Augsburger Allgemeine (Land Nord)
CoronaSorgen überschatten den ersten Spieltag
Die Vorfreude ist groß zum Saisonstart in den unteren Ligen. Getrübt wird sie durch den Corona-bedingten Ausfall der Partie Schwabegg gegen Langenneufnach. Im Landkreis Dillingen gelten bereits strengere Bestimmungen
Schwabegg/Dillingen Mit einem Donnerwetter starteten am Sonntagnachmittag die meisten Teams in den unteren Klassen in die Saison. Auch die Gewitter, die vielerorts für Spielunterbrechungen gesorgt hatten, konnten die meisten Kicker aus dem Landkreis nicht aufhalten. Bis auf die Begegnungen FC Affing – SC Altenmünster, SSV Anhausen – Kissinger SC und FSV Großaitingen – TSV Bobingen II, die abgebrochen wurden, wurden alle Partien zu Ende gespielt.
Ansteckung am Mannschaftsabend?
Was das Wetter nicht geschafft hat, das hat das Coronavirus hingekriegt: Die Kreisklassen-Partie zwischen Langenneufnach und Schwabegg musste ausfallen, weil ein Schwabegger Spieler positiv auf Corona getestet worden war und deshalb der Großteil des Teams in Quarantäne musste. Passiert ist das alles bei einem Mannschaftsabend am Samstag, 7. August. Das Trainerteam hatte die Mannschaft nach einem Freundschaftsspiel ins Sportheim zum Burger-Essen eingeladen. Drei
Tage später dann die schlechte Nachricht: Ein Spieler ist positiv auf Corona getestet worden. Die Schwabegger Verantwortlichen nahmen sofort Kontakt mit dem Gesundheitsamt auf. Weil die Veranstaltung innen stattfand und bei dem Essen auch keine Masken getragen wurden, musste ein Großteil des Teams in Quarantäne.
„Das waren insgesamt zehn Spieler, die noch nicht vollständig geimpft waren“, sagte Schwabeggs Vorstand Andreas Rohrer. Damit hatte man keine Mannschaft für das erste Saisonspiel gegen Langenneufnach beisammen, sodass die Partie abgesagt werden musste. „Das ist natürlich ärgerlich, wir haben uns sehr auf den Saisonstart gefreut, aber da kann man nichts machen“, so Schwabeggs Trainer Bernd Deschler, der zuversichtlich ist, dass das nächste Spiel des SV Schwabegg stattfinden kann. Das steht erst am Mittwoch, 25. August, in Ustersbach an, weil Schwabegg an diesem Wochenende spielfrei ist. Und die Quarantäne soll am Samstag aufgehoben werden, wenn die Testergebnisse entsprechend sind.
Wann die Begegnung nachgeholt wird, ist noch unklar, so Gruppenspielleiter Markus Heider. Wie schätzt er nach dem ersten CoronaAusfall am ersten Spieltag die Chance ein, dass die Saison einigermaßen über die Bühne geht? „Ich bin da immer noch ganz zuversichtlich. Ich hoffe, dass so etwas Einzelfälle bleiben und wir nicht noch einmal einen kompletten Lockdown bekommen.“
Abgesagt wurden wegen eines positiv getesteten Spielers und einer ungeimpften Kontaktperson auch die nächsten beiden Spiele des TSV Nördlingen II in der Bezirksliga Nord. Betroffen davon ist auch der TSV Meitingen, der nun eine Pause einlegen muss.
Strengere Bestimmungen gelten ab sofort bereits im Landkreis Dillingen. Dort sind die Covid-19-Fallzahlen – vor allem wegen eines Ausbruchs in einer Senioreneinrichtung – stark gestiegen. Am Mittwoch lag der Inzidenzwert bei 70,4. Deshalb gelten wegen des Überschreitens des Warnwerts 50 wieder Einschränkungen für öffentliche und private Zusammenkünfte, Veranstaltungen, den sportlichen Bereich, die Gastronomie, den Besuch in Alten- und Pflegeheimen sowie den Aufenthalt in Beherbergungsbetrieben. Dies hat auch Auswirkungen auf den Sportbetrieb. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sowohl zum Trainingsbetrieb als auch als Zuschauer bei einem Fußballspiel einen negativen Corona-Test vorweisen. Kontrollieren muss das der Heimverein, der auch auf die Kontaktnachverfolgung und die Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln zu achten hat. Letztere gelten laut BFV weiterhin auf allen Sportplätzen – unabhängig von irgendwelchen Inzidenzwerten.
Einige Fußballmannschaften haben daraufhin mit der Verlegung ihrer Spiele reagiert. So hat zum Beispiel die SSV Dillingen (Kreisklasse West II) mit dem SV Scheppach das Heimrecht getauscht und trägt die Partie im benachbarten Landkreis Günzburg aus, wo die Inzidenz (35,4) deutlich niedriger liegt. Auch der SV Holzheim (Kreisliga Nord) spielt nicht – wie ursprünglich geplant – zu Hause, sondern tritt am Sonntag beim SV Donaumünster im Landkreis Donau-Ries an. Dort lag gestern die Inzidenz bei 36,6.
Die neuen Regelungen bewirken, dass die Ehrenamtlichen in den Vereinen noch mehr gefordert sind. Der Vorsitzende der SSV Dillingen,
Christoph Nowak, übt deshalb scharfe Kritik an der Politik und hat sich in dieser Woche schriftlich an Landrat Leo Schrell sowie an die beiden Landtagsabgeordneten Georg Winter (CSU) und Fabian Mehring (Freie Wähler) gewandt. Unter anderem schreibt Nowak: „Hier wird die Verantwortung und der Mehraufwand seitens der Politik wieder einmal kurzerhand auf das Ehrenamt abgewälzt.“
TotopokalViertelfinale wegen Trauerfall abgesagt
Nichts mit Corona zu tun hat die Absage des Totopokal-Viertelfinalspiels zwischen dem BC Adelzhausen und dem TSV Aindling. Grund ist ein Trauerfall beim BC Adelzhausen. Ein Vereinsmitglied war am Mittwoch unerwartet verstorben. Die Aindlinger kondolierten auf ihrer Internetseite: „Wir wissen, wie sich das anfühlt, und denken in diesen Minuten an den Verstorbenen und wissen genau, wie dies im Verein wirkt, weil wir dies leider selbst schon erlebt haben“, heißt es dort. 2018 verstarb der aus Thierhaupten stammende Aindlinger Mathias Jacobi im Alter von 26 Jahren völlig überraschend.