Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warnung vor Radikalisierung altgedienter Soldaten
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, hat angesichts der Entwicklungen in Afghanistan nach dem Abzug der Bundeswehr vor einer Radikalisierung altgedienter Soldaten gewarnt: „Die Stimmung unter den Veteranen ist grottenschlecht.“Sie hätten das Gefühl, dass ihre Belange „noch nie interessiert“hätten. Angesichts der Bilder aus Kabul entstehe der Eindruck, dass ihre Arbeit zunichtegemacht werde. Schließlich ziehe man Schutzkräfte nicht ab, bevor nicht alles Schützenswerte in Sicherheit gebracht worden sei. Und die Helfer der Bundeswehr, die afghanischen Ortskräfte, würden offenbar nicht für schützenswert gehalten. Drescher warnte: „Man verliert emotional eine Gruppe von Menschen, die für den Staat wichtig ist.“Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, fordert mehr Trauma-Therapien für aktive Soldaten und Afghanistan-Veteranen. „Seelische Belastungen, Traumata aus dem Einsatz – das muss ganz intensiv nachbereitet werden“, so die SPD-Politikerin.
Mit welchen Sorgen blicken die Lehrerinnen und Lehrer auf den Start des neuen Schuljahres angesichts der viel ansteckenderen Delta-Variante?
HeinzPeter Meidinger: Natürlich treibt uns die Sorge um, dass die vierte Welle neuerliche starke Einschränkungen des Präsenzunterrichts zur Folge haben wird. Während die Lehrkräfte inzwischen nach unseren Rückmeldungen zu über 90 Prozent vollständigen Impfschutz haben, sieht dies bei den Schülerinnen und Schülern noch ganz anders aus. In der Altersgruppe bis zwölf Jahren ist derzeit noch niemand geimpft, weil es für diese Altersgruppe noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Bei den von 13- bis 17-Jährigen kam die allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission so spät, dass wir trotz einer sehr großen Impfbereitschaft der Eltern und Jugendlichen, trotz großem Andrang bei den Kinderärzten bis zum Schulstart für die Mehrheit keinen vollständigen Impfschutz haben werden.
In Bundesländern, in denen die Schule wieder begonnen hat, steigen die Infektionszahlen überdurchschnittlich. In Nordrhein-Westfalen sind sie doppelt so hoch wie im Bundesschnitt …