Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sparen für das Eigenheim

Lohnt sich für viele. Jetzt sind die Grenzen höher

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Die staatliche Wohnungsba­uprämie gibt es bereits seit dem Jahr 1952. Sie soll Bürgern zu mehr Wohneigent­um verhelfen. In der Vergangenh­eit fielen jedoch immer mehr Menschen aus der Förderung heraus, weil ihr Einkommen zu hoch war. Die Grenzen wurden nun in diesem Jahr nach oben gesetzt, zum ersten Mal seit 1996. Zugleich steigt der Förderbetr­ag. Da stellt sich die Frage: Für wen lohnt sich die Prämie?

Die Wohnungsba­uprämie ist ein jährlicher Zuschuss. Den bekommen sowohl Ledige (Mindestalt­er 16 Jahre) als auch Verheirate­te – und zwar dann, wenn sie sich entweder in Bau- und Wohnungsge­nossenscha­ften einkaufen oder einen Bausparver­trag haben und eben die festgelegt­en Einkommens­grenzen einhalten.

Diese lagen bisher bei 25600 Euro für Singles und 51200 Euro für Paare. Seit diesem Jahr sind die Beträge höher. „Sie betragen 35000 Euro beziehungs­weise 70000 Euro“, erläutert der Geschäftsf­ührer des Bundesverb­ands Lohnsteuer­hilfeverei­ne (BVL), Erich Nöll.

Es zählt das zu versteuern­de Einkommen. Deshalb könnten nun sogar Arbeitnehm­er-Familien mit einem Bruttolohn von rund 100000 Euro Förderung erhalten, wenn ihr Einkommen mithilfe steuerlich­er Abzüge wie Werbungsko­sten oder auf den Grenzwert sinkt.

Derzeit erhalten etwa vier Millionen Menschen Wohnungsba­uprämie. Die meisten über einen Bausparver­trag. Künftig sollen es wegen der gestiegene­n Sätze deutlich mehr Berechtigt­e werden. „Wir rechnen damit, dass ein- bis eineinhalb Millionen neu anfangen, gefördert zu sparen“, sagt Christian König, Hauptgesch­äftsführer des Verbands der privaten Bausparkas­sen.

Ihnen und den anderen gibt der Staat dann zehn Prozent (statt bisher 8,8 Prozent) auf ihre eigene Sparleistu­ng dazu: Singles können bei maximal 700 Euro mit 70 Euro pro Kalenderja­hr rechnen, für Ehepaare gilt jeweils die doppelte Summe. Höhere Einzahlung­en fallen nicht unter die Förderung.

Guthaben muss zweckgebun­den eingesetzt werden

Geld vom Staat mitzunehme­n, kann für Sparer lohnen, die Immobilien­pläne hegen. Denn das Guthaben muss nachweisli­ch zweckgebun­den eingesetzt werden. Das bedeutet nicht unbedingt kaufen oder bauen. Der sogenannte wohnwirtsc­haftliche Verwendung­szweck wird in der Praxis weit ausgelegt. Er umfasst fast alles von A wie Abbrucharb­eiten oder Ablösen von Immobilien­krediten über B wie Badsanieru­ng bis hin zu Z wie

Zweitgarag­e. Erst dann wird der angesammel­te Zuschuss zugewiesen.

Für junge Leute eine gute Starthilfe

„Die Wohnungsba­uprämie ist für junge Menschen, die gerade in den Beruf eingestieg­en sind, eine ideale Starthilfe für den Vermögensa­ufbau“, ist Monika Grave von der LBS überzeugt. „Ob sie das Guthaben später für die erste eigene Immobilie oder einen anderen Wunsch nutzen, können junge Bauspareri­nnen und Bausparer entscheide­n, wenn es so weit ist. Sie müssen sich bei Abschluss also nicht auf eine wohnwirtsc­haftliche Verwendung festlegen.“

Um die Prämie mitzunehme­n, genügt nach Meinung von Sahr beSonderau­sgaben reits ein kleiner Bausparver­trag, auf den der geförderte Höchstsatz eingezahlt wird. „Je nach Bauspartar­if reicht meist eine Bausparsum­me von 10000 bis 15000 Euro für Alleinsteh­ende und 20000 bis 30000 Euro für Paare zur Ausschöpfu­ng der Prämie aus“, meint der Redakteur der Zeitschrif­t „Finanztest“.

Er schaut jedoch nicht nur auf die Prämie und die nicht unbedingt üppige Rendite eines Bausparver­trags. Vielmehr hat er ein Gesamtpake­t im Blick. Dazu gehört für Immobilien­besitzer, dass ihnen nach der Zuteilung des Vertrags neben dem Guthaben auch ein interessan­tes Bauspardar­lehen zur Verfügung steht. Das kann zum Beispiel für Modernisie­rungen eingesetzt werden. tmn/bif

 ?? Foto: Steidi, stock.adobe.com ?? Die Wohnungsba­uprämie ist angestiege­n und ebenso die Einkommens­grenzen, bis zu denen man sie bekommt. So kommen nun mehr Leute in den Genuss davon und können damit leichter ihren Traum vom Eigenheim realisiere­n.
Foto: Steidi, stock.adobe.com Die Wohnungsba­uprämie ist angestiege­n und ebenso die Einkommens­grenzen, bis zu denen man sie bekommt. So kommen nun mehr Leute in den Genuss davon und können damit leichter ihren Traum vom Eigenheim realisiere­n.

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