Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Supermarkt in Gablingen macht dicht
Nach der Schließung der Metzgerei ist der Edeka der letzte Nahversorger im Ort. Es gibt aber etwas Hoffnung
Gablingen Wahrlich nicht mit Läden für die tägliche Versorgung gesegnet ist die Gemeinde Gablingen. So wurde bereits die Metzgerei Pest im Jahr 2016 geschlossen, und auch die Filiale der Kreissparkasse Augsburg machte vor zwei Jahren dicht. Nur nach intensiven Verhandlungen konnte erreicht werden, dass wenigstens ein Bankautomat beim Rathaus aufgestellt wurde. Bald schließt nun auch ein weiterer Nahversorger in der Gemeinde seine Pforten. Das sind die Gründe.
Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern Gablingens macht die Nachricht die Runde, dass der Edeka-Markt am östlichen Ortsrand geschlossen werden soll. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt eine Unternehmenssprecherin, „dass der Edeka-Markt in Gablingen mit großem Bedauern schließen wird“. Nachdem die Gespräche mit dem Vermieter bezüglich einer Neuaufstellung des Edeka-Marktes leider nicht erfolgreich verlaufen seien, ende der Mietvertrag. Zweiter Bürgermeister Christian Kaiser, dem Grundstück und Gebäude gehören, wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. „Als persönlich Involvierter sage ich nichts zu diesem Thema.“
Bereits ab kommendem Wochenende soll nach Informationen unserer Redaktion die Metzgertheke geschlossen werden.
Das Supermarktunternehmen will aber den Gablingerinnen und Gablingern die Hoffnung nicht nehmen, dass es wieder einen Nahversorger im Ort geben könnte. „Die Edeka Südbayern überprüft ihr gesamtes Verkaufsstellennetz regelmäßig auf Optimierungspotenzial.“Dies treffe auch auf die Gemeinde Gablingen zu, „welche innerhalb unserer Überlegungen weiterhin eine Rolle spielt und für die Edeka Südbayern von Interesse bleibt“. Unabhängig davon würden die Kundinnen und Kunden über die Schließung auf Aushängen vor Ort rechtzeitig informiert, so die Unternehmenssprecherin weiter.
Die Sorge um den Markt beschäftigt die Gablinger nicht zum ersten Mal: Ursprünglich verkaufte hier die Firma Tengelmann ihre Waren. Nach verlustreichen Jahren hatte der Konzern das Filialnetz dann im
Jahr 2016 zum Verkauf angeboten. Einen Teil übernahm damals der Marktkonkurrent Rewe, viele Läden, darunter den in Gablingen wiederum, übernahm Edeka. Die entsprechenden Schriftzüge wurden im September 2017 montiert.
Ein kurzes Bangen gab es in diesem Jahr auch um den Dorfladen im Gablinger Ortsteil Lützelburg. Im Februar hatte der damalige Pächter des Lützelburger Dorfladens, Jürgen Wiedenmann, mitgeteilt, dass er aufhören möchte. Daraufhin übernahm die Dorfladen-LützelburgUnternehmensgesellschaft (UG) den Laden wieder selbst, wie es ursprünglich geplant war. Die drei Geschäftsführer Heiko Pohl, Bernhard Christi und Karl Hörmann machten sich ans Werk, um den Neustart zu organisieren. Bei der Neueröffnung zeigte sich: Manches hat sich geändert.
Nur zwei Tage hatte der Dorfladen Lützelburg für den Übergang geschlossen. In dieser Zeit haben die Verantwortlichen bei der UG eine Inventur durchgeführt, die Übergabe gemacht und das Kassensystem neu eingerichtet. Geboten werden dort generell ein Vollsortiment sowie Backwaren.
Nachdem die Metzgerei Pest als letztes Geschäft im Ort im Jahr 2016 zugemacht hatte, kämpfte, plante und entwickelte die Dorfladen-Lützelburg-Unternehmensgesellschaft drei Jahre lang, bis der Laden an der Georgenstraße eröffnet werden konnte. Pächter Jürgen Wiedenmann führte den Laden dann zwei Jahre lang selbstständig. Ende April dieses Jahres schließlich hörte er auf. Die Unternehmensgesellschaft führt das Geschäft nun seit 5. Mai in Eigenregie. Daneben gibt es in der Gablinger Ortsmitte noch die Grünholder-Apotheke.