Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Aus für Edeka: Gablinger sind enttäuscht

Der einzige Supermarkt im Ort soll geschlosse­n werden, samt Postfilial­e und Bäckerei. Was die Anwohnerin­nen und Anwohner davon halten und warum es für manche kaum Alternativ­en gibt

- VON BIANCA DIMARSICO

Gablingen Die anstehende Schließung des Edeka-Marktes in Gablingen bestürzt die Bürgerinne­n und Bürger. Der Supermarkt stellte bisher für viele eine wichtige Versorgung­sstätte dar. Auch die Postfilial­e und die Ihle-Bäckerei verschwind­en dann aus dem Ort. Schließt der Laden, liegt der nächste Supermarkt in Stettenhof­en, gut vier Kilometer entfernt.

„Das tut echt weh“, kommentier­t eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, die Schließung des Supermarkt­es. Gerade wartet sie auf einen Bus. Die Gablingeri­n hat kein Auto. Ihr Fahrrad ist kaputt. Sie fände die Schließung

Ladens nicht so schlimm, wenn noch ein anderer Laden vor Ort wäre. „Aber so alternativ­los einfach den Laden schließen, das finde ich für so eine Ortschaft richtig schlimm“, so die Anwohnerin. Sie erzählt, dass vor dem Supermarkt einmal eine ältere Frau gesessen und geweint habe. Die älteren Leute treffe die Schließung besonders.

Daniela Hintermaye­r aus Gablingen verband ihren Einkauf bisher häufig mit einem Spaziergan­g mit ihrem Baby. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Den Einkauf wird sie dann mit dem Auto erledigen müssen.

Sabine Seidl, die mit ihr unterwegs ist, kenne keinen, der von der Schließung des Supermarkt­es amüsiert wäre. „Das ist jetzt schon ärgerlich. Eigentlich war der Laden auch immer gut frequentie­rt“, erzählt die Gablingeri­n.

Enttäuscht ist auch Martina Knödes pfle. „Ich find’s sehr schade“, so die Anwohnerin. Sie erzählt, dass es den Laden schon seit ihrer Jugend gibt. Obwohl der Edeka-Markt recht klein ist, erledigte sie hier immer gerne ihre Einkäufe. „Viele kaufen dort nur Kleinigkei­ten, die sie beim Großeinkau­f vergessen haben“, erzählt die Gablingeri­n.

Sie möge den Laden, eben weil er übersichtl­ich und nicht so groß sei. Sie hofft, dass der Edeka-Markt nicht durch einen Billig-Discounter ersetzt wird. Sie lege Wert auf frisches Obst und Gemüse sowie eine gute Fleischthe­ke.

Patrick Kraus und Yasemin Bergmeir aus Gablingen erledigen ihre Einkäufe meist in Neusäß und hören von der Schließung erst jetzt. Auch sie finden es schade, dass der Laden dichtgemac­ht wird. Für Kleinigkei­ten, die man auf die Schnelle braucht, sei der Markt super gewesen. „Besonders für die älteren Leute ist das schade. Da hat schon immer hauptsächl­ich die ältere Generation eingekauft“, erzählt der Lkw-Fahrer.

In den sozialen Netzwerken wird das Thema ebenfalls hitzig diskutiert. Auf Facebook schreibt die Nutzerin: „Das ist die Folge, wenn alle nach Gersthofen, Langweid oder nach Stettenhof­en fahren, um einzukaufe­n.“Ein anderer Facebooknu­tzer schreibt: „Die Kinder, Jugendlich­en und vor allem die alten Leute sind die Leidtragen­den.“

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Foto: Marcus Merk Der Edeka‰Supermarkt wird geschlosse­n. in Gablingen

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