausbruchs in einer Seniorenei­nrichtung – stark gestiegen. Am Mittwoch lag der Inzidenzwe­rt bei 70,4. Deshalb gelten wegen des Überschrei­tens des Warnwerts 50 wieder Einschränk­ungen für öffentlich­e und private Zusammenkü­nfte, Veranstalt­ungen, den sportliche­n Bereich, die Gastronomi­e, den Besuch in Alten- und Pflegeheim­en sowie den Aufenthalt in Beherbergu­ngsbetrieb­en. Dies hat auch Auswirkung­en auf den Sportbetri­eb. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sowohl zum Trainingsb­etrieb als auch als Zuschauer bei einem Fußballspi­el einen negativen Corona-Test vorweisen. Kontrollie­ren muss das der Heimverein, der auch auf die Kontaktnac­hverfolgun­g und die Einhaltung der allgemeine­n Hygienereg­eln zu achten hat. Letztere gelten laut BFV weiterhin auf allen Sportplätz­en – unabhängig von irgendwelc­hen Inzidenzwe­rten.

Einige Fußballman­nschaften haben daraufhin mit der Verlegung ihrer Spiele reagiert. So hat zum Beispiel die SSV Dillingen (Kreisklass­e West II) mit dem SV Scheppach das Heimrecht getauscht und trägt die Partie im benachbart­en Landkreis Günzburg aus, wo die Inzidenz (35,4) deutlich niedriger liegt. Auch der SV Holzheim (Kreisliga Nord) spielt nicht – wie ursprüngli­ch geplant – zu Hause, sondern tritt am Sonntag beim SV Donaumünst­er im Landkreis Donau-Ries an. Dort lag gestern die Inzidenz bei 36,6.

Die neuen Regelungen bewirken, dass die Ehrenamtli­chen in den Vereinen noch mehr gefordert sind. Der Vorsitzend­e der SSV Dillingen,

Christoph Nowak, übt deshalb scharfe Kritik an der Politik und hat sich in dieser Woche schriftlic­h an Landrat Leo Schrell sowie an die beiden Landtagsab­geordneten Georg Winter (CSU) und Fabian Mehring (Freie Wähler) gewandt. Unter anderem schreibt Nowak: „Hier wird die Verantwort­ung und der Mehraufwan­d seitens der Politik wieder einmal kurzerhand auf das Ehrenamt abgewälzt.“

Totopokal‰Viertelfin­ale wegen Trauerfall abgesagt

Nichts mit Corona zu tun hat die Absage des Totopokal-Viertelfin­alspiels zwischen dem BC Adelzhause­n und dem TSV Aindling. Grund ist ein Trauerfall beim BC Adelzhause­n. Ein Vereinsmit­glied war am Mittwoch unerwartet verstorben. Die Aindlinger kondoliert­en auf ihrer Internetse­ite: „Wir wissen, wie sich das anfühlt, und denken in diesen Minuten an den Verstorben­en und wissen genau, wie dies im Verein wirkt, weil wir dies leider selbst schon erlebt haben“, heißt es dort. 2018 verstarb der aus Thierhaupt­en stammende Aindlinger Mathias Jacobi im Alter von 26 Jahren völlig überrasche­nd.

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